Beim Skifliegen ist immer wieder von der erhöhten Hormonausschüttung die Rede. Die war auch schon am Freitag, eine Woche vor Beginn des Skiflug-Weltcups in Oberstdorf rund um die gewaltige Heini-Klopfer-Schanze spürbar. Touristen, die das gewaltige Bauwerk zum ersten Mal sehen, strahlen genauso mit der Sonne um die Wette wie Hans Schmid. Der Ressortleiter Sport verfolgt mit Argusaugen, wie der Aufsprunghügel, diese riesige weiße Zunge, von einem an einem Stahlseil hängenden Pistenbully glattgeschrubbt wird. Alle Vorbereitungen laufen absolut nach Plan, versichert Schmid. Das Wetter spiele den Verantwortlichen derzeit voll in die Karten. Man habe genug Schneereserven auf die Seite gebracht, die Nächte seien „bockkalt“ und damit gut für den Schnee – und die wärmende Sonne untertags leiste auch noch eine äußerst wertvolle Hilfe, dass der Schnee kompakt bleibe.
An diesem Samstag wird Ex-Skisprung-Bundestrainer Andreas Bauer, der wegen eines Corona-Falls als Technischer Delegierter kurzfristig zur Skiflug-WM nach Vikersund (Norwegen) geflogen ist, dem Internationalen Skiverband Fis bei der offiziellen „Snowcontrol“ Grünes Licht für die drei Wettkampftage am nächsten Wochenende geben.
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Mitfiebern auf dem Sofa im Saarland
Den Blick nach Vikersund richten derzeit auch die Familien Barth und Schneider aus der Nähe von Saarbrücken. Sie sind Skisprung-Fans, hoffen, dass Karl Geiger seine ersten zwei verpatzten Sprünge am Samstag wiedergutmachen kann und sich beim Team-Wettkampf am Sonntag genug Selbstvertrauen für das bevorstehende Heimspiel ab kommenden Freitag holt. „Er ist natürlich unser Favorit“, sagt Roland Schneider. Und Alexandra Barth verspricht: „Auch wenn wir dann schon wieder zuhause sind“, drücken wir dem Karle die Daumen.“ ( )

Skifliegen in Oberstdorf: Pro Tag maximal 10.000 Zuschauer
Genug Unterstützung vom heimischen Publikum ist den deutschen Skispringern um Karl Geiger sicher. Erstmals nach langer Zeit findet im Allgäu wieder eine Sportgroßveranstaltung mit Publikum statt. Generalsekretär Florian Stern hofft darauf, dass zumindest am Samstag die maximale Auslastung von 10.000 Zuschauern pro Veranstaltungstag erreicht werden könnte. Der Vorverkauf sei im Vergleich zu den Vorjahren diesmal natürlich deutlich verhaltener gelaufen. „Normal verkaufen wir ab September Tickets“, sagt Stern. Dafür, dass der Verkauf diesmal sehr spät begonnen hat, sei die Nachfrage zufriedenstellend. Im Vorverkauf und an den Tageskassen gäbe es noch Tickets. Die Besucher müssen geimpft oder genesen sein, im Stadion gibt es eine FFP2-Maskenpflicht.

Zeitplan des Skifliegens 2022 in Oberstdorf
- Freitag, 18. März, 17.15 Uhr Qualifikation.
- Samstag, 19. März, 14.45 Uhr: Probedurchgang, 16 Uhr 1. Wertungsdurchgang, danach Finaldurchgang.
- Sonntag, 20. März: 14.15 Uhr Quali, 16 Uhr 1. Wertungsdurchgang, danach Finale
Weitere Informationen gibt es auf der Homepage des Veranstalters unter www.skifliegen-oberstdorf.com