Ausgerechnet beim Weltcup in Cervinia gibt Snowboardcrosser Martin Nörl aus Sonthofen am Wochenende sein Comeback. Dort, wo er seinen ersten großen Erfolg feierte, sich vor einem Jahr aber auch folgenschwer verletzte.
Die Vorfreude ist dennoch ungebrochen. „Cervinia“, sagt der beste deutsche Snowboardcrosser in einer Pressemitteilung von Snowboard Germany, „ist besonders für mich.“ Im italienischen Wintersportort nahe des Matterhorns feierte der 31-Jährige 2018 seinen ersten Weltcupsieg, er stand dort drei weitere Male auf dem Podest – so oft wie nirgendwo sonst. Doch genau vor einem Jahr stürzte er dort schwer, brach sich das linke Sprunggelenk und fiel den kompletten Winter aus. Nun ist Nörl zurück. Am Samstag feiert der Wahl-Allgäuer auf den Tag genau ein Jahr danach sein Comeback – in Cervinia.
Martin Nörl gewann 2022 und 2023 den Gesamtweltcup
Der gebürtige Niederbayer betont: „Ich bin dort immer gerne am Start gestanden und das ist auch weiter so. Den Sturz habe ich verarbeitet. Die Bilder habe ich nicht im Kopf, wenn ich am Start stehe. Ich freue mich einfach, wieder dabei zu sein.“ Der Weg zurück war weit für den Gesamtweltcupsieger von 2022 und 2023. Nach seinem folgenschweren Missgeschick auf der Startgeraden von Cervinia wurde Nörl zweimal operiert und quälte sich durch die Reha. Seit August steht der WM-Zweite wieder auf dem Brett, jetzt sieht er sich bereit für den nächsten Schritt.
Aber der Snowboarder vom DJK-SV Adlkofen bremst die Erwartungen: „Das Vertrauen in den Körper ist da. Es fühlt sich alles stabil an.“ Aber ihm fehle die Routine. „Vor allem in den Heats gegen andere Athleten lasse ich mich leicht aus dem Konzept bringen.“ Und das ist ein Problem: Snowboardcross ist ein harter Kampf Mann gegen Mann. „Deshalb“, sagt Nörl, „bremse ich meine Erwartungshaltung in den ersten Rennen ein: Ich bin noch nicht wieder bei 100 Prozent. Das Ziel ist es, sich erstmal voll auf die Qualifikation zu konzentrieren.“ Die steigt am Freitag, am Samstag stehen die K.-o.-Läufe an.
Fünf weitere (Wahl)-Allgäuer starten beim Weltcup in Cervinia
Neben Martin Nörl greifen in Italien fünf weitere (Wahl-)Allgäuer ins Geschehen ein. Der zweimalige Junioren-Weltmeister Leon Ulbricht (Sonthofen/SC Rotteln) hatte erst im März seinen ersten Weltcupsieg gefeiert. Nach überstandener Erkältung inklusive Trainingspause fühlt sich der 20-Jährige wieder fit und will vorne angreifen. Ulbricht sagt: „Die Strecke liegt mir, vor allem die lange Gleitpassage, auf der man die ganze Energie aufs Board bekommen muss.“
Zudem starten in Cervinia Routinier Paul Berg (33, Sonthofen/SC Konstanz), Kurt Hoshino (23, SC Sonthofen), Niels Conradt (21, Oberstdorf/SC Dingolfing) sowie Jana Fischer (25, Fischen/SC Löffingen).
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