Fabian Eisenlauer hätte sich bei seiner WM-Premiere in Nizza um ein Haar in den Hyrox-Annalen verewigt. Der 31-Jährige aus Sonthofen lag im Einzelwettkampf der Pro-Kategorie lange Zeit in Führung – verpasste den Sieg aber dann an der letzten Workout-Station des Kraft-/Ausdauerwettkampfes. „Ich war super auf Kurs, bin dann an den Wall Balls aber in ein kleines Energieloch gefallen. Da habe ich einiges an Zeit liegen lassen und habe damit eine bessere Platzierung verpasst“, sagt Eisenlauer, der nach einigen Jahren als Triathlet und Ausdauersportler erst Anfang 2024 seinen ersten Hyrox-Wettkampf bestritt.
Fabian Eisenlauer legt furiose WM-Premiere hin
Umso besser lief es für den Oberallgäuer dafür dann im Mixed-Doubles-Wettbewerb, bei dem er mit seiner Freundin Jennifer Nikolaus (Lüdenscheid) an den Start ging. „Wir haben kurzfristig beschlossen, am Zweier-Teamwettkampf teilzunehmen. Ich habe Jennifer am Sonntagmorgen vom Flughafen abgeholt – dann ging es quasi direkt in den Wettkampf“, erzählt Eisenlauer. Von fehlender Vorbereitung war bei der WM – insgesamt gingen in Nizza über 1600 Athleten in den Einzel- und Teamwettbewerben an den Start – aber nichts zu spüren. „Da waren viele Athleten aus der Elite-Kategorie dabei. Es lief echt super, die Workouts haben perfekt funktioniert“, sagt Eisenlauer, der mit Nikolaus an der Spitze des Feldes landete. „Platz eins ist mega cool, wir haben uns noch ein paar schöne Tage in Nizza gemacht und sind dann weiter nach Italien gefahren.“
Zwei Allgäuer Podestplätze bei der Hyrox-WM 2024 in Nizza
Zufrieden mit seinem Abschneiden war auch Florian Gast (Durach), der mit der auf Mallorca lebenden Antje Hardes den fünften Platz im Mixed-Doubles-Bewerb belegte. In der Altersklasse 30 bis 39 Jahre landete das Duo auf Platz drei. „Das Ergebnis passt, auch wegen meiner jüngsten Verletzungsgeschichte“, sagt Gast, der wegen eines in der Vorbereitung erlittenen Bänderrisses noch auf den Start im Einzelwettbewerb verzichtet hatte.
Ein großer Wermutstropfen aus Allgäuer Sicht war die verletzungsbedingte Absage von Tim Wenisch (Dietmannsried), der wegen einer Thrombose auf seinen WM-Start verzichtete, seine Mitstreiter aber stattdessen von den Zuschauerrängen unterstützte. „Das war echt hart für Tim, vor allem weil er vergangenes Jahr schon absagen musste. Da leidet man richtig mit. Aber wir lassen uns von Rückschlägen nicht aus der Bahn werfen – nächstes Jahr will ich gemeinsam mit Tim im Elite-Wettbewerb angreifen“, sagt Gast.
Tim Wenisch sagt WM-Start wegen Verletzung ab
Den Sieg in der Elite-Kategorie, dem hochkarätigsten Wettbewerb der WM an der französischen Mittelmeerküste, holte sich der Österreicher Alexander Roncevic vor Wenischs Kumpel Michael Sandbach (England). Auch den Start bei der Premiere des Mixed-Staffelrennens musste Wenisch absagen, dort landete das deutsche Team um Linda Meier, Viola Oberländer, Tobias Lautwein und Dominic Molzahn auf dem dritten Platz.
So erlebte Nadine Eszterle ihre WM-Premiere
Einen zufriedenstellenden erstmaligen WM-Auftritt erlebte auch Nadine Eszterle. Die 40-Jährige aus Kempten sammelte in den vergangenen Monaten ihre ersten Wettkampferfahrungen, nun zog sie ein positives Fazit der Titelkämpfe an der Côte d’Azur. „Ich bin super zufrieden. Als beste Deutsche in der Altersklasse 40 bis 44 Jahre kann man das auch sein“, sagte Eszterle. „Insgesamt waren die Bedingungen und die Organisation top. Wenn man die Wettkämpfe verfolgt hat, konnte man sehen, dass schon beim Elite-Rennen der Gewichtsschlitten auf dem Teppich nicht wirklich gut läuft.“ Darin sah sich die Hyrox-Athletin auch im Pro-Wettkampf bestätigt. „Ansonsten lief das Rennen gut. Ich bin jetzt richtig angefixt.“