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Sport im Allgäu - Jahresrückblick: Die schönsten und emotionalsten Allgäuer Sportmomente 2022

Sport im Allgäu 2022 - ein Jahresrückblick

Das waren die neun schönsten und emotionalsten Allgäuer Sportmomente 2022

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    Das Sportjahr 2022 hatte aus Allgäuer Sicht einiges zu bieten. Überragende Leistungen, emotionale Abschiede und schöne Geschichten. Hier finden Sie neun solcher Momente im Jahresrückblick.
    Das Sportjahr 2022 hatte aus Allgäuer Sicht einiges zu bieten. Überragende Leistungen, emotionale Abschiede und schöne Geschichten. Hier finden Sie neun solcher Momente im Jahresrückblick. Foto: Hendrik Schmidt, Dean Lewis, Marius Becker, Sebastian Gollnow, dpa

    Das Jahr neigt sich dem Ende. Zeit also, für einen Rückblick auf das Sportjahr 2022 im Allgäu. Denn nach zwei von Corona geprägten Jahren war das nun fast vergangene Jahr wieder pickepacke voll mit zahlreichen sportlichen Höhepunkten: Die Olympischen Winterspiele, die Frauenfußball-Europameisterschaft und nicht zu vergessen die umstrittene Weltmeisterschaft der Fußball-Männer in Katar. Und auch über die großen Events hinaus hatte das Jahr 2022 zahlreiche bewegende, grandiose oder einfach nur schöne Sportmomente zu bieten. Wir haben eine Auswahl der schönsten Allgäuer Sportmomente 2022 zusammengestellt.

    Olympische Winterspiele Peking 2022 - mehrere Allgäuer Medaillengewinnerinnen und -gewinner

    Im Februar waren die Olympischen Winterspiele in Peking. Einige Allgäuer Athletinnen und Athleten gingen in ihren Disziplinen an den Start und auch einige holten Medaillen. Hervorzuheben ist dabei aus Allgäuer Sicht die Einzelgoldmedaille des Nordischen Kombinierers Vinzenz Geiger. Der Oberstdorfer hatte nach dem Springen 1:26 Minuten Rückstand auf den Führenden Ryota Yamamoto aus Japan. Doch in der Loipe schaffte er kurz vor Ende den Anschluss und zog in einem sensationellen Schlussspurt an seinem lange führenden Landsmann Johannes Rydzek vorbei.

    Vinzenz Geiger aus Oberstdorf kann den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking gar nicht fassen.
    Vinzenz Geiger aus Oberstdorf kann den Gewinn der Goldmedaille bei den Olympischen Winterspielen in Peking gar nicht fassen. Foto: Hendrik Schmidt, dpa (Archiv)

    Aber auch die Langlauf-Damen sorgten für Überraschung. Zunächst holte Deutschland Silber in der Langlauf-Staffel. Mit dabei waren die Kemptenerin Sofie Krehl und die Wahl-Allgäuerin Katharina Hennig aus Sonthofen. Hennig setzte wenige Tage später aber noch einen drauf und holte gemeinsam mit Victoria Carl die Goldmedaille im Teamsprint. (Lesen Sie auch: Olympia aus Allgäuer Sicht: Medaillenglück, aber auch große Dramen)

    Grenzenloser Jubel: Die Silbermedaillengewinnerinnen in der Langlaufstaffel bei den Olympischen Winterspielen in Peking, Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig (Sonthofen), Victoria Carl und Sofie Krehl (Kempten).
    Grenzenloser Jubel: Die Silbermedaillengewinnerinnen in der Langlaufstaffel bei den Olympischen Winterspielen in Peking, Katherine Sauerbrey, Katharina Hennig (Sonthofen), Victoria Carl und Sofie Krehl (Kempten). Foto: Angelika Warmuth, dpa (Archiv)

    Rennradfahrer Emil Herzog aus Simmerberg wird Junioren-Weltmeister

    Kommt der nächste Jan Ullrich aus dem Allgäu? Der 18-jährige Rennradfahrer Emil Herzog aus Simmerberg hat eine fantastische Saison mit dem Sieg der Junioren-Weltmeisterschaft im September im australischen Wollongong gekrönt. In einem sensationellen Sprintduell gegen den Portugiesen Antonio Morgado setzte sich der damals noch 17-Jährige nach weit über 100 abgespulten Kilometern durch. "Ich habe so hart hierfür gearbeitet", sagte Herzog direkt nach dem Rennen im Interview. Mit seinem Sieg ist er nach Holger Loew 1996 und Jonas Bokeloh 2014 erst der dritte deutsche Junioren-Weltmeister der Geschichte.

    Emil Herzog aus Simmerberg gewann die Goldmedaille im Straßenrennen der Junioren-Weltmeisterschaft in Australien.
    Emil Herzog aus Simmerberg gewann die Goldmedaille im Straßenrennen der Junioren-Weltmeisterschaft in Australien. Foto: Dean Lewins, dpa (Archiv)

    ECDC Memmingen wird Vize-Oberliga-Meister

    Ganz nah dran an der Sensation: Der Memminger Eishockeyverein ECDC Memmingen hat seine ohnehin schon erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte nicht mit dem Gewinn der Meisterschaft in der Oberliga krönen können. Dennoch feierten die Fans der "Indians" die überragende Spielzeit. Nach dem unglücklich verlorenen Finale gegen Regensburg empfingen die Anhänger ihre Mannschaft knapp eine Stunde nach Spielende mit Bengalos und tosendem Applaus vor dem Bus. Der Stolz im Memminger Lager überwiegte. Der Trainer Sergej Waßmiller hielt vor dem Bus eine emotionale Rede und bedankte sich für die Unterstützung.

    Die Fans des ECDC Memmingen feiern ihre Mannschaft auch noch eine Stunde nach Spielende vor dem Teambus.
    Die Fans des ECDC Memmingen feiern ihre Mannschaft auch noch eine Stunde nach Spielende vor dem Teambus. Foto: Halder (Archiv)

    Fußball-Nationalspielerin Melanie Leupolz bekommt Baby - und verpasst Europameisterschaft

    Für den Frauenfußball war das Jahr 2022 sicherlich ein ganz besonderes. Die Europameisterschaft in England hat so viel Aufmerksam erhalten, wie kein Turnier zuvor. Dabei mag auch die Tatsache, dass die Männer-WM nicht zeitgleich im Sommer, sondern erst jetzt kurz vor Weihnachten stattfand, eine Rolle gespielt haben. Die deutsche Mannschaft lieferte bei der EM eine grandiose Vorstellung ab. Im Finale scheiterte die Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg an den Gastgeberinnen aus England.

    Eine, die dem Team sicher gut getan hätte und für einen Sieg im Finale womöglich der entscheidende Faktor hätte sein können, ist die Allgäuerin Melanie Leupolz. Doch die 28-Jährige aus Ratzenried bei Wangen war schwanger. Inzwischen ist ihr Baby auf die Welt gekommen. Unklar ist nur, wer der Vater des Kindes ist. Die Spekulationen ranken sich immer wieder um den Ex-Nationalspieler Sami Khedira (35). Leupolz arbeitet inzwischen sogar bereits wieder an ihrem Comeback - nur wenige Wochen, nachdem ihr Kind zur Welt kam. Die Mittelfeldspielerin steht beim englischen Top-Club FC Chelsea unter Vertrag.

    Radsportlerin Lisa Brennauer beendet ihre erfolgreiche Karriere

    Olympiasiegerin und siebenfache Weltmeisterin: Lisa Brennauer aus Durach hat eine wahnsinnige Karriere als Radrennfahrerin hingelegt. Die 34-Jährige ist damit eine der erfolgreichsten deutschen Radsportlerinnen. Im August dieses Jahres beendete sie ihre Karriere. In ihrem letzten Rennen verpasste sie bei den European Championships in München nur knapp eine Medaille.

    "Lisa war stets das Zugpferd in der Mannschaft, ob auf der Bahn oder auf der Straße. Was sie gemacht hat, haben die anderen abgeguckt", sagte Bundestrainer André Korff über Brennauer. Ihre Teamkollegin Mieke Kröger sagte über sie: "Sie ist auf dem Rad hochprofessionell, kann aber auch sehr gut Kaffee zubereiten und Räder putzen." Und auch Lisa Klein, ebenfalls Teamkollegin von Brennauer hatte ein paar Worte übrig: "Was sie für den deutschen Radsport getan hat, ist unerreicht. Dass sie geht, ist echt schade. Aber unsere gemeinsamen Erfolge werden uns für immer verbinden."

    Lisa Brennauer winkt nach ihrem letzten Rennen im August bei den European Championships in München.
    Lisa Brennauer winkt nach ihrem letzten Rennen im August bei den European Championships in München. Foto: imago/Marius Becker

    Mario Götze wird in den Kader der Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar berufen

    Das kam durchaus etwas überraschend: Als Bundestrainer Hansi Flick seinen 26-Mann-Kader für die WM in Katar bekannt gab, befand sich auch Mario Götze auf der Liste. Dabei sah es für den 30-Jährigen lange Zeit so aus, als sei seine Karriere in der Nationalmannschaft gelaufen. Nach seinem goldenen Tor bei der WM 2014 in Brasilien, mit dem er die DFB-Elf zum Weltmeister machte, ging es für den Allgäuer Kicker doch eher bergab. Beim FC Bayern klappt es nicht so ganz. Götze wechselt zurück nach Dortmund. Doch auch dort kann er sich nicht durchsetzen und zieht schließlich weiter in die niederländische Liga zur PSV Eindhoven.

    Offenbar der richtige Schritt. Etwas ab von der großen Bühne kann Götze groß aufspielen. Zwei Jahre später sichert sich Eintracht Frankfurt die Dienste des Ballkünstlers. Es funktioniert auf Anhieb: Mario Götze passt in das Team von Trainer Oliver Glasner wie die Faust aufs Auge. Er wird mit der Berufung in die Nationalelf belohnt - genau fünf Jahre nach seinem letzten Spiel für Deutschland. Doch auch Götzes Freude über die Berufung dürfte durch das blamable Ausscheiden des DFB-Teams bei der WM in Katar etwas gedämpft worden sein.

    Mario Götze war im Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar.
    Mario Götze war im Kader der deutschen Nationalmannschaft bei der WM in Katar. Foto: Christian Charisius, dpa (Archiv)

    ESV Kaufbeuren erhält Anerkennung von US-Podcast und startet furios in die Saison

    Beim ESV Kaufbeuren läuft es in dieser Saison einfach. Die Joker liegen derzeit auf Rang zwei. Mit 54 Gegentoren stellen sie die beste Defensive der Liga, aber auch offensiv spielen die Kaufbeurer groß auf. Einzig die Kassel Huskies sind noch etwas besser drauf.

    Während man bei den sportlichen Leistungen des ESVK schon beinah versucht wäre, von der Kategorie "Weltklasse" zu sprechen, was bei einem Zweitligisten vielleicht doch etwas zu viel des Guten wäre, kann man die Fans der Joker wohl wirklich in das oberste Regal hieven. Die Stimmung in der Energie Schwaben Arena ist ein ums andere Mal weltklasse. Das blieb mit "Spittin' Chiclets" selbst einem der größten und bekanntesten Eishockey-Podcasts der Welt nicht verborgen. Die Betreiber des Podcasts gelangten an ein Video, das die Fankurve und die feiernde Spieler des ESVK nach einem Sieg gegen die Kassel Huskies (2:1) zeigt. "ESV Kaufbeuren, schalalalalalalalala" hallt es durch die Energie Schwaben Arena.

    Das hat die beiden ehemaligen NHL-Spieler Paul "Biz Nasty" Bissonnette und Ryan Whitney, die den Podcast betreiben, offenbar begeistert. Sie haben das Video auf ihrem Instagram-Kanal "Spittin' Chiclets" veröffentlicht - über eine Million Follower hat der Podcast dort. Zu dem Post schrieben sie: "Hockey Fans in Germany are an absolute scene." Zu deutsch: "Hockeyfans in Deutschland sind ein absolutes Spektakel."

    Paul Wanner aus Amtzell gibt sein Bundesliga- und Champions League-Debüt als jüngster Bayern-Spieler

    Gleich zwei Mal hat das Megatalent des FC Bayern, Paul Wanner, in diesem Jahr Geschichte geschrieben. Der in Dornbirn geborene und in Amtzell bei Wangen aufgewachsene Kicker gab im Januar sein Debüt in der Bundesliga. In der 75. Minute wechselte ihn Trainer Julian Nagelsmann in der Partie gegen Borussia Mönchengladbach ein. Damals war er 16 Jahre und 15 Tage alt und ist damit der jüngste Spieler, der jemals in der höchsten deutschen Spielklasse im Dress des FC Bayern München auflief. Er löste damit Shootingstar Jamal Musiala ab, der bei seinem Bundesligadebüt 17 Jahre und 115 Tage alt war.

    Selbiges schaffte Wanner in diesem Jahr auch in der Königsklasse. Beim 4:2-Sieg gegen Viktoria Pilsen im Oktober wurde er eingewechselt. Damit ist er der erste 16-Jährige, der für den deutschen Fußball-Rekordmeister im wichtigsten europäischen Vereinswettbewerb zum Einsatz gekommen ist.

    Toptalent Paul Wanner aus Amtzell bei Wangen machte in diesem Jahr als jüngster Spieler des FC Bayern sein Champions League Debüt beim Spiel gegen Viktoria Pilsen.
    Toptalent Paul Wanner aus Amtzell bei Wangen machte in diesem Jahr als jüngster Spieler des FC Bayern sein Champions League Debüt beim Spiel gegen Viktoria Pilsen. Foto: Peter Kneffel, dpa (Archiv)

    Jannik Rochelt aus Weiler dreht in der Dritten Liga mit dem Aufsteiger SV Elversberg auf

    Überragend, was der SV Elversberg als Aufsteiger in der Dritten Liga abreißt: Die Mannschaft aus dem Saarland steht auf Tabellenplatz eins. Großen Anteil daran hat der Westallgäuer Jannik Rochelt. Der 24-Jährige aus Weiler ist in dieser Spielzeit bislang einer der Topspieler in der Dritten Liga. Das belegen auch seine Zahlen: 15 Scorerpunkte hat Rochelt bereits in 17 Spielen gesammelt (acht Tore, sieben Vorlagen). Das ist Bestwert in der Liga. Das Fachmagazin Kicker hat ihn bereits sechs Mal in die "Elf des Tages" berufen. Kein anderer Drittliga-Spieler hat das so oft in dieser Spielzeit geschafft.

    Rochelt begann das Fußballspielen bei den Bambini des FV Rot-Weiß Weiler. Nach einer Station beim VfB Friedrichshafen kam er 2013 zum FC Memmingen. Im Januar 2019 verpflichtete ihn der FC Bayern für die U23. 2021 wechselte Rochelt zum SSV Ulm und in diesem Sommer zu Drittliga-Aufsteiger Elversberg.

    Jannik Rochelt aus Weiler ist einer der Topspieler in der Dritten Liga.
    Jannik Rochelt aus Weiler ist einer der Topspieler in der Dritten Liga. Foto: IMAGO/Steven Mohr
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