In Baden-Baden bei der Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres regierte der Buchstabe "B". Biathletin Denise Herrmann-Wick, Barren-Weltmeister Lukas Dauser und die deutsche Basketball-Nationalmannschaft sind von Deutschlands Sportjournalisten zu den "Sportler des Jahres 2023" gekürt worden. Bei der 77. Gala am Sonntagabend im Kurhaus von Baden-Baden stand mit Skispringerin Katharina Schmid (früher Althaus) auch eine Allgäuerin im Rampenlicht. Sie belegte bei den Frauen nur knapp geschlagen Rang drei.
Sportlerin des Jahres: Katharina Schmid (früher Althaus) auf Platz drei
Herrmann-Wick gewann bei der Heim-WM in Oberhof im Februar einen WM-Titel im Sprint und holte zudem zwei Silbermedaillen in der Verfolgung und der Staffel. Die 34-Jährige setzte sich bei der Wahl mit 1276 Punkten knapp vor Darja Varfolomeev (1255) durch. Die Allgäuerin Katharina Schmid (früher Althaus) kam mit 1208 Zählern auf Platz 3
Varfolomeev gewann in der Rhythmischen Sportgymnastik fünfmal WM-Gold, Skispringerin Althaus sicherte sich bei der Nordischen Ski-WM in Planica drei Titel und einmal Bronze. Für Herrmann-Wick war es die letzte Chance auf die Auszeichnung, denn sie beendete nach der vergangenen Saison ihre Laufbahn. Vor kurzem teilte die Ex-Biathletin mit, dass sie und ihr Mann Thomas Wick im Jahr 2024 ihr erstes Kind erwarten.
Sportler des Jahres: Oberstdorfer Alexander Schmid auf Platz 7
Bei den Männern fiel das Votum deutlicher aus. Turner Dauser erhielt von den votierenden Journalisten nach der WM-Goldmedaille am Barren 1753 Punkte und landete damit deutlich vor Schwimmer Florian Wellbrock (1062) und Ruderer Oliver Zeidler (865). Skirennläufer Alexander Schmid aus Fischen, der bei der WM in Frankreich überraschend Gold im Parallelslalom gewonnen hatte, rangiert auf Platz 7. Kombinierer Julian Schmid vom SC Oberstdorf, der Schwager von Katharina Schmid, kam auf Rang zehn. Beide Allgäuer in Baden-Baden nicht dabei.

Vor der Ehrung war darüber diskutiert worden, warum Basketballer Dennis Schröder nicht auf der Vorschlagsliste für die Einzelsportler stand. Das ist bei der Ehrung seit Jahren Usus, wenn der besagte Sportler mit seinem Team nominiert ist. Schröder durfte trotzdem jubeln, denn die Basketball-Weltmeister wurden erwartungsgemäß mit deutlichem Vorsprung zur Mannschaft des Jahres gewählt. Mit 2539 Punkten landete das Team von Bundestrainer Gordon Herbert, der wegen eines Todesfalls in der Familie fehlte, klar vor den Eishockey-Silbergewinnern (1718) und den Hockey-Weltmeistern (1119). Das Team um Schröder gewann im September völlig überraschend WM-Gold in Manila und besiegte auf dem Weg zum Triumph auch Topfavorit USA.
Ergebnisse "Sportler des Jahres 2023": So lief die Abstimmung - in kursiver Schrift die Nominierten aus dem Allgäu
Sportlerin des Jahres:
1. Denise Herrmann-Wick (Biathlon) 1276 Punkte
2. Darja Varfolomeev (Rythmische Sportgymnastik) 1255
3. Katharina Schmid, früher Althaus (Skispringen/Oberstdorf) 1208
4. Emma Hinze (Radsport) 738
5. Anne Haug (Triathlon) 660
6. Leonie Beck (Schwimmen) 643
7. Anna-Lena Forster (Para-Ski) 474
8. Laura Nolte (Bob) 470
9. Ricarda Funk (Kanu-Slalom) 331
10. Doreen Vennekamp (Schießen) 183
Sportler des Jahres:
1. Lukas Dauser (Turnen) 1753 Punkte
2. Florian Wellbrock (Schwimmen) 1062
3. Oliver Zeidler (Rudern) 865
4. Eric Frenzel (Nordische Kombination) 747
5. Markus Rehm (Para-Leichtathletik) 626
6. Felix Loch (Rodeln) 624
7. Alexander Schmid (Ski alpin/Fischen) 606
8. Patrick Lange (Triathlon) 383
9. Taliso Engel (Para-Schwimmen) 246
10. Julian Schmid (Nordische Kombination/Oberstdorf) 224
Mannschaft des Jahres:
1. Nationalteam Männer Basketball 2539 Punkte
2. Nationalteam Männer Eishockey 1718
3. Nationalteam Männer Hockey 1119
4. Teamsprint Frauen Bahnradsport 646
5. Staffel Frauen Biathlon 409
6. Staffel Frauen Langlauf 395
7. Doppelsitzer Eggert/Benecken Rodeln 350
8. Zweier Lochner/Fleischhauer Bob 224
9. Kajak-Vierer Männer Kanu 135
10. Zweier-Canadier Kretschmer/Hecker Kanu 121
Wer durfte wählen? Abgestimmt haben deutsche Sportjournalistinnen und Sportjournalisten. Eine Vorauswahl von jeweils zehn Nominierten trafen Athletinnen und Athleten aus dem deutschen Olympiateam, aus den Perspektivkadern sowie Vertretern des Deutsche Behindertensportverbandes. 2000 Sportlerinnen und Sportler wurden angeschrieben, etwa die Hälfte gab ihr Votum ab.