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Stadt bittet EV Füssen künftig deutlich stärker zur Kasse

Angespannte Haushaltslage

Darum bittet die Stadt den EV Füssen künftig deutlich stärker zur Kasse

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    Für die Stadionmiete muss der EV Füssen künftig deutlich mehr Geld an die Stadt bezahlen als früher.
    Für die Stadionmiete muss der EV Füssen künftig deutlich mehr Geld an die Stadt bezahlen als früher. Foto: Benedikt Siegert (Archiv)

    Die angespannte Haushaltslage der Stadt Füssen bekommt jetzt auch ein erster Sportverein ziemlich schmerzhaft zu spüren: Für die Eiszeiten seiner Mannschaften muss der EV Füssen künftig rund 10.000 Euro pro Jahr mehr berappen. Doch damit nicht genug. Denn auch die Miete für die Stadiongaststätte, die der Verein bislang für einen symbolischen Betrag (90 Euro pro Monat) von der Stadt gemietet hatte, wird deutlich steigen. Wie Bürgermeister Maximilian Eichstetter unserer Redaktion jetzt bestätigte, hat die Verwaltung die drei bestehenden Verträge mit dem Eissportverein zum 30. November gekündigt. Sie seien nicht mehr zeitgemäß gewesen, sagt Eichstetter. „Das wäre uns sonst irgendwann um die Ohren geflogen.“

    Eishockey-Oberliga: EV Füssen muss künftig deutlich mehr Stadionmiete bezahlen

    Bislang hatte der EVF rund 15.000 Euro pro Jahr an die Stadt überwiesen als Gegenleistung für die Eiszeiten seiner Mannschaften von der U7/9 bis hin zum semiprofessionellen Oberliga-Team. Eichstetter stellt sich hier eine Erhöhung um 10.000 Euro vor. Dies habe er den Vereinsverantwortlichen bei einem Gespräch bereits mitgeteilt.

    Wirt der Stadiongaststätte "Kobel 16" in Füssen, Michael Bade, hört auf

    Völlig neu geregelt werden soll auch die Verpachtung der Stadiongaststätte „Kobel 16“. Hierfür seien in Form einer Umsatzpachtvereinbarung zuletzt nur noch 90 Euro pro Monat an die Stadt Füssen geflossen. Die Nebenkosten hatte die Kommune gleich ganz geschultert. „Das muss jetzt ordentlich geregelt werden“, sagt Eichstetter.

    Der Verein sucht inzwischen nach einem Nachfolger für den bisherigen Betreiber Michael Bade. Mit diesem neuen Betreiber sollen dann die Modalitäten für eine künftige Pachtvereinbarung neu verhandelt werden.

    Insgesamt geht es um drei Verträge zwischen Stadt und EVF, die neu geschlossen werden:

    • die Stadionmiete
    • die Gastronomie
    • sowie die Werbeflächenvermarktung. Hier hat Eichstetter gute Nachrichten für den EVF. Denn mittels einer LED-Videowall, die im Stadion installiert werden soll, könnte sich der EVF neue Einnahmen sichern. „Weggefallen sind dagegen die Werbemöglichkeiten auf den Eismaschinen, deshalb hätten wir diesen Vertrag ohnehin neu verhandeln müssen“, sagt Eichstetter.

    Der Rathaus-Chef gibt sich zuversichtlich, dass der EVF über neue Vermarktungswege die finanzielle Mehrbelastung schultern kann. „Wir wollen einfach aktuelle Verträge haben“, sagt Eichstetter, für den die Gelder des EVF an die Stadt ohnehin nur symbolischen Charakter haben angesichts eines Defizits im Bundesstützpunkt von rund einer Million Euro pro Jahr.

    EV Füssen hat schon seit Monaten mit großen finanziellen Problemen zu kämpfen

    Das Problem an der ganzen Sache: Der Eissportverein ist angesichts coronabedingter Einbußen ähnlich klamm wie die Stadt und klagte bereits während der vergangenen Saison über ein Loch im Etat von über 150.000 Euro.

    Noch ist keine Einigung zwischen EVF und Stadt erzielt. Beide Seiten geben sich jedoch diplomatisch: Man versuche, „eine gemeinsame Lösung zu erarbeiten, die die weitere Zusammenarbeit zum Ziel hat und unseren Standort für die Zukunft sichert“, sagt zweiter EVF-Vorsitzender Zellhuber.

    Lesen Sie auch: Nach Trainer-Abgang: So geht es beim EV Füssen jetzt weiter

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