Um dieses Team zu beschreiben bräuchte es eigentlich viele Superlative, doch es reicht auch ein einfaches Adjektiv: Die Triathleten des RSC Kempten sind gut, richtig gut. In der Regionalliga Bayern konnte den Allgäuern in der vergangenen Saison kein anderes Team das Wasser reichen. Fünf Rennen gab es, vier haben die RSC’ler souverän gewonnen, einmal sprang Platz zwei heraus.
Der Lohn: der Titel „Bayerischer Mannschaftsmeister“ und der Aufstieg in die 2. Triathlon Bundesliga. Schon 2021 waren die Kemptener Erster, coronabedingt gab es aber keine Aufsteiger. Heuer hat es geklappt – endlich. „Wir haben schon lange unser Liga-Team, aber wir waren nie so stark besetzt wie jetzt“, sagt Stefan Wachter, der bei allen fünf Rennen am Start war.
Stefan Wachter: 2. Bundesliga ist eine andere Nummer
Nun beginnt im Frühjahr das Abenteuer in der 2. Bundesliga. Und das wird laut Wachter „eine andere Nummer“. Dort seien viele junge Profis am Start und das Niveau – vor allem im Schwimmen – deutlich höher. „Im Wasser müssen wir noch draufpacken“, sagt der 30-Jährige. Dafür werden sie im Winter Extra-Schichten im Schwimmbad einlegen. Die Möglichkeit dazu haben sie oft genug: Neun Schwimmzeiten hat der RSC im Kemptener Cambomare pro Woche, „eine sogar mit Trainer“, sagt Wachter. Das sei deutschlandweit Spitze. Gelingt ihnen eine Verbesserung im Becken, seien auch eine Liga höher Top-Platzierungen möglich. „Auch in der 2. Liga können wir auf dem Podium landen“, sagt Wachter. Auf dem Rad und im Laufen sind die Athleten des RSC ohnehin top.
Niclas Bock verstärkt den RSC Kempten in der nächsten Saison
Hinzu kommt, die Kemptener Mannschaft bekommt für die neue Saison namhafte Verstärkung. Niclas Bock ist zurück im Allgäu. Der gebürtige Düsseldorfer wohnte bereits zwischen 2015 und 2018 in Kempten und ist einer der bekanntesten Triathleten Deutschlands. Im Herbst 2021 zog er mit seiner Frau und dem gemeinsamen Sohn von Ratingen bei Düsseldorf erneut ins Allgäu. Bock hat bereits ein Rennen in der 2. Bundesliga gewonnen und auch große Wettkämpfe wie den Allgäu Triathlon 2018 auf der Classic-Distanz. Bekannt ist der 32-Jährige aber vor allem durch den Blog pushinglimits. Unter dem Namen produziert Bock zusammen mit Nick Staggenborg einen Podcast, Videos und vieles mehr rund um das Thema Triathlon.

Für den Radsportclub ist Bock ein echter Glücksgriff, denn den Allgäuern sei enorm wichtig, ein regionales Team zu stellen. „Keiner von uns bekommt Geld dafür, jeder arbeitet ganz normal“, sagt Wachter. In der 2. Bundesliga sei das nicht immer der Fall. Um trotzdem mithalten zu können, trainiert das Team, das einen Stamm von acht Triathleten umfasst, bis zu 15 Stunden pro Woche.
RSC Kempten will auch beim Allgäu Triathlon dominieren
Und die fünf Liga-Rennen pro Jahr sind bei Weitem nicht die einzigen Wettbewerbe, denen die RSC’ler ihren Stempel aufdrücken. Nächstes Highlight ist der Allgäu Triathlon in Immenstadt am 21. August. „Da wollen wir im Sprint und auf der Olympischen Distanz vorne mitmischen“, sagt Wachter. 2021 klappte das bereits gut, richtig gut. Im Sprint gelang dem RSC ein Doppelsieg mit Yannic Baier und Wachter. Auch die Plätze vier und fünf gingen an die Kemptener.
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