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TSV Kottern trennt sich von Trainer Matthias Günes: Pro und Contra

Fußball

War der Günes-Rausschmiss richtig? AZ-Reporter diskutieren den Trainerknall beim TSV Kottern

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    Matthias Günes war von November 2019 bis zum 3. Oktober 2022 Cheftrainer beim Fußball-Bayernligisten TSV Kottern.
    Matthias Günes war von November 2019 bis zum 3. Oktober 2022 Cheftrainer beim Fußball-Bayernligisten TSV Kottern. Foto: Ralf Lienert

    Der TSV Kottern hat sich am Tag der Deutschen Einheit von Trainer Matthias Günes getrennt. Nun übernimmt Frank Wiblishauser den Trainerposten beim Fußball-Bayernligisten. War der Günes-Rausschmiss richtig? Diese Frage diskutieren in einem Pro und Contra die AZ-Reporter Thomas Weiß und Tobias Giegerich.

    TSV Kottern trennt sich von Trainer Günes:

    PRO: "Den Verantwortlichen blieb keine andere Wahl"

    Thomas Weiß, Leiter der Sportredaktion in Kempten, meint: "Was mich seit Jahren in der Bundesliga stört, sind die ständigen Trennungen von Trainern. Treueschwüre gelten von einem Tag auf den anderen nichts mehr, wenn ein Verein die Felle davonschwimmen sieht – oder Fans aufbegehren. Man könnte das Verhalten der Kotterner Führung jetzt als vorschnell oder panisch betiteln und ihr vorwerfen, dass sie den fragwürdigen Gepflogenheiten des Profifußballs nacheifert. Aber im Grunde blieb den Verantwortlichen keine andere Wahl. Ergebnisse und Tabellenplatz lügen nicht. Kottern steckt schon jetzt im Abstiegskampf. Und ja, die Spieler können ihr Potenzial schon seit Wochen nicht konstant abrufen. Matthias Günes ist, so bitter das für ihn auch klingen mag, als Trainer nun einmal das schwächste Glied. Er hat den Abnützungskampf mit der Mannschaft verloren. Jetzt ist es Frank Wiblishausers Aufgabe, auch im Team 'aufzuräumen'."

    CONTRA: "Günes hätte mehr Vertrauen verdient gehabt"

    Tobias Giegerich, Sportredakteur in Kempten, sieht das anders: "Matthias Günes hat erst im Frühjahr bewiesen, dass er als Trainer mit schwierigen Situationen umgehen kann. Mit dem Klassenerhalt hat er das ausgegebene Ziel erreicht, dem Vertrauensvorschuss durch die vorzeitige Vertragsverlängerung im April wurde Günes damit gerecht. Zuvor hat er die Mannschaft schon durch die sportlich schwierigen Monate in der Corona-Pandemie geführt. Wenn sich Verein und Trainer einig waren, dass das Saisonziel auch dieses Jahr nur der Klassenerhalt sein könne, hätte Günes auch jetzt das Vertrauen der Klubführung verdient. Denn aus dem immer wieder durch Verletzungen geschwächten Kader holte er meist das Maximum heraus. Mit 39 Jahren ist Günes noch ein junger Trainer – mehr Geduld, auch für seine Entwicklung, wäre angebracht gewesen. Sein Nachfolger Frank Wiblishauser ist zwar fünf Jahre älter, bringt als Bayernliga-Trainer aber weniger Erfahrung mit."

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