Gerade bei Tobias Heiland ist der Frust-Faktor zuletzt nochmal erheblich gestiegen. Der Torwart und Kapitän des TSV Kottern hadert immer noch mit den letzten beiden 1:2-Niederlagen gegen Gundelfingen und Hankofen-Hailing, als die entscheidenden Gegentreffer jeweils in der Nachspielzeit fielen. „Für mich ist das übelst frustrierend. Ich konnte da nicht viel machen“, sagt der 36-Jährige.
Fußball-Bayernliga: TSV Kottern trifft auf Pullach
Eine weitere Niederlage im Heimspiel gegen den SV Pullach (Samstag, 14 Uhr) darf sich der TSV eigentlich nicht erlauben. Kottern liegt auf Platz 14, Pullach zwei Punkte dahinter auf Rang 15. „Für uns gilt: Verlieren verboten“, stellt Heiland klar. „Diese knappen Niederlagen beschäftigen einen auch Tage später noch. Die ganze Woche über will man nicht viel hören, oder gar mit jemandem darüber sprechen.“
Was Keeper Tobias Heiland Hoffnung macht
Der Zeitpunkt für eine Trendwende wäre jedenfalls optimal. Es ist das erste Spiel in diesem Jahr in der Abt-Arena, die Zuschauer sollen – wenn es nach Heiland geht – dabei wieder das freundliche Gesicht des TSV Kottern zu sehen bekommen. „Es ist ja nicht so, dass wir abgeschossen werden und derzeit chancenlos sind. Es liegt eher daran, dass wir zu wenig unserer Chancen nutzen“, sagt Heiland. Hoffnung macht dem TSV-Torhüter, dass er eine „intakte“ Mannschaft vor sich hat. „Jeder ist im Training zu 100 Prozent dabei. Keiner hat Angst, das stimmt mich positiv“, sagt Heiland.
TSV-Trainer Matthias Günes kennt den Ernst der Lage
Diese Eindrücke teilt auch sein Trainer Matthias Günes. „Wir haben sehr bittere Spielverläufe erlebt und wurden gleich zwei Mal in wenigen Minuten um unseren Lohn gebracht“, sagt der 38-Jährige. Die Stimmung sei bedrückt gewesen – aber im Training habe er eine Reaktion seines Teams gesehen. „Diese Woche waren jeweils 20 Feldspieler da. Das zeigt mir, dass sich die Spieler der angespannten Lage bewusst sind.“ Und auch Günes benennt klar, worum es beim TSV gegen Pullach und im nächsten Heimspiel am kommenden Mittwoch gegen Hallbergmoos geht. „Es ist Abstiegskampf pur. Aber über den Mittwoch rede ich noch gar nicht. Pullach zählt zuerst – darauf bereiten wir uns vor“, sagt der Kotterner Trainer.
Vier Punkte aus vier Spielen: TSV Kottern im Bayernliga-Abstiegskampf
Zweifel an seiner Arbeit lässt Günes nicht aufkommen. „Mit der Entwicklung seit der Winterpause zufrieden. Ich stelle meine Arbeit auch nicht wegen zwei sehr knapper Niederlagen in Frage“, sagt er. Die Entwicklung, die Günes sieht, spiegelt sich aber nicht in den Ergebnissen der letzten Spiele (vier Punkte aus vier Partien) wider.
Die Analyse des Trainers: „Wir haben in dieser Saison schon oft Spiele, die wir kontrolliert haben, plötzlich in fünf, sechs Minuten aus der Hand gegeben.“ Dass es letzter Konsequenz um Erfolge geht, weiß Günes: „Wir verfallen aber nicht in Aktionismus. Wenn das Spiel los geht, denkt eh keiner an die Tabellensituation“. Gegen Pullach muss er auf Sezer Yazir (Rot-Sperre) verzichten, am Donnerstag gab es bei zwei Spielern einen positiven Schnelltest.