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TTF Liebherr Ochsenhausen gewinnen den Tischtennis-Pokal

4500 Fans beim Final-Four-Turnier

TTF Liebherr Ochsenhausen gewinnt den Tischtennis-Pokal

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    Ein Moment der Entspannung nach dem Titelgewinn: Der deutsche Pokalsieger TTF Liebherr Ochsenhausen mit dem Pokal.
    Ein Moment der Entspannung nach dem Titelgewinn: Der deutsche Pokalsieger TTF Liebherr Ochsenhausen mit dem Pokal. Foto: Horst Hörger

    Der neue deutsche Tischtennis-Pokalsieger heißt TTF Liebherr Ochsenhausen. Das Team aus Oberschwaben, in den Jahren 2002 bis 2004 schon dreifacher Cupgewinner in Folge, holte sich am Samstag zum zweiten Mal nach 2019 in der Neu-Ulmer Ratiopharm-Arena den Titel. Weder der TTC Bad Homburg im Halbfinale noch Mitfavorit 1. FC Saarbrücken im Endspiel konnten das Multikulti-Startrio aus dem Kreis Biberach stoppen. Das gewann beide Partien mit 3:1.

    Alle Experten waren sich nach dem jetzt zehnten Endrunden-Turnier an der Donau mit Saarbrückens deutschem Kapitän Patrick Franziska einig: „Der Unterschied hieß heute Hugo Calderano.“ Der Nationalspieler erklärte den Brasilianer zum „Mann des Tages“ und musste zudem anerkennend feststellen: „Er hat auch gegen mich ein überragendes Spiel gemacht.“ Natürlich holt sogar ein Siebter der Weltrangliste mit vier Siegen an einem Tag einen Titel nicht im Alleingang.

    Vielmehr sorgten in den beiden Spielen Calderanos Mitstreiter Simon Gauzy und Shunsuke Togami in vertauschten Rollen für die Siegpunkte: Der routinierte 30-jährige Franzose mit einem hart erkämpften Erfolg über Bad Homburgs Spitzenmann Kristian Karlsson, der 23-jährige Japaner mit einem denkwürdigen Zittersieg gegen Saarbrückens sogar erst 20-jährigen Rumänen Eduard Ionescu.

    TTF Ochsenhausen gewinnen den Tischtennis-Pokal

    Der war vom erfahrenen Trainer Wang Zhi wenig überraschend erst zum Finale eingewechselt worden, als Nummer drei für den im Halbfinale etwas enttäuschenden japanischen Abwehrstrategen Yuto Muramatsu. „Vielleicht ein Fehler“, sinnierte später der fassungslose FC-Coach: „Das ist schwer zu sagen.“

    Hugo Calderano feiert mit den Fans von Ochsenhausen.
    Hugo Calderano feiert mit den Fans von Ochsenhausen. Foto: Horst Hörger

    Die vermeintlich bessere Lösung erwies sich nämlich nur bis zum vierten Satz als Glücksgriff. In dem hatte das zunächst unbeschwert und respektlos aufspielende Nachwuchstalent völlig unerwartet drei Matchbälle. Den zweiten versiebte Ionescu mit dem dritten von insgesamt vier Fehlaufschlägen in dieser Partie. Nicht nur für seinen Kollegen Franziska war das „die Schlüsselszene des Endspiels überhaupt“. Fortan ging nichts mehr beim Rumänen, der entfesselt agierende Togami war nicht mehr zu halten.

    Dabei hatte sich eben jener Togami noch im Halbfinale Bad Homburgs jungem Ungarn Csaba Andras beugen müssen. Auch der hatte gegen den Favoriten naturgemäß einige Schwächephasen, blieb aber in den entscheidenden Momenten nervenstark und hielt seine Taktik durch.

    Auch zur Zufriedenheit seines Trainers Helmut Hampl, der gleichwohl bedauerte: „Heute war mehr für uns drin.“ Nur: Um es bis ins Doppel zu schaffen („hier hätten wir eine Chance gehabt“), fehlte ein Zähler von Führungsspieler Kristian Karlsson, der zumindest beim 1:3 gegen Gauzy nicht chancenlos war.

    Ochsenhausen triumphiert erneut in Neu-Ulm: Calderano glänzt

    Dagegen blieb Bremens schwedischer Spitzenmann Mattias Falck in beiden Einzeln gegen Saarbrücken ohne Satzgewinn. Kirill Gerassimenkos Ehrenpunkt gegen Yuto Muramatsu war damit zu wenig für das erhoffte Schlussdoppel.

    Shunsuke Togami wehrte drei Matchbälle ab und holte letztlich im Finale mit einem Zittersieg den dritten Punkt für Ochsenhausen.
    Shunsuke Togami wehrte drei Matchbälle ab und holte letztlich im Finale mit einem Zittersieg den dritten Punkt für Ochsenhausen. Foto: Horst Hörger

    Dazu kam es auch im Finale nicht mehr, entgegen dem Tipp von Steffen Fetzner übrigens. „Ich habe fest damit gerechnet“, bekannte der Doppel-Weltmeister von 1989, der inzwischen als Manager für einen bekannten Tischtennis-Ausrüster arbeitet. Richtiger lag er mit seiner Prognose zum Ausgang des Turniers: „Ochsenhausen ist in dieser Besetzung für mich Titelfavorit im Pokal wie in der Meisterschaft.“

    Die Freude im Lager der „Ochsen“ war jedenfalls groß am Samstag: „Ich habe unfassbar gut gespielt, aber ganz wichtig war auch der Punkt durch Togami“, jubelte etwa Hugo Calderano. „Ich hätte besser spielen können“, befand dagegen ein selbstkritischer Simon Gauzy: „Aber gut gekämpft haben wir alle.“

    Eine positive Bilanz zog auch der verantwortliche Organisator: „Wir sind absolut zufrieden“, sagte Liga-Geschäftsführer Nico Stehle, wenngleich die Arena mit 4500 Zuschauern und Zuschauerinnen nicht ausverkauft war. Aber Stehle versprach: „Wir kommen wieder.“

    Finale: TTF Liebherr Ochsenhausen – 1. FC Saarbrücken 3:1: Simon Gauzy – Patrick Franziska 0:3 (8:11, 10:12, 13:11); Hugo Calderano – Darko Jorgic 3:1 (11:6, 11:2, 8:11, 11:9); Shunsuke Togami – Eduard Ionescu 3:2 (9:11, 11:7, 6:11, 12:10, 11:6); Hugo Calderano – Patrick Franziska 3:0 (12:10, 11:7, 11:8).

    Halbfinale: Ochsenhausen – Bad Homburg 3:1: Calderano – Yuma Tsuboi 3:0 (11:5, 13:11, 11:3); Gauzy – Kristian Karlsson 3:1 (11:9, 7:11, 14:12, 11:6); Togami – Csaba Andras 1:3 (11:5, 9:11, 7:11, 5:11); Calderano – Kristian Karlsson 3:0 (11:9, 11:6, 11:4). Saarbrücken –Bremen 3:1: Franziska – Mattias Falck 3:0 (11:6, 11:7, 13:11); Jorgic –Marcelo Aguirre 3:1 (11:8, 8:11, 11:8, 11:4); Yuto Muramatsu – Gerassimenko 0:3 (7:11, 6:11, 4:11); Jorgic – Mattias Falck 3:0 (11:5, 11:8, 11:5).

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