„Ein bisschen verrückt muss man schon sein, um diesen Job zu machen“, erzählt Pressesprecher Philippe Bader gleich zu Beginn des Gesprächs. Doch der 41-Jährige ist ESVK-Fan durch und durch und so kam es nicht von ungefähr, dass der gelernte Lebensmitteltechniker nun fest beim Verein angestellt ist. „Ich war zuvor schon Fan-Beauftragter und hatte auch die Auswärts-Dahoam Fahrten mit organisiert, als die damalige Sparkassen-Arena gesperrt war“, beschreibt Bader seinen Werdegang im Verein.
Erweiterter Aufgabenbereich
Mit Gründung der ESVK-Spielbetriebsgesellschaft und auch den wachsenden Anforderungen der Liga wurde von den Gesellschaftern beschlossen, daraus eine Vollzeitstelle zu machen. So wurde aus dem ehrenamtlichen Pressesprecher der Medienbeauftragte. Doch auf den Titel legt Phil Bader keinen großen Wert, vielmehr kommt es ihm darauf an, die anfallenden Tätigkeiten bestens zu erledigen. „Inzwischen fallen der Fan-Artikelverkauf, das Ticketing, Teile des Marketings und natürlich die Pressebetreuung und das Social Media in meinen Verantwortungsbereich“, beschreibt Bader sein Wirken. Dabei ist er jedoch geteilter Meinung, wenn es um die sozialen Netzwerke geht.
Soziale Netzwerke sind zweischneidig
„Auf der einen Seite ist dies für die Verbreitung von Meldungen unumgänglich, doch auf der anderen Seite muss ich mich unheimlich darüber ärgern, was zum Teil für Unwahrheiten in anonymer Form verbreitet werden“, kritisiert Bader das Ausmaß insbesondere im Fan-Forum. Jedoch hat sich der ESVK durch die Schaffung eines eigenen Medien-Teams in den vergangenen Jahren deutlich nach vorne bewegt. Der ESVK-Hoigata mit Interviews und Vorstellungen neuer Spieler und aktuellen Themen hat sich dabei bei den Fans bestens etabliert. Doch wenn sein ESVK auf dem Eis mal von den Schiedsrichtern aus seiner Sicht ungerecht behandelt wurde, dann ist die Zündschnur auch bei Bader mitunter recht kurz.
Vom Radio ins Stadion
Von der Faszination Eishockey wurde er jedoch erst über das Radio infiziert. „Als ich seinerzeit bei Radio Ostallgäu eine Übertragung von Bernhard Pohl gehört habe, war klar, dass ich beim nächsten Mal im Stadion dabei sein muss“, erzählt Bader, der seinen Job mit viel Herzblut ausfüllt. Auch wenn die jetzige Situation für den Verein und in erster Linie für die Fans alles andere als zufriedenstellend ist, setzt er auch in Zukunft auf den Zusammenhalt, der den ESV Kaufbeuren immer ausgemacht hat. „Mir macht es zurzeit auch keinen Spaß in der leeren Halle die Spiele zu verfolgen, gerade wenn man weiß, was unser Stadion für ein Hexenkessel sein kann. Denn auch unsere Mannschaft braucht die Unterstützung von den Rängen“, beschreibt der Medienchef die aktuelle Gemütslage.
Mehr Präsenz in TV und im Stadion
Doch bei aller Unzufriedenheit geht sein Blick bereits wieder nach vorne. „Ich denke, wir haben bei Sprade TV sicher noch etwas Luft nach oben, um die Übertragungen noch interessanter auf den Bildschirm zu bringen“, beschreibt Bader bereits die nächsten Gedankengänge und hofft, dass die Fans den ESVK bald wieder im Stadion erleben können.