Die Spiele gegen Crimmitschau sind für den ESV Kaufbeuren in dieser Saison von ganz besonderer Spannung geprägt. Von den bisherigen drei Vergleichen wurden zwei im Penaltyschießen und eine Partie in der Overtime entschieden. Jedoch ging der Zusatzpunkt immer an die Eispiraten, so wie auch am Sonntag als Mathieu Lemay nach 124 Sekunden in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer zum 1:2-Endstand erzielte.
Zumindest die Null stand
„Ich denke, zum Schluss waren es zwei verlorene Punkte, denn wir hatten nach dem 1:0 noch genügend gute Möglichkeiten. Doch zuvor hat uns Stefan Vajs zwei Drittel die Null gehalten“, analysiert der verletzte Florian Thomas die Partie. Warum es derzeit gerade in der Offensive nicht klappt, ist auch für Torschütze Joey Lewis ein Rätsel. „Bis auf das Spiel gegen Ravensburg, das uns dominiert hat, hatten wir gegen alle anderen Gegner, die Chance zu gewinnen und den Sack zuzumachen. Aber wir machen es einfach nicht“, so der enttäuschte Lewis, der dafür auch die fehlende Tiefe im Kader mit verantwortlich macht.
Frühzeitige Entscheidung verpasst
So stehen die beiden U20-Nationalspieler Markus Schweiger und Yannik Burghart ebenso nicht zur Verfügung wie Branden Gracel – bei dem kanadischen Mittelstürmer hat sich ein Corona-Verdacht bestätigt. „Wir hatten diesmal schon Probleme im Aufbau, weil uns Crimmitschau früh gestört hat, doch im letzten Drittel hatten wir genügend Chancen, die Partie für uns zu entscheiden“, sagt Trainer Tray Tuomie, der das Problem beim Toreschießen auch nicht wegreden kann. Doch die Effizienz im Abschluss gehört aktuell zu den Kernproblemen beim ESVK. In den vergangenen vier Spielen erzielten die Joker lediglich vier Treffer. „Die Verunsicherung ist nach sieben Niederlagen natürlich groß und jeder schiebt die Verantwortung gerne weiter“, sagt Thomas, der sich wünscht, dass man zielstrebiger den Abschluss sucht, als noch einmal und nochmals zu passen.
Es fehlt gleichsam der Dosenöffner
Auch wenn sich die Niederlagenserie auf das Gemüt schlägt, geht der Blick von Lewis nach vorne. „Wir brauchen jetzt den Ketchup-Flaschen-Effekt, doch im Sturm muss einfach noch mehr von uns kommen, da nehme ich mich nicht aus“, sagt der Stürmer selbstkritisch. Während Markus Lillich mit 15 Toren aktuell bester Torschütze beim ESVK ist, wächst auch die Kritik an den Kontingentspielern unter den Fans, denn diese nehmen aktuell nicht die tragende Rolle ein, für die sie gedacht sind. „Das war sicher nicht der Start, den wir uns für 2022 vorgestellt haben“, sagt Tuomie. So bleibt für den ESVK die Erkenntnis: neues Jahr aber die alten Probleme.
Spieler des Abends
Stefan Vajs war einmal mehr der große Rückhalt seiner Mannschaft und wurde nicht zu Unrecht zum Spieler des Abends beim ESVK gekürt.
Spruch des Abends
„Wir werden immer bei euch sein“, stand zur moralischen Unterstützung der Mannschaft auf einem Banner der Kaufbeurer Fan-Szene in der Kurve.
Zahl des Abends
36 Torschüsse wurden für den ESVK im Spiel gegen Crimmitschau statistisch erfasst, jedoch nur ein Versuch fand den Weg ins Tor.