Was war das für eine Saison für Nico Appendino: Nach zwei schweren Verletzungen sollte er im Zuge der Kooperation mit dem EHC Red Bull München mit einer Förderlizenz beim ESV Kaufbeuren zunächst Spielpraxis sammeln. Doch aus dem relativ unbekannten Ergänzungsspieler wurde schnell eine feste Größe im Team der Joker. Ganz nebenbei durfte er sich auch am Ende der Spielzeit 2022/23 noch Deutscher Meister mit Red Bull München nennen.
Dort war er keineswegs nur Bankdrücker, denn die personelle Situation in München sorgte dafür, dass der 24-jährige Verteidiger insgesamt auch 32 Partien in der Deutschen Eishockeyliga absolvierte und dabei sechs Torvorlagen beisteuerte. Auch bei zwei Spielen in der Champions-Hockey-League stand Appendino im Aufgebot der Titelsammler aus München.
Nico Appendino: In Kempten geboren, in Berlin aufgewachsen
Sein erster Aufenthalt im Allgäu war nur von kurzer Dauer. Am 1. Februar 1999 kam er in Kempten auf die Welt. „Leider habe ich damals von den Vorzügen dieser Region noch nichts mitbekommen, denn bevor ich die ersten Schritte machen konnte, sind wir mit der Familie nach Berlin gezogen“, erzählt Appendino, der bei Preußen Berlin im Alter von vier Jahren erstmals in Kontakt mit dem Kufen-Sport kam.
Das Allgäu zog ihn dafür später wieder an. „Ich bin immer gerne nach Kaufbeuren gekommen, ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Wir hatten eine tolle Kabine: Für die Mannschaft wird alles getan, auch die gesamte Organisation arbeitet professionell“, sagt Appendino.
Appendino: "Bei den Gesprächen mit München hatten wir unterschiedliche Auffassungen"
Dabei ist es als Förderlizenzspieler nicht immer einfach. „Ich hatte aber das Gefühl, dass die Zusammenarbeit beider Vereine gut funktioniert. Natürlich hilft da auch die Nähe zwischen München und Kaufbeuren“, sagt der Spieler, der auch von Trainer Marko Raita profitiert hat: „Ich habe das Vertrauen von ihm bekommen, Verantwortung im Spiel zu übernehmen. Das ist auch die Rolle, die ich mir künftig vorstelle.“
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Um sich weiter zu entwickeln, hat sich Appendino für ein Engagement bei den Pinguins in Bremerhaven entschieden. „Bei den Gesprächen mit München hatten wir unterschiedliche Auffassungen, was meine Zukunft betrifft. Natürlich gab es auch Gespräche mit dem ESVK, aber die sportliche Perspektive und die Aussicht weiterhin in der DEL zu spielen, war für mich entscheidend. Den ESVK werde ich auf jeden Fall in positiver Erinnerung behalten“, sagt Appendino. Ein weiterer Besuch im Allgäu ist jedenfalls nicht ausgeschlossen.
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