Fast hätte es ein großes Finale am letzten Spieltag der Kreisklasse 4 gegeben. Erster gegen Zweiter, ein Duell um die Meisterschaft – aber die SG Betzigau/Wildpoldsried umging das mögliche Titel-Finale beim TSV Oberstaufen und tütete den Aufstieg in die Kreisliga Süd bereits am drittletzten Spieltag durch einen 4:1-Sieg bei der DJK Seifriedsberg ein.
Ein Jahr nach ihrer Gründung hat die SG Betzigau/Wildpoldsried damit ihren ersten großen Triumph gefeiert. Die Mannschaft um das Trainerteam Robert Lederle und Dennis Bialon genoss das „Schaulaufen“ im letzten Heimspiel gegen den SV Lenzfried sichtlich und demonstrierte beim 4:0 nochmal ihre sportliche Klasse.
SG Betzigau/Wildpoldsried dominiert in der Fußball-Kreisklasse 4
Diese war in der Saison 2022/2023 schon oft aufgeblitzt. Seit dem ersten Spieltag stand die SG an der Tabellenspitze. Nach dem Zusammenschluss habe es intern bereits das Ziel Aufstieg gegeben, verrät Kapitän Alexander Straub. „Wir haben das aber nicht so offen kommuniziert, da es nach der SG-Gründung noch Fragezeichen, wie schnell sich alles zusammenfindet – auch mit Blick auf drei Teams im Spielbetrieb. Aber klar: Mit diesem Kader in der ersten Mannschaft war der Aufstieg eigentlich Pflicht.“
Zu den Erfolgsfaktoren zählt Straub deshalb auch eine Achse um die erfahrenen Stefan Hummel, Lukas Schneider und Martin Brack, dazu kommt Top-Stürmer Marius Lipp. Der 25-Jährige, der im Winter zum besten Spieler bei der schwäbischen Hallenmeisterschaft gekürt wurde, steht bei 21 Saisontreffern. Überhaupt kam die Offensive der SG in dieser Saison richtig ins Rollen. Vor der Partie beim TSV Oberstaufen, der in die Aufstiegsrelegation geht, stehen 95 Tore zu Buche.
Diese Faktoren waren für den Erfolg der SG ausschlaggebend
Meisterschaften werden aber auch vor allem mit der Defensive gewonnen. Auch dort weist die SG mit 32 Gegentreffern den besten Wert auf. Es gibt laut Straub abseits der statistischen Werte einige Faktoren, die für den Erfolg in der Kreisklasse 4 ausschlaggebend waren. „Wir haben nicht nur als Mannschaft, sondern auch außerhalb des Platzes einen starken Zusammenhalt erlebt. Damit meine ich alle, die bei der Organisation oder an den Spieltagen mitgeholfen haben“, sagt der Kapitän. „Außerdem hatten wir eine stabile Gruppe von Stammspielern und ein paar Dauerbrenner wie Reinhold Bechteler, die fast jede Partie absolviert haben“, ergänzt der 24-Jährige, der selbst auf 20 Einsätze (neun Tore) kommt.

Nach der souveränen Hinrunde mit elf Siegen und einem Remis aus 13 Spielen ließ sich die SG auch von einigen Wacklern in der Rückrunde nicht aus dem Konzept bringen. „Die Mannschaft hatte keine Angst, den Vorsprung zu verlieren. Da war das Umfeld schon etwas nervöser“, meint Straub und lacht. Acht Zähler beträgt der Vorsprung auf Oberstaufen, mit einem Sieg am Sonntag könnten es am Ende sogar elf sein. „Die Staufner waren im Hinspiel aber absolut auf Augenhöhe“, sagt Straub. Für Peter Wiedemann wird es eine besondere Partie im Schrothkurort. Der 31-Jährige (16 Einsätze, drei Tore, drei Assists) beendet seine Laufbahn.
So liefen die Aufstiegsfeierlichkeiten ab
Nach dem Auswärtsspiel gehen die Aufstiegsfeierlichkeiten auf dem Sportgelände in Wildpoldsried weiter, mit Fans, Freunden, Helfern und Sponsoren. „Wir haben es direkt nach dem Seifriedsberg-Spiel schon bis tief in die Nacht ordentlich krachen lassen und auch die Tage danach weitergefeiert“, verrät Straub. Auch eine Abschlussfahrt ist noch geplant, die Tendenz geht in Richtung Gardasee.

Etwas wehmütig dürften die letzten Tage der Saison für das Trainerduo Lederle/Bialon werden. Beide verabschieden sich mit dem Aufstieg. Zum „Team hinter dem Team“ gehören der ehemalige SSV-Trainer Klaus Wegmann als Teammanager sowie Betzigaus Abteilungsleiter Pascal Schütz und der Sportliche Leiter Jonathan Höfling. Im Sommer übernimmt Roland Burger den Trainerposten bei der SG. Der 40-Jährige war seit der Saison 2017/2018 beim TSV Altusried aktiv – und kennt die Kreisliga bestens als Spieler und als Trainer.