Beim Legendenspiel zum 75-jährigen Bestehen des ESV Kaufbeuren fehlt er. Dabei ist doch Dieter „Didi“ Hegen eindeutig die größte Eishockey-Legende, die der ESVK je hervorgebracht hat. Seine Abwesenheit hat allerdings einen guten Grund: Die Legende feiert zeitgleich – und zwar am Samstag in Düsseldorf zusammen mit etwa 100 Gästen ihren 60. Geburtstag. Der eigentliche Termin ist an diesem Freitag, da gibt es aber „nur ein Essen mit der Familie und gut“, wie Hegen verrät.
Seine Karriere begann beim ESV Kaufbeuren
Zur Feierrunde zählen auch einige Gäste aus Kaufbeuren, wo die einzigartige Karriere des früheren Torjägers und „Besten Linksaußen des 20. Jahrhunderts“ einst begann – spätestens als er im Alter von 17 Jahren nach zwei Junioren-Weltmeisterschaften in seiner ersten Bundesligasaison (1980/81) mit dem ESVK auf Anhieb mit 54 Toren Torschützenkönig wurde.
Mit Düsseldorf gewann Hegen sieben Meistertitel
Von seinen ersten Bundesliga-Jahren ist Hegen vor allem die skandalumwitterte Halbfinalserie um die deutsche Meisterschaft 1984 gegen den EV Landshut im Gedächtnis geblieben. Angenehme Erinnerungen sind dagegen mit fünf Olympischen Spielen und 13 Weltmeisterschaften verbunden – und mit sieben deutschen Meistertiteln mit Düsseldorf, München und Köln. Zu den Haien war er vom ESVK gewechselt und holte 1986 erstmals den Titel. Vor dem aktuellen Play-off-Finale in der DEL gegen Berlin (ab Freitag) drückt Hegen München die Daumen. „Ich bin immer für den Klub, für den ich selbst gespielt habe.“
Wenn der 290-fache Nationalspieler zurückblickt auf seine Karriere, sagt er: „Es lief meistens ziemlich gut, und auch aus heutiger Sicht würde ich nichts anders machen. Ich bereue auch nicht, dass ich nicht in die NHL gegangen bin. Alles in allem bin ich mit mir total im Reinen.“ Seinen Lebensmittelpunkt hat das Mitglied der „Hall of Fame International Ice Hockey Federation“ in Düsseldorf gefunden, wo er eine Event-Agentur betreibt und die U 15 der DEG trainiert. „Mit den Buben zu arbeiten macht wahnsinnig Spaß, und du brauchst keine Angst zu haben, nach zwei Niederlagen gefeuert zu werden.“
Didi Hegen: "Das war ein großer Fehler"
Dieter Hegen ist also wieder dort angekommen, wo alles begann: im Nachwuchs. Und die Jugend des ESVK, bei dem er zuletzt 2013/14 Trainer und Sportlicher Leiter in der DEL 2 war, beobachtet er aufmerksam. „Es wird gute Arbeit dort geleistet, aber ein großer Fehler war, dass man das neue Stadion zu klein gebaut hat. Eine zweite Eisfläche zum Beispiel würde dem Nachwuchs erheblich zugute kommen.“