Stand-Up-Paddling ist seit Jahren ein Trend im Allgäu. Wer am Hitze-Wochenende an den Allgäuer Seen unterwegs war, hat wieder zahlreiche Menschen mit SUP angetroffen. Was gibt es bei SUP-Touren zu beachten? Hier haben wir Tipps für Anfänger, Infos zum Board-Kauf und Empfehlungen zur Sicherheit bei Touren im Allgäu oder im Urlaub zusammengefasst.
Auf diesen Seen im Allgäu kann man SUP-Touren machen
Stand-Up-Paddling auf den Seen im Allgäu ist "relativ ungefährlich" sagt Tobias Hammer vom SUP-Verleih von "Ridersheaven" in Sonthofen. Das liege daran, dass es auf den Seen in der Region "keine Strömung" gebe. Unfälle würden eher passieren, wenn jemand zum Beispiel einen Herzinfarkt auf dem Board erleide.
Für SUP-Anfänger seien im Allgäu "alle Seen geeignet, die dafür zugelassen sind". Als Beispiele nennt Hammer den Alpsee in Immenstadt, den Forggensee bei Füssen, den Grüntensee bei Oy-Mittelberg oder den Sonthofener Baggersee.

(Lesen Sie auch: Am Grüntensee im Oberallgäu badet man auf eigene Gefahr)
Was man beim SUP-Kauf beachten sollte
Wer sich sein erstes SUP kauft, sollte vor allem darauf achten, dass es etwas breiter und stabiler ist. So komme man leichter zum Stehen, so Tobias Hammer. Auf Weihern oder Seen kommen aufblasbare SUPs zum Einsatz. Wichtig sei hierbei der richtige Druck, damit das SUP stabil ist. "Wenn zu wenig Druck im SUP ist, biegt es sich durch wie eine Banane", sagt Hammer. Das habe er schon oft bei anderen Menschen am See beobachtet. Ist zu wenig Druck im SUP, komme man nicht wirklich vorwärts und drehe sich nur im Kreis. Die meisten SUPs benötigen einen Luftdruck von einem Bar.
DLRG Bayern: SUP-Touren nur für geübte Schwimmer zu empfehlen
Auf dem Bodensee bei Bregenz ist am Wochenende ein 22-jähriger Nicht-Schwimmer tödlich verunglückt, der laut Polizei wohl ein SUP ausgeliehen hatte. Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Bayern empfiehlt auf ihrer Website SUP-Touren nur für geübte Schwimmer. Kinder sollte man auf dem Brett nie alleine lassen.
Außerdem empfiehlt die DLRG Bayern, nur zu zweit mit dem SUP rauszufahren. Zudem sollte man jemanden über die geplante Route und die voraussichtliche Rückkehrzeit informieren, so könne man Hilfe holen, falls doch etwas passiert. Daneben sollte man sein Handy für den Notfall in einer wasserdichten Tasche mitnehmen.
Anfang Juni ist die Forggensee-Schifffahrt in die neue Saison gestartet. Wer eine SUP-Tour auf dem Forggensee unternimmt, sollte an manchen Stellen auf die großen Dampfer achten. Durch diese kann Gefahr durch Wellenschlag und Sog bestehen. Aber auch kleinere Motorboote und Segelschiffe sollte man stets im Blick haben und nicht behindern.

(Lesen Sie auch: Outdoor-Sporttrends: Spikeball, Disc Golf und Calisthenics im Allgäu)
Nur so weit paddeln, wie man schwimmen kann
Man sollte nie weiter nach draußen paddeln, als man schwimmen kann, so die DLRG Bayern. Generell wird empfohlen, an der Uferlinie entlang zu paddeln. Wer ein eigenes Board besitzt, sollte dieses entsprechend kennzeichnen. Wenn das Board abhanden kommt, kann man so abklären, ob etwas passiert ist. Zudem sollte man die Leash, also die Sicherheitsleine, am Bein sowie am Brett befestigen, damit dieses bei einem bleibt. Bei SUP-Touren auf schnell strömenden Flüssen eignet sich eine Leash mit schnell öffnendem Panik-Verschluss.
Die DLRG empfiehlt, stets eine Schwimmweste zu tragen, weil man schnell Kreislaufprobleme bekommen könne, wenn man aufgeheizt ins Wasser fällt. Besonders bei anspruchsvolleren Touren wie zum Beispiel auf der Iller rät Tobias Hammer dazu, einen Helm und eine Schwimmweste zu tragen.
(Lesen Sie auch: Erste Hilfe im Wasser: So sollten Schwimmer und Augenzeugen in einer Notsituation reagieren)
Bevor man zu einer SUP-Tour aufbricht, sollte man sich den Wetterbericht anschauen. Bei der Tour sollte man sich von Strudeln auf dem Wasser fernhalten. Schaumiges Wasser deutet laut DLRG Bayern auf ein Zusammentreffen von unterschiedlichen Strömungen hin. Sog oder Wind können schnell dazu führen, dass man in tiefes oder unruhiges Wasser abgetrieben wird.
Mehr Nachrichten aus dem Allgäu lesen Sie hier.