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Straßensanierung im Allgäu: Linienbusse spüren Schlaglöcher im Allgäu auf - Projekt der Hochschule Kempten

Verkehr im Allgäu

Projekt der Hochschule Kempten: Wie Linienbusse Schlaglöcher im Allgäu aufspüren

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    Die Projektmitarbeiter Patrick Huber, Benedikt Mundl und Matthias Micheler (von links) befassen sich mit der Untersuchung von Schlaglöchern in Kempten und dem Oberallgäu.
    Die Projektmitarbeiter Patrick Huber, Benedikt Mundl und Matthias Micheler (von links) befassen sich mit der Untersuchung von Schlaglöchern in Kempten und dem Oberallgäu. Foto: Hochschule Kempten

    Der Zustand der Straßen hat entscheidenden Einfluss auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer, den Fahrkomfort sowie den Fahrzeugverschleiß. Die Sanierung der Fahrbahnen ist daher von großer Bedeutung. Aber Straßenreparaturen sind teuer. Je früher Schäden entdeckt werden und je eher die Sanierung beginnt, desto besser. Hier setzt ein Forschungsprojekt des Instituts für Fahrerassistenz und vernetzte Mobilität (IFM) der Hochschule Kempten am Standort Benningen (Landkreis Unterallgäu) und der Monalysis GmbH an. Für das Vorhaben „ErNeSt – Automatisierte Erfassung neuer Straßenschäden“ bekommt es 800.000 Euro aus der „Innovationsinitiative“ des Bundesverkehrsministeriums.

    Linienbus wird mit Messsystem ausgerüstet

    Mit „ErNeSt“ soll ein Verfahren erarbeitet werden, mit dem sich Straßen in Bezug auf die Fahrbahnoberfläche bewerten lassen, heißt es in einer Mitteilung der Kemptener Hochschule. Ein Linienbus mit Messsystem samt Kamera sorgt für die nötige Datengrundlage. Wenn Schäden wie Schlaglöcher oder Spurrillen vorliegen, wird mittels Bilderkennung die Art des Schadens ermittelt und dokumentiert. Das identische Messsystem wird zusätzlich in ein Pkw-Versuchsfahrzeug integriert und um ein 3D-System ergänzt. Auch Künstliche Intelligenz (KI) kommt zum Einsatz.

    Der Zustand der Fahrbahnen „wird in Straßenkarten eingepflegt, um diese anschaulich darzustellen und reparaturbedürftige Straßenabschnitte aufzeigen zu können“, sagt Projektleiter Prof. Dr. Ulrich Göhner von der Hochschule. Darauf basierend werde ein Geschäftsmodell erarbeitet, wie Kommunen und Städte dauerhaft, kostengünstig und einfach ihre Straßen überwachen können. Tatsächliche Aussagen zum aktuellen Zustand der Fahrbahnen in Kempten und dem Landkreis Oberallgäu sind während des bis zum Jahr 2025 laufenden Projekts nicht geplant. Während der Projektlaufzeit werden nur Daten erhoben, um die Genauigkeit der eingesetzten Sensoren zu untersuchen. (Lesen Sie auch: Selbstversuch: Wie ist es, sich mit einer künstlichen Intelligenz zu unterhalten?)

    Projekt soll Kosten für Städte und Kreise sparen

    Projekt- und Forschungspartner ist die Monalysis GmbH mit Sitz in Kempten. Als weiterer Partner ermöglicht die Haslach Bus GmbH dem Konsortium, zu Forschungszwecken in ihren Bussen Mess-Equipment einzubauen – was laut Hochschule grundsätzlich in nahezu jedem Bus möglich ist. So können sie Daten auf beliebigen Fahrtstrecken ermitteln. Die Stadt Kempten und das Landratsamt Oberallgäu treten ebenfalls als Partner auf. Sie erhoffen sich, aus dem Projekt wichtige Rückschlüsse auf die Straßenzustände im Stadtgebiet und Landkreis zu erhalten – und das relativ kostengünstig. Denn externe Firmen mit den Messungen zu beauftragen, sei kostenintensiver.

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