Der Ton wird rauer - die Streiks in der bayerischen Milchwirtschaft länger. Der Zwist zwischen Arbeitgerbern und der Gewerkschaft Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erreicht heute am Montag einen vorläufigen Höhepunkt.
Warnstreik bei Meggle in Altusried, Saliter in Obergünzburg und Hochland in Schongau
Bei drei Milchwerken in und in der Nähe des Allgäus sollen heute die Produktionsbänder stillstehen. 450 Beschäftigte von Meggle in Altusried, Saliter in Obergünzburg und Hochland in Schongau sollen in den Arbeitskampf treten - und das für ganze 24 Stunden.
"Außerdem gibt es einen großen ‚Milch-Demo-Zug‘ vom Hochland-Milchwerk durch Schongau mit zentraler Kundgebung", teilt Claudia Weixler, Geschäftsführerin der NGG im Allgäu, mit. Als Grund nennt sie die Tarifverhandlungen der Bayerischen Milchindustrie. Diese seien in der zweiten Runde ins Stocken geraten.
Streikts in der bayerischen Milchwirtschaft - darum geht es
Laut Weixler weigerten sich die Arbeitgeber, 300 Euro pro Monat als Zusatz-Paket – von mehr Lohn bis mehr Urlaubsgeld – zu akzeptieren. Ursprünglich hatte die NGG sogar 411 Euro gefordert.
Die Arbeitgeber hätten zuletzt nach Angaben der NGG Allgäu "lediglich 150 Euro als festen Betrag im ersten Jahr angeboten". Für das Folgejahr hätten sie zusätzlich 2,5 Prozent mehr Lohn signalisiert. Alternativ liege das Arbeitgeberangebot ohne Festbetrag bei 4 Prozent für ein Jahr. "Das funktioniert so nicht. Das ist vor allem für die, die ohnehin weniger verdienen, eindeutig nicht genug", sagt Weixler. Zudem kämpft die Gewerkschaft mit ihrem Warnstreik auch für einen Tarifvertrag für Azubis.
"Alle Produktionsbänder in Altusried, Obergünzburg und Schongau stehen dann still – und diesmal für 24 Stunden am Stück. Offensichtlich hat der Druck auf die Arbeitgeber bislang noch nicht gereicht. Sie wollen die Machtprobe und den Warnstreik. Sie wollen, dass es weh tut. Also muss es jetzt auch noch einmal richtig weh tun – bei Meggle, Saliter und Hochland, aber auch in anderen Molkereien und Käsereien in Bayern", teilt Claudia Weixler. mit.
Die Verhandlungen sollen am 22. Juli weitergehen, teilt die NGG mit. Auch soll der Streik am heutigen Montag nicht der einzige in dieser Woche im Allgäu bleiben, so die Gewerkschaft.