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Die südlichste Kapelle Deutschlands liegt im Allgäu

Region der Rekorde

In Einödsbach liegt die südlichste Kapelle Deutschlands

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    Diese Kapelle gilt als das südlichste Gotteshaus Deutschlands. Hinter der Kapelle erhascht man einen Blick auf einige der bekanntesten Berge der Allgäuer Alpen.
    Diese Kapelle gilt als das südlichste Gotteshaus Deutschlands. Hinter der Kapelle erhascht man einen Blick auf einige der bekanntesten Berge der Allgäuer Alpen. Foto: imago/imagebroker

    Kirchen und Kapellen mit Rekorden gibt es in Deutschland so einige. Doch das südlichste Gotteshaus Deutschlands liegt nicht nur weit im Süden, sondern auch inmitten der Allgäuer Berge und bietet deshalb zusätzlich zur Ruhe auch einen atemberaubenden Blick auf drei der bekanntesten Gipfel der Allgäuer Alpen. Wo liegt es? Wann wurde es erbaut? Und was macht den Ort so besonders?

    Die südlichste Kapelle in Deutschland liegt im Allgäu

    Die südlichste Kapelle Deutschlands liegt fernab jeglichen Trubels, umrandet von Berggipfeln in Einödsbach. Der Allgäuer Weiler zählt noch zu Oberstdorf, seinerseits die südlichste Gemeinde Deutschlands. Doch liegt Einödsbach keineswegs wie übliche Ortsteile im Ort. Wer von Oberstdorf aus die Kapelle besuchen will, der hat eine regelrechte Wanderung vor sich: Zwölf Kilometer südlich, knapp 400 Höhenmeter nach oben - zu Fuß braucht man vom Oberstdorfer Ortskern bis zur Kapelle St. Katharina rund drei Stunden.

    Blick von Norden auf die Kapelle St. Katharina mit dem Allgäuer Dreigestirn im Hintergrund.
    Blick von Norden auf die Kapelle St. Katharina mit dem Allgäuer Dreigestirn im Hintergrund. Foto: Leonie Küthmann (Archivbild)

    Die Wanderung führt durch das Stillachtal, vorbei am Freibergsee mit der Heini-Klopfer-Skiflugschanze über die Weiler Faistenoy und Birgsau bis in den südlichsten Zipfel Deutschlands. Einödsbach ist übrigens die südlichste ganzjährig bewohnte Siedlung im ganzen Land - und auch eine der kleinsten. Der Oberallgäuer Weiler besteht aus wenigen Häusern, - und trotzdem gibt es dort einen eigenen Gasthof. Das etwa 500 Jahre alte Gasthaus ist das einzige Gebäude, das ständig bewohnt ist. Die kuriose Geschichte, wie die Betreiberin erst die ganze Welt bereiste, nur um sich dann in der Einsamkeit der Allgäuer Berge niedetzulassen, hat sie selbst unserem Reporter bei einem Besuch erzählt.

    Nach Einödsbach eröffnet sich dann gen Südwesten nur noch das Rappenalptal. An dessen Ende befindet sich die Rappenseehütte, für die derzeit neue Pächter gesucht werden.

    St. Katarina in Einödsbach: Was macht das Gotteshaus so besonders?

    Die südlichste Kapelle Deutschlands ist benannt nach der heiligen Katharina von Alexandrien, wie die Pfarreiengemeinschaft Oberstdorf auf ihrer Website schreibt. Sie gehört zur Pfarrei Oberstdorf. Errichtet wurde die Kapelle im Jahr im 17. Jahrhundert. Wann genau ist unklar, erstmals erwähnt wird sie laut Pfarreiengemeinschaft 1695.

    Die Kapelle hat einen rechteckigen Grundriss und ein Schindeldach mit Dachreiter, sowie einen nadelöhrartigen Rundbogeneingang. Der Baustil wird dem Barock zugeordnet. Die Kapelle steht unter Denkmalschutz.

    Außerdem gilt die Kapelle als eines der beliebtesten Fotomotive in Oberstdorf. Denn von der Nordseite fotografiert blickt man hinter dem Gotteshaus auf das Allgäuer Dreigestirn aus Trettachspitze, Mädelegabel und Hochfrottspitze.

    Eckdaten zur Kapelle: Steckbrief Kapelle St. Katharina in Einödsbach

    Blick auf die Kapelle in Einödsbach. Das Foto stammt aus dem Jahr 1933.
    Blick auf die Kapelle in Einödsbach. Das Foto stammt aus dem Jahr 1933. Foto: IMAGO / Arkivi
    • Name: Kapelle St. Katharina
    • Ort: Einödsbach (Oberstdorf)
    • Höhe: 1113 Meter ü. NHN
    • Baujahr: Unklar, 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts
    • Ausstattung: Altar mit geschnitzten Figuren, 1886 restauriertes Altarbild, Votivbild und weitere Figuren
    • Besondere Veranstaltungen: Jedes Jahr am 25. November - dem Namenstag der heiligen Katharina - findet in der Kapelle ein Herbstgottesdienst statt.

    Gotteshäuser mit Rekorden in Deutschland

    Die Kapelle in Einödsbach liegt mit 1113 Metern bereits tief in den Allgäuer Bergen. Trotzdem ist sie nicht (annähernd) die höchstgelegene Kapelle in Deutschland. Diesen Rekord schnappt sich die Kapelle Mariä Heimsuchung. Sie liegt mehr als doppelt so hoch auf 2600 Metern ü. NHN auf dem Zugspitzplatt am Schneeferner Gletscher.

    Die Kirche «Maria Heimsuchung» auf der Zugspitze (Oberbayern). Vor 30 Jahren wurde das Kirchlein in 2600 Metern Höhe geweiht.
    Die Kirche «Maria Heimsuchung» auf der Zugspitze (Oberbayern). Vor 30 Jahren wurde das Kirchlein in 2600 Metern Höhe geweiht. Foto: Britta Schultejans, dpa (Archivbild)

    Die höchstgelegene Kirche Deutschlands hingegen liegt auf dem Wendelstein nahe Bayrischzell in Oberbayern. Sie liegt auf 1740 Metern Höhe, spektakulär gebaut auf einem exponierten Fels.

    Die höchste Kirche der Welt steht in Ulm. Mit 161 Metern Höhe trägt das Ulmer Münster diesen Titel schon seit geraumer Zeit - doch nicht mehr lange. Denn die Kathedrale Sagrada Familia in Barcelona ist auf dem Weg zur Fertigstellung an der Spitze der Kathedrale soll bald ein begehbares Kreuz montiert werden, mit dem das spanische Gotteshaus mit 172 Metern den Ulmer Türmen den Titel abringt. Das Kreuz liefert übrigens ausgerechnet eine Firma aus der Nähe von Ulm. Als größte Kirche in Deutschland gilt gemeinhin der Kölner Dom.

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