Die Arbeitskleidung erinnert an eine Spezialeinheit, wie man sie aus Spielfilmen kennt. Auf der Brust steht „Task Force Infektiologie“, darüber ist das Bayerische Wappen aufgenäht. Ihr Aufgabenbereich ist vielfältig. Sie rücken zum Beispiel aus, wenn neue ansteckende Krankheiten ausbrechen, sie stehen bereit, sollte ein Bio-Terroranschlag Corona-Pandemie berieten sie Alten- und Pflegeheime. Seit 2021 gibt es die Task Force in Memmingen, angegliedert ist sie am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL). Es ist eine Spezialeinheit, die vor allem Gesundheitsämter in ganz Bayern unterstützt.
Und während derBayerischer Gesundheitsminister besucht die Tast Force Infektiologie
Über die Arbeit der Task Force informierte sich am Montag Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Während Corona habe die Einheit eine überragende Bedeutung bekommen: „Sie können stolz sein, auf das, was Sie geleistet haben“, sagte Holetschek. Der Aufgabenbereich der Task Force gehe aber weit über Corona hinaus, auch wenn man nach der Pandemie erst noch eine Routine finden müsse, berichtete die Leiterin der Memminger Stelle, Dr. Kirsten Höper.
Rund 20 Mitarbeiter – zum Beispiel Hygienekontrolleure, Pflegekräfte oder Ärzte – arbeiten bei der Task Force, die auch wegen des Allgäu-Airports in Memmingen angesiedelt ist. Denn eine der Aufgaben ist die Einhaltung der internationalen Gesundheitsvorschriften und des Infektionsschutzgesetzes. Weitere Stellen der Spezialeinheit gibt es in München und in Erlangen.
Die Task Force hat Zugriffe auf spezielle Labore, verfügt über besondere Schutzkleidung und übt den Ernstfall. Aktuelle Themen sind Tuberkulose oder Hirnhautentzündungen. Die Spezialeinheit war im vergangenen Jahr zum Beispiel bei einem Massentest in Maitenbeth (Kreis Mühldorf) im Einsatz. Dort waren zuvor zwei Menschen an einer Hirnhautentzündung gestorben – ausgelöst durch das seltene Borna Disease Virus. Über 600 Menschen wurden Blutproben und Nasenabstriche genommen. Weitere Infektionen – Feldspitzmäuse gelten als Überträger – wurden nicht gefunden.
Stechmücken-Monitoring in Bayern: Messstelle für die Asiatische Tigermücke an der A7 Allgäuer Tor
Aktuell ist auch das Thema Stechmücken. Am Gardasee beispielsweise wächst in diesen Tagen die Sorge wegen des Dengue-Fiebers, das von der Asiatischen Tigermücke übertragen wird. Innerhalb weniger Tage soll es laut Medienberichten zu ersten Verdachtsfällen gekommen sein. Laut Robert-Koch-Institut ist das Fieber eine von Stechmücken übertragene Tropenkrankheit – der Großteil erkranke ohne Symptome oder entwickle nur eine milde fieberhafte Erkrankung. Bei schweren Verläufen kann sie auch zum Tod führen. Ob sich die Mücken auch in Bayern ausbreiten, habe man mit dem Bayerischen Stechmücken-Monitoring im Blick, sagte Dr. Martin Hoch.

Er ist Leiter der Task Force Infektiologie, die auch das Thema begleitet. An der A7 am Allgäuer Tor gibt es für diese Erhebung eine Mückenfalle – bisher wurde das Insekt dort nicht gefunden. Der Standort ist deshalb gewählt worden, weil sich die Mücke über den Personen- und Warenverkehr verbreitet. Es handelt sich um eine Lebendfalle. Mit der werden Eiablagen gefangen und bestimmt. Die Mücke wird mit speziellen Stoffen angelockt. In anderen Regionen, etwa in Würzburg, wurde das Insekt bereits nachgewiesen.