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Telefonische Krankschreibung in Bayern samt Allgäu: Was muss man beachten?

Telefonische Krankschreibung

Telefonische Krankschreibung in Bayern samt Allgäu: Was muss man beachten?

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    Sich per Telefon krankschreiben, könnte noch in dieser Woche wieder möglich werden.
    Sich per Telefon krankschreiben, könnte noch in dieser Woche wieder möglich werden. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Ein Griff zum Hörer und kurz darauf ist alles geregelt: Mit Hilfe der telefonischen Krankschreibung müssen Patienten in vielen Fällen nicht mehr im Wartezimmer sitzen, um eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu bekommen. Was anfangs nur als Sonderregelung während der Corona-Pandemie möglich war, soll nun Standard werden.

    Der zuständige Bundesausschuss will am Donnerstag, 7. Dezember, darüber beraten. Fällt dessen Abstimmung positiv aus, solle die Krankschreibung per Telefon ab sofort, unbefristet und nicht mehr nur für Atemwegserkrankungen gelten. Ein Gesetzesentwurf von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte das bereits vorgesehen.

    Begründet wird die Idee von Lauterbach damit, dass sich die Regelung in der Praxis als sinnvolle Entlastung erwiesen habe. Die telefonische Krankschreibung hatte als Sonderregelung während der Corona-Pandemie gegolten. Sie sollte dazu beitragen, unnötige Kontakte zu vermeiden.

    Telefonische Krankschreibung: Was bringt sie?

    "Es ist eine Erleichterung in der Erkältungszeit", sagt Dr. Sabine Sprich. Sie ist Hausärztin in Biessenhofen und zweite Vorsitzende des Ärztlichen Kreisverbands Ostallgäu. Per Telefon krankgeschrieben würden in der Praxis bekannte Patientinnen und Patienten, die leichte Infekte haben und bis zu einer Woche ausfallen.

    Wenn es den Patienten dann nicht besser geht, würden sie ohnehin in der Praxis vorbeikommen, sagt Sprich. Im Praxisalltag funktioniere die Krankschreibung einfach: Der Patient ruft an, die Krankschreibung wird elektronisch an die Krankenkasse übermittelt. Dort kann der Arbeitgeber sie selbst abrufen. Den Ausdruck für die eigenen Unterlagen kann der Erkrankte dann später in der Praxis abholen.

    Ein gutes System, meint auch der Bayerische Hausärzteverband - und hätte sich gewünscht, dass es gar nicht erst abgeschafft worden wäre. Während der Corona-Pandemie habe sich die telefonische Krankschreibung bewährt und wäre auch in der aktuellen Situation mit hohen Infektionszahlen "eine große Erleichterung". Ein bürokratischer Mehraufwand ergebe sich nicht. Sind die Patienten den Hausärzten bekannt, würden sie bei leichten Infekten Ressourcen-schonend versorgt.

    Und wie sieht es mit Betrug aus? Beispielsweise wenn sich Menschen im Urlaub befinden und sich von dort per Telefon krankschreiben lassen, obwohl sie gesund sind? Solche Fälle seien ihm nicht bekannt, sagt Dr. Wolfgang Ritter, Vorsitzender des Bayerischen Hausärzteverbandes. Potenzial für Missbrauch würden eher rein telemedizinische Angebote von privaten Anbietern für unbekannte Patienten liefern. Und auch Dr. Sabine Sprich sagt: "Wir vertrauen unseren Patienten. In unserer Praxis ist kein Missbrauch bekannt."

    Gibt es Betrug bei der elektronischen Krankschreibung?

    Zu diesem Ergebnis kommt auch eine Forsa-Befragung der Krankenkasse DAK-Gesundheit aus dem Jahr 2020: Während der Pandemie seien Patienten "verantwortungsbewusst" mit der telefonischen Krankschreibung umgegangen, teilt eine Sprecherin mit. Nur etwas mehr als ein Drittel derjenigen, die in der ersten Pandemiewelle eine Krankschreibung benötigt haben, hätten sich diese über ein Telefonat geholt. Die große Mehrheit der telefonisch Krankgeschriebenen (88 Prozent) sagte, sie wäre lieber persönlich in eine Praxis gegangen, wenn es die Sonderregelung nicht gegeben hätte.

    Laut DAK gebe es noch einen weiteren Vorteil: "Wenn neue Formen der Kommunikation die persönliche Begegnung in der Arztpraxis ersetzen, ist das ein wichtiger Fortschritt."

    Kritik an der telefonischen Krankschreibung kam nach dem vorläufigen Ende im Frühjahr dieses Jahres von der Handwerkskammer Schwaben: Etwa an Berufsschulen habe es durchaus zweifelhafte Absagen vor Lehrgängen gegeben.

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