Abgemagerte Rinder, entzündete Klauen, eiternde Wunden, deformierte Gelenke, verdreckte und beengte Ställe, das Trinkwasser von Kälbern gefroren - dieses Bild zeigte sich am Dienstag vor dem Landgericht Kempten. Dort muss sich ein Landwirt-Ehepaar mit seinem Sohn aus einem Ort im nördlichen Oberallgäu wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz in insgesamt 107 Fällen verantworten. Obwohl sie bei etlichen Kontrollen der zuständigen Behörden auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam gemacht worden seien, habe sich wenig bis nichts geändert und sie hätten die andauernden Schmerzen und das Leid der Tiere aus wirtschaftlichen Interessen in Kauf genommen, heißt es in der 32-seitigen Anklageschrift.
Tierschutz-Prozess in Kempten am Dienstag