Einreisen aus Tirol nach Bayern könnten demnächst wieder leichter werden. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat sie am Freitag sowohl Tirol als auch Tschechien von seiner Liste der Virusvariantengebiete gestrichen. Damit fällt die Grundlage für einen wesentlichen Teil der Einreisebeschränkungen weg.
Derzeit gibt es noch Grenzkontrollen an den Grenzen zu Tirol und Tschechien. Es ist wahrscheinlich, dass sie nun zumindest an der Grenze zu Tirol aufgehoben werden, das ab Sonntag nur noch "normales" Risikogebiet ist.
Für die Einreise nach Tirol braucht es weiter einen "triftigen Grund"
Die Grenzkontollen würden dann aber vorerst nur in eine Richtung fallen. "Von unserer Seite hat sich nichts geändert, alles bleibt gleich", heißt es von Seiten des Landes Tirol auf Nachfrage unserer Redaktion. "Für die Einreise nach Tirol braucht es weiter einen triftigen Grund", so eine Sprecherin. Wer also am Wochenende kurzerhand beispielsweise auf eine Skitour nach Tirol einreisen möchte, sollte davon weiterhin absehen. Ausnahmen gibt es weiterhin nur für Pendler oder beispielsweise bei Todesfällen in der Familie.
Die Reaktion aus Österreich ließ nach der Entscheidung des RKI nicht lange auf sich warten: "Ich freue mich, dass das Ende der Kontrollen nun offiziell ist", schrieb Kanzler Sebastian Kurz in einer Stellungnahme. Kurz wertete dies als Zeichen, dass die Maßnahmen in Tirol gegen die Südafrika-Mutante gegriffen hätten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen habe zum Erfolg beigetragen, betonte er. Mit Hilfe der EU waren zusätzliche Impfdosen an den Tiroler Bezirk Schwaz geliefert worden, um die ansteckendere Südafrika-Variante des Coronavirus mit einer Massenimpfung zurückzudrängen.
Tirols Landeschef Platter: Beschränkung waren "enorme Belastung"
Die Beschränkung des Grenzverkehrs zwischen Tirol und Bayern sei "eine enorme Belastung und für uns so nicht hinnehmbar" gewesen, sagte Tirols Landeschef Günther Platter. "Nach intensiven Gesprächen in den letzten Tagen konnten wir Deutschland endlich davon überzeugen, die unverhältnismäßigen Grenzkontrollen zu beenden," erklärte er.
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Die Einstufung als Gebiete, in denen besonders ansteckende und gefährliche Virusvarianten verbreitet sind, war am 14. Februar erfolgt. Von dort dürfen derzeit nur Deutsche sowie Ausländer mit Wohnsitz und Aufenthaltserlaubnis in Deutschland einreisen. Ausnahmen gibt es etwa für Lastwagenfahrer und Grenzpendler mit systemrelevanten Berufen. Sie müssen bei Einreise einen negativen Corona-Test vorlegen. Für Hochinzidenzgebiete gilt weiter, dass Einreisende aus diesen Gebieten, einen negativen Corona-Test vorlegen müssen. Bei Einreise aus Risikogebieten muss er binnen 48 Stunden erfolgen. Für Pendler treffen die jeweiligen Bundesländer in der Regel spezielle Regelungen.
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