Elmar Romanesen ist nicht länger Trainer des Handball-Bezirksoberligisten SG Kempten-Kottern. Von nun an lenkt der ehemalige A-Jugend-Coach Zoltan Sellei die Geschicke der Männermannschaft. „Das war kein Rausschmiss“, stellt Abteilungsleiter Oliver Ahegger klar. Vielmehr sei der Wechsel in Absprache mit Romanesen vollzogen worden. Es sei ein gängiger Vorgang im Mannschaftssport, dass nach einigen Jahren der Trainer gewechselt wird. „Ein frischer Besen kehrt nun mal besser“, meint Ahegger.
Sellei war schon bei der HSG Dietmannsried/Altusried
Mit Sellei, so ist sich der Abteilungsleiter sicher, habe man den richtigen Mann gefunden: „Er hat erfolgreich mit den Junioren zusammengearbeitet und ist bei ihnen sehr beliebt.“ Als Trainer ist Sellei bereits viel herumgekommen: Seine ersten Stationen waren in seiner Heimat Ungarn. Dort trainierte er vom Jugend- bis in den Seniorenbereich in allen Klassen, ehe es ihn nach Deutschland zur HSG Dietmannsried/Altusried zog.
Über einen Umweg nach Österreich landete Sellei dann wieder im Allgäu: zuerst als A- und B-Jugend-Coach, nun im Herrenbereich der SG.

Keine Vorgaben für den neuen Trainer
Vorgaben oder gar Druck gebe es derweil nicht. „Diesen Fehler haben wir in der Vergangenheit gemacht, den wollen wir nicht wiederholen“, sagt Ahegger. Vielmehr sollen sich die jungen Spieler integrieren und Spaß am Handball haben. „Das ist vorerst alles, was wir verlangen. Dann kommt der Erfolg auch von ganz allein“, ist Ahegger überzeugt.
Sellei freut sich jedenfalls schon auf seine neuen Aufgaben: „Die Jungs und ich sind schon heiß auf das erste Training. Hoffentlich geht’s im Mai wieder weiter.“ Mit seinem neuen Posten hat der gebürtige Ungar nicht gerechnet: „Ich wollte immer mit meinen Spielern den Schritt nach oben gehen; dass es so früh schon passiert, hat mich überrascht.“
Doppelfunktion: Sellei bleibt auch weiterhin A-Jugend-Coach
Sellei hält aber den Kontakt zu den Junioren, weshalb er auch weiterhin Trainer der A-Jugend bleibt. Das sei ihm wichtig, um die Jugendlichen an den Seniorenbereich heranzuführen.
Wie die Personalsituation beim Wiedereinstieg aussehen wird, weiß weder die Abteilungsleitung noch der Trainer. „Im vergangenen Jahr hatten wir leider einen riesigen Aderlass und viele Stützen der ersten Mannschaft sind uns weggebrochen“, sagt Ahegger. Und trotz der vielen talentierten Nachwuchsspieler, die zu den Senioren stoßen, müsse man abwarten, wie viele Spieler dann wirklich im ersten Training auftauchen. Ahegger: „Wir hoffen natürlich, dass die meisten bei der Stange bleiben und die Einstellung stimmt.“
Lesen Sie auch: Handball-Urgestein: Wie Christian Becker den TV Immenstadt über 30 Jahre prägte