Trickbetrüger

Trickbetrüger im Allgäu: Heuer schon über 250.000 Euro ergaunert

Trickbetrüger haben im Allgäu heuer schon 250.000 Euro ergaunert. Das sind jetzt schon 20.000 Euro mehr als im gesamten Vorjahr.

Trickbetrüger haben im Allgäu heuer schon 250.000 Euro ergaunert. Das sind jetzt schon 20.000 Euro mehr als im gesamten Vorjahr.

Bild: Alexander Kaya

Trickbetrüger haben im Allgäu heuer schon 250.000 Euro ergaunert. Das sind jetzt schon 20.000 Euro mehr als im gesamten Vorjahr.

Bild: Alexander Kaya

Trickbetrüger geben sich als Staatsanwälte oder Polizisten aus und zocken Gutgläubige am Telefon ab. Was die Polizei rät.
09.09.2020 | Stand: 19:04 Uhr

Die Gauner geben sich als Staatsanwälte oder Polizisten aus. Am Telefon überrumpeln sie oft ältere oder gutgläubige Menschen und zocken sie kräftig ab. Solche Kriminelle schlagen in letzter Zeit vermehrt zu. Durch Callcenter-Betrügereien von „falschen Bediensteten“ beziehungsweise „falschen Amtsträgern“ entstand im Jahr 2019 ein Schaden von über 230 000 Euro im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West, der von Oberstdorf bis Neu-Ulm reicht.

Mann gibt sich als Staatsanwalt aus und fordert auf Schulden zu bezahlen

Die Polizei registrierte in diesem Gebiet im vergangenen Jahr 1950 betrügerische Anrufe – sieben von ihnen waren für die Täter von Erfolg gekrönt. Heuer wurden bereits über 900 Anrufe mitgeteilt, auch hier waren bislang sieben erfolgreich. Die Schadenssumme im laufenden Jahr beträgt bereits über 250 000 Euro. Jüngster Fall: Ein Mann hatte sich bei einer 52-jährigen Frau aus dem nördlichen Oberallgäu gemeldet und als Staatsanwalt vorgestellt. Er gab vor, dass die Frau einem Lottoanbieter angeblich 2000 Euro schulde. Er nannte der überrumpelten 52-Jährigen dann eine Telefonnummer, die angeblich die der Rechtsabteilung des Anbieters sein sollte.

Die Frau meldete sich dort. Ein weiterer Trickbetrüger schlug der 52-Jährigen einen Vergleich vor: Falls sie sofort bezahle, reduziere sich der Betrag auf 1300 Euro. Die Frau ging darauf ein und überwies die Summe über einen Bezahldienstleister. Eine Bekannte machte die Frau kurz darauf auf die Betrugsmasche aufmerksam. Beide gingen sofort zur Kemptener Polizei. Ein Beamter konnte durch einen Anruf bei der Hotline des Bezahldienstleisters die Transaktion kurz vor der Überweisung stoppen. Die Frau bekommt ihr Geld somit zurück.

Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen

Die Polizei rät bei solchen Anrufen: Nicht am Telefon unter Druck setzen lassen, speziell nicht durch vermeintliche Eile. Unterlagen schriftlich zusenden lassen. Beim geringsten Zweifel bei der Behörde anrufen, von der die angebliche Amtsperson kommt. Die Telefonnummer der Behörde selbst heraussuchen. Am Telefon keine Details zu den finanziellen Verhältnissen preisgeben.