Unterjocher Bürger haben eine Petition im Landtag abgegeben, in der sie unbelastetes Trinkwasser fordern – und eine Reaktivierung der örtlichen Quelle.
Sie wollen ihr Trinkwasser also nicht mehr über die Versorgung der Gemeinde Bad Hindelang beziehen. Die Petition wurde im Beisein
an Landtagspräsidentin Ilse Aigner übergeben.Darin fordern die Unterzeichner „die Beseitigung der Ursache für belastetes Trinkwasser mit Schwermetall im Wassernetz von Unterjoch – Gemeinde Bad Hindelang durch Reaktivierung der ortseigenen Quelle“. Weiter heißt es: „Wir möchten wieder unbelastetes Wasser, was der Trinkwasserverordnung gemäß §20 entspricht. Die Werte für Blei, Eisen und Mangan liegen teilweise bei um 500 Prozent über dem erlaubten Grenzwert.“
Bürger aus Unterjoch fordern sauberes Trinkwasser - und übergeben Petition im Landtag
Blei kann laut Umweltbundesamt auch in sehr niedrigen Aufnahmemengen gesundheitsgefährdend sein. Das gelte besonders bei Säuglingen und Kleinkindern. Seit 2013 gilt ein Grenzwert von 0,010 Milligramm je Liter Trinkwasser. Alexander Flierl (CSU), Vorsitzender des Landtagsausschusses für Umwelt und Verbraucherschutz, ordnet die Trinkwasserprobleme in Unterjoch als „außergewöhnlich“ ein.

Dass es spätestens 2019 Beschwerden über die Wasserqualität gegeben habe, die betroffenen Bürger aber offenbar erst Ende 2023 über die Situation informiert worden seien, werfe ein besonderes Licht auf die Verantwortlichen.
Trinkwasser im Unterjoch: Gesundheitsministerium kündigt fachliche Stellungnahme an
Der Ausschuss werde über die zuständigen Ministerien und Behörden darauf drängen, dass die Sicherheit des Trinkwassers in Unterjoch gewährleistet werde. Zudem würden die kommunale Verantwortung und Transparenz beleuchtet. Das Gesundheitsministerium kündigte an, fachlich Stellung zu beziehen, falls es der Landtag fordere. Bürgermeisterin Dr. Sabine Rödel (parteilos) teilte unserer Redaktion mit, dass weder sie noch die Verwaltung von der Petition wüssten.
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