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TSV Kottern gegen FC Memmingen: Derby in der Bayernliga zieht weniger Zuschauer an als erwartet

"Es gibt im Allgäu keine wirkliche Fan-Kultur"

Memmingen gegen Kottern: Hammer-Derby oder Jammer-Derby?

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    Trotz der Bemühungen des TSV Kottern gingen weniger Zuschauer als erwartet zum Derby gegen Memmingen.
    Trotz der Bemühungen des TSV Kottern gingen weniger Zuschauer als erwartet zum Derby gegen Memmingen. Foto: Ralf Lienert

    Vom Bayernliga-Kracher war da im Vorfeld die Rede. Vom Spiel des Jahres, vom Hammer-Derby und von der (nur im Traum eines Kotterner Hardcore-Fans möglichen) Wachablösung im Allgäuer Fußball… Pustekuchen! Das Saisoneröffnungsspiel der Bayernliga zwischen dem TSV Kottern und dem Regionalliga-Absteiger FC Memmingen war rückblickend ein gewöhnliches, mittelmäßiges Match. Nur der Rahmen drumherum war ungewöhnlich: Hüpfburg, Prosecco-Stände, eine LED-Anzeigetafel, Grußworte von hochdekorierten Funktionären, Blasmusik - und noch jede Menge mehr Tschingderassabum.

    FC Memmingen gewinnt 2:1 gegen den TSV Kottern

    Die Marketing-Fraktion des TSV Kottern hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, investierte Geld und unzählige freiwillige Stunde in Planung, Organisation und Umsetzung, um dann am Ende doch nicht wirklich zufrieden zu sein. Das mag sicher auch an der 1:2-Niederlage ihres Teams gelegen haben, vor allem aber daran, dass an diesem Super-Sommer-Freitag an den Stadioneingängen nur knapp 1800 Zuschauer gezählt wurden. Euphorisiert vom Gedanken, jetzt doch mit der Nummer eins im Allgäu auf Augenhöhe zu sein, hatten die Kotterner mit 2500 Besuchern geliebäugelt.

    Die beiden ranghöchsten Allgäuer Fußballclubs treffen am Freitagabend (15. Juli) zum ersten Mal seit 19 Jahren in einem Liga-Pflichtspiel aufeinander. Regionalliga-Absteiger FC Memmingen muss beim TSV Kottern in der Abt-Arena im Kemptener Stadtteil Sankt Mang antreten. Der FC Memmingen entscheidet das Duell der beiden ranghöchsten Allgäuer Mannschaften für sich. 1:2 - 1800 Zuschaue rin der Abt-Arena in Kottern.
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    Auftakt in die Bayernliga-Saison 2022/23.

    Fußball im Allgäu: "Es gibt keine wirkliche Fan-Kultur"

    Doch jetzt fragen auch sie sich: Wo im Allgäu sollen denn plötzlich 2500 Fußball-Verrückte herkommen? Nüchtern betrachtet gilt festzuhalten. Es gibt im Allgäu keine wirkliche Fan-Kultur. Wenn es selbst der Klassenprimus FCM nicht schafft, mehr als geschätzt 50 Memminger Fans zur Auswärtsfahrt nach Kottern zu locken, wenn fünf rhythmisch klatschende Kotterner Anhänger schrägt angeschaut werden, dann stimmt was nicht in der Beziehung zwischen Fan und Fußballclubs. Wollen die ranghöchsten Allgäuer Vereine - an der Schnittstelle zwischen Profi- und Amateursport - ihr Produkt auch in der Zukunft noch an den Mann oder die Frau bringen, dann müssen sie, so absurd das klingen mag, noch mehr kämpfen. Um treue Fans, um großzügige Sponsoren und um jeden ehrenamtlichen Helfer.

    Den Kotternern sei zum Trost hinterhergerufen: Alles richtig gemacht! Mit weniger Marketing und weniger Rahmenprogramm wären vielleicht nicht mal 1000 Besucher gekommen. Und aus dem Hammer-Derby wäre ein Jammer-Derby geworden.

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