Ermittlungen

Wie geht es im Fall des tödlichen Unglücks in der Starzlachklamm weiter?

In der Starzlachklamm starb im vergangenen September eine Frau bei einer Canyoning-Tour.

In der Starzlachklamm starb im vergangenen September eine Frau bei einer Canyoning-Tour.

Bild: Matthias Becker

In der Starzlachklamm starb im vergangenen September eine Frau bei einer Canyoning-Tour.

Bild: Matthias Becker

Nach dem Tod einer Frau bei einem Unfall in der Starzlachklamm 2022 untersucht nun ein Experte das Vorgehen von vier Canyoning-Führern. Das ist der Stand.
27.04.2023 | Stand: 07:17 Uhr

Durch eine Sturzflut, ausgelöst durch Starkregen, starb eine Frau vergangenes Jahr beim Canyoning in der Starzlachklamm im Oberallgäu. Schnell rückten damals die Canyoning-Führer als mögliche Verantwortliche in den Fokus - doch wie geht es in dem Fall nun weiter?

Die juristische Aufarbeitung des tragischen Unglücks zieht sich hin. „Wir warten noch auf ein Gutachten, das das Vorgehen der damaligen Canyoning-Führer untersucht“, heißt es seitens der Staatsanwaltschaft Kempten. Erstellt wird es von einem Experten, der selbst Tour-Guide ist; es soll Ende des Sommers vorliegen. Die Untersuchungen ziehen sich hin, weil es um „spezielle Fragestellungen“ gehe, „die sorgfältig zu beantworten sind“, sagt die Staatsanwaltschaft. Eine solche Bearbeitungsdauer sei nicht unüblich, da die Sachverständigen in der Regel noch weitere Aufträge hätten.

Tödliches Unglück in der Starzlachklamm: Wettergutachten liegt inzwischen vor

Ein Gutachten zu den damaligen Wetterverhältnissen gibt es inzwischen – zum Inhalt macht die Staatsanwaltschaft bisher jedoch keine Aussagen. Die Behörde will auf Basis der beiden Gutachten entscheiden, ob Anklage gegen vier Canyoning-Führer erhoben wird. Gegen zwei wird bisher wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, gegen zwei weitere wegen des Vorwurfs der fahrlässigen Körperverletzung.

Starkregen hatte Anfang September das Wasser in der Starzlachklamm nahe Sonthofen schnell steigen lassen. Laut Polizei hielten sich dort zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 70 Menschen auf. Die Fluten rissen zwei Männer und eine Frau mit – Teilnehmer einer geführten Canyoning-Tour. Die Männer kamen verletzt in eine Klinik, die zunächst vermisste Frau wurde einen Tag später tot in der Starzlach gefunden.