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Unwetter im Allgäu: Überschwemmungen, Sperrungen, Keller unter Wasser

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Unwetter im Allgäu: Überschwemmungen, Sperrungen, Keller unter Wasser

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    Hagel liegt im Oberallgäu neben einer Straße (links). Die Feuerwehr in Fischen musste wegen überfluteten Kellern ausrücken (rechts.)
    Hagel liegt im Oberallgäu neben einer Straße (links). Die Feuerwehr in Fischen musste wegen überfluteten Kellern ausrücken (rechts.) Foto: Benjamin Liss

    Dunkle Wolken, dann Sturm, Gewitter und Hagel: Eine Unwetterfront ist am Samstagabend über das Allgäu gezogen. Trotz heftiger Wetterkapriolen mit einigen Schäden ist die Region nach ersten Erkenntnissen glimpflich davongekommen.

    Unwetterfront trifft das Allgäu: Keller im Oberallgäu überflutet

    Die Unwetterfront traf zuerst das südliche Oberallgäu. Gegen 19 Uhr gingen bei Feuerwehren die ersten Meldungen über vollgelaufene Keller ein. Innerhalb kürzester Zeit fielen mehrere Liter Regen pro Quadratmeter. Die Feuerwehren in der Region hatten stellenweise alle Hände voll zu tun.

    So wurden in Fischen mehrere Keller überflutet, in Ofterschwang und Hüttenberg musste die Feuerwehr ebenfalls zu vollgelaufenen Kellern und überschwemmten Straßen ausrücken. Stellenweise lagen faustgroße Steine und Altholz auf den Straßen. Bäche traten über die Ufer, die Kanalisation konnte nicht alles aufnehmen, so wurde das Wasser stellenweise aus den Gullydeckeln herausgedrückt. Neben Starkregen, wurde das Oberallgäu auch von Hagel getroffen. Stellenweise waren die Hagelsschauer so stark, dass es wie nach einem Schneesturm aussah.

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    Unwetter im Allgäu: A 96 kurz gesperrt, Berliner Platz in Kempten überflutet

    Zu mehr als zehn Einsätzen musste die Polizei Lindau ab etwa 20 Uhr auf Grund der starken Regenschauer ausrücken. Im Stadtgebiet Lindau brachen zahlreiche Äste ab und fielen auf die Fahrbahn. Auf der Hinteren Insel stürzte ein etwa zwölf Meter langer Baum über die Straße und blockierte diese komplett. In Rehlings fuhr eine Autofahrerin durch den überfluteten Kreuzungsbereich. In dem für den PKW zu tiefen Wasser versagte die Elektronik und der PKW musste durch die Feuerwehr Weißensberg geborgen werden.

    Ähnlich erging es einem PKW-Lenker in der Hundweilerstraße. Beim Durchfahren der circa 50 Zentimeter unter Wasser stehenden Unterführung streikte der PKW und musste im Anschluss aufwändig durch das THW Lindau und einen Abschleppdienst geborgen werden.

    Auch in Kempten schüttete es heftig. Die vielbefahrene Kreuzung am Berliner Platz musste wegen Überflutung eine Weile lang gesperrt werden. "Aktuell haben wir keine Meldungen über Personenschäden", hieß es von der Kemptener Polizei für den Allgäuer Raum. "Es regnet aber wie der Teufel", so ein Sprecher gegenüber unserer Redaktion. Die A 96 musste in der Nähe von Weißensberg kurzzeitig gesperrt werden. Dort hatte der Sturm einen Baum entwurzelt, dieser fiel dann auf die Fahrbahn. Am späteren Abend konnte der Verkehr dann wieder rollen.

    Auch in anderen Teilen Deutschland führten Unwetter zu Feuerwehr- und Rettungseinsätzen. Im Landkreis Garmisch-Patenkirchen musste ein Ortsteil der Gemeinde Grainau evakuiert werden. Dort war nach den starken Regenfällen ein Bach über die Ufer getreten. Betroffen waren nach Angaben der Polizei Dutzende Bewohner.

    Die Feuerwehr in Nürnberg berichtete von rund 100 Einsätzen wegen der Unwetter. Überwiegend waren Keller in der mittelfränkischen Stadt vollgelaufen. Mit einem vollgelaufenen Keller hatte auch die Feuerwehr in Westerstede in Niedersachsen zu kämpfen. Hier schlugen die Kohlenmonoxid-Warngeräte der Feuerwehrleute Alarm. Ein Großaufgebot evakuierte das betroffene Gebäude, ehe nach einer entnommenen Wasserprobe Entwarnung gegeben werden konnte.

    Update - Sonntagmorgen - Nach ersten Erkenntnissen gab es in der Nacht zum Sonntag keine größeren Zwischenfälle mehr in der Region durch das Gewitter. Im Laufe des späteren Samstagabend/in der Nacht zog die Wetterlage vor allem über das Unterallgäu und weiter nördlich.

    In Krumbach geriet in der Nacht der Dachstuhl eines Einfamilienhauses in Brand. Eine 30 Jahre alte schwangere Hausbewohnerin rettete sich unverletzt ins Freie, der Sachschaden beträgt 100.000 Euro. Erste Ermittlungen deuten darauf hin, dass das Feuer "im Zusammenhang mit dem nächtlichen Unwetter" stehen könnte, möglicherweise hat der Blitz in dem Haus eingeschlagen.

    Mehr zum Wetter in der Region mit Niederschlagsradar lesen Sie auf unseren Wetter-Seiten.

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