Aktualisiert am Dienstag, 8.31 Uhr: Ein starkes Unwetter ist am Montag über das Allgäu gezogen. Die Folgen: Vollgelaufene Keller, umgestürzte Bäume und Unfälle auf nassen Straßen.
- Besonders im Raum Füssen gab es mehr als 160 Einsätze für die Feuerwehr bis tief in die Nacht (alles zur Unwetter-Lage in Füssen erfahren Sie hier).
- Nach kurzem heftigen Regen waren am Abend in Kaufbeuren und Marktoberdorf mehrere Unterführungen überflutet.
- Auch für die Polizei gab es einige Einsätze bei Unfällen. Insgesamt wurden zwei Personen verletzt.
Bilanz der Polizei nach Unwetter-Nacht: 27 Einsätze
Die Polizei im Allgäu ist von Montag auf Dienstag zu insgesamt 27 Einsätzen ausgerückt. Wie Pressesprecher Dominic Geißler am Dienstagmorgen auf Anfrage unserer Redaktion berichtet, sorgten dabei vor allem umgestürzte Bäume, Bauzäune oder abgerissene Äste für Verkehrsbehinderungen. Das war in Kempten, Kaufbeuren, Marktoberdorf, Illertissen und Lindau der Fall, informiert Geißler.
In Immenstadt stürzte derweil ein sechs Meter langer Baum auf dem Landwehrplatz. Dabei verursachte er einen leichten Schaden an einem parkenden Wagen.

Gewitter im Allgäu: Zwei Unfälle in Füssen
Mehrere Unfälle haben sich zudem im Allgäu aufgrund der nassen Straßen ereignet: In Füssen fuhr ein Taxifahrer vom Ortsteil Eschach kommend in Richtung Hopfen, als er aufgrund zu hoher Geschwindigkeit von der Straße abkam. Der Wagen des 65-Jährigen schlitterte 60 Meter durch die Wiese, ehe er in einen Weidezaun prallte. Bei dem Unfall wurden seine 68-jährige Passagierin und ihr 71-jähriger Ehemann leicht verletzt. Beide kamen in ein Krankenhaus. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 11.000 Euro. Den Taxifahrer erwartet nun eine Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung.
Ein zweiter Unfall ereignete sich ebenfalls in Füssen, als ein 68-Jähriger den Weg für einen Feuerwehrwagen frei machen wollte. Dabei kollidierte sein Auto mit einem hinter ihm stehenden Fahrzeug. Verletzt wurde niemand, am Auto entstand ein Blechschaden.
Ebenfalls keine Verletzen, aber dafür ein geringer Autoschaden ist die Bilanz eines Unfalls auf der A7 bei Illertissen. Dort geriet ein Fahrer ins Schleudern, woraufhin sein Wagen im Graben landete.

Einsätze, Hagelschauer, vollgelaufene Keller - besonders das Ostallgäu betroffen
Besonders getroffen hatte es das Ostallgäu am Montag bei den Unwettern: Die Feuerwehr Füssen war nach Starkregen und Hagel ab dem Nachmittag im Dauereinsatz.
Am Abend zog eine weitere Gewitterfront mit Starkregen über das Ostallgäu - dabei wurden in und um Kaufbeuren mehrere Unterführungen geflutet. Ebenso waren die Wehren in Marktoberdorf im Einsatz - die Einsatzkräften wurde gleich mehrfach wegen des Unwetters alarmiert. Unter anderem rückten die Rettungskräfte zum Rathaus aus. Dort war die Tiefgarage vollgelaufen.

Unwetter am Montag im Allgäu
Schon in den vergangenen Tagen waren mehrere Unwetter über Deutschland gezogen. Am stärksten betroffen vom Sturmtief "Emmelinde" war am Freitag die Stadt Paderborn, in der nach Angaben der Polizei 43 Menschen verletzt wurden. Sie wurden unter anderem von Dachziegeln getroffen und durch umstürzende Bäume verletzt - davon 13 Personen schwer. Eine Frau schwebte am Samstag zunächst noch in Lebensgefahr.
In Mittelfranken stürzte eine Holzhütte ein, gut ein Dutzend Menschen wurde verletzt. Einer Polizeisprecherin zufolge hatten angesichts des Unwetters offenbar mehrere Urlauber in der rund 105 Quadratmeter großen Hütte Schutz gesucht. Aus ungeklärter Ursache sei diese dann zur Seite gekippt und in sich zusammengefallen.
Orkanartige Böen gab es auch in anderen Teilen Deutschlands. In Leipzig unterbrach die Rockband Rammstein ihr Open-Air-Konzert mit 40.000 Zuschauern. Nach 15 Minuten durften die Fans zurück in den Innenbereich - und verfolgten die Show teils klatschnass weiter.
Mehr zum Wetter in der Region mit dem 7-Tage-Wetter für das Allgäu lesen Sie hier.