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Unwetter: Warnung im Allgäu vor Sturm heute (25.12.2023) - Polizei meldet Zwischenfälle

Einsatzkräfte waren gefordert

Sturm und Dauerregen - diese Zwischenfälle gab's im Allgäu

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    Der Heiligabend im Allgäu war stürmisch. Auch am Montag bleibt es windig, doch der abgeklungene Regen und der aufgelockerte Himmel lassen auf ein paar schöne Feiertage hoffen.
    Der Heiligabend im Allgäu war stürmisch. Auch am Montag bleibt es windig, doch der abgeklungene Regen und der aufgelockerte Himmel lassen auf ein paar schöne Feiertage hoffen. Foto: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)

    Es war ein stürmischer Heiligabend 2023 im Allgäu. Von Oberstdorf über Kempten bis nach Memmingen windete es am Sonntag schon den ganzen Tag über kräftig. Zudem sorgte Dauerregen dafür, dass man auf dem Weg in die Christmette eine Schirm benötigte - und den besser gut festhielt.

    Seit Donnerstag fegte Sturmtief "Zoltan" mit teils heftigen Böen und viel Nass von oben durchs Land. Während es den nördlichen Teil Deutschlands heftig getroffen hat, kamen Bayern und das Allgäu größtenteils glimpflich davon.

    Am Samstag zog Zoltan ab, Wind und Regen blieben aber bis in die Nacht auf Montag. Zumindest der Regen ist vollständig abgeklungen. Windig bleibt es noch bis in den Nachmittag. In den Bergen ist auch am Montag teilweise noch mit schweren Sturmböen zu rechnen. Es gilt für die gesamte Region eine Warnung des Wetterdienstes vor markantem Wetter (Warnstuf gelb).

    Dass weiße Weihnachten auch heuer ein Traum bleiben würden, war den meisten längst klar. Aber: Die Schneefallgrenze stieg nach Angaben des Bayerischen Lawinenwarndienstes Richtung Sonntagabend sogar auf 2100 bis 2400 Meter an.

    Unwetter an Weihnachten: Diese Zwischenfälle gab es wegen des Sturms im Allgäu

    Die heilige Nacht verlief der Polizei zufolge ohne weitere Zwischenfälle, die auf das Wetter zurückzuführen waren. Doch am Weihnachts-Wochenende vermeldete die Polizei einige witterungsbedingte Einsätze in unserer Gegend. Hauptsächlich waren die Region um Kaufbeuren, Marktoberdorf und das südliche Ostallgäu betroffen.

    • Bei Füssen etwa drückte eine Windböe ein Auto von der Straße. Laut Polizei war ein Autofahrer in Richtung Hopfen am See unterwegs, als sein Heck durch den Wind in den Graben am rechten Straßenrand gedrückt wurde. Dort kam das Auto des Mannes zum Stillstand, die Vorderachse hing jedoch in der Luft. Der Pkw des 82-Jährigen musste durch einen Abschlepper aus dem Graben gezogen werden.

    • In Füssen auf dem Parkplatz des neuen Edeka-Marktes hatte ein Unbekannter beim Öffnen seiner Autotüre ein anderes Fahrzeug getroffen. Der Geschädigte selbst gab an, dass vielleicht eine starke Windböe die Türe aufgeweht haben könnte. Der Verursacher jedoch fuhr anschließend davon, ohne sich um den Schaden zu kümmern. Den Spuren nach fährt er sehr wahrscheinlich ein rotes Fahrzeug. Die Polizei Füssen bittet um Hinweise zu dem Vorfall, der am Samstagvormittag zwischen 8.45 und 9.20 Uhr passierte.

    • Ein sehr ähnlicher Zwischenfall ereignete sich in Marktoberdorf: Am Samstagmittag unterschätzte eine 28-Jährige die windigen Verhältnisse beim Öffnen ihrer Autotür. Durch den starken Wind wurde die Tür gegen das danebenstehende Auto geschlagen und verursachte so eine Delle. Bevor die Fahrerin des beschädigten Autos die Verursacherin ansprechen konnte, fuhr diese laut Polizei davon. Sie konnte jedoch durch die Beamten ermittelt werden und bekommt nun eine Strafanzeige wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort.

    • Und auch in Kaufbeuren wurde auf dem Parkplatz eines Tierfachmarkts in der Moosmangstraße ein Auto offenbar durch eine andere Fahrzeugtür beschädigt. Auch hier vermutet die Polizei, dass womöglich eine starke Windböe der Auslöser war. Der Verursacher flüchtete vom Unfallort. Es entstand laut Mitteilung ein Schaden von rund 1000 Euro. Die PI Kaufbeuren bittet um Zeugenhinweise unter der Telefonnummer 08341-9330.

    Unwetter in Bayern: Mehrere Hundert Einsätze, Vater und Sohn in München haben Schutzengel

    In ganz Bayern mussten die Einsatzkräfte wegen des Unwetters am Samstag und in der Nacht auf Heiligabend hunderte Male ausrücken. Vor allem umgestürzte Bäume, lose Dachteile und umgefallene Stromleitungen hielten die Retter auf Trab, größere Sturmschäden gab es glücklicherweise nicht.

    In Mittelfranken kippte am Samstag wegen starker Windböen ein Transporter mit rund 85 Schweinen um. Etwa zwei Drittel der Tiere seien dabei gestorben oder mussten von einem Tierarzt eingeschläfert werden, sagte eine Polizeisprecherin.

    In München hatten ein Vater und sein Sohn einen weihnachtlichen Schutzengel: Über ihnen stürzte am Samstagmittag an einem Parkplatz ein Gerüst ein. Der Vater verletzte sich leicht am Finger, der Sohn blieb sogar unverletzt, teilte die Feuerwehr mit. Beide hatten riesiges Glück, denn die Gerüststangen trafen den Sohn und bohrten sich durch das Auto des Mannes. Das Gerüst begrub laut Informationen der Feuerwehr drei Autos unter sich und riss eine Oberleitung der Trambahn ab.

    Das Tollwood-Winterfestival in München konnte wegen des Sturms gestern erst am Nachmittag öffnen.

    In anderen Teilen Bayerns - vor allem in Franken - ist auch die Hochwasserlage an Heiligabend ein Thema. Für das Allgäu gelten aktuell aber keine Vorwarnungen für die Flüsse und Bäche - alles im grünen Bereich.

    Bei der Bahn scheint an Heiligabend alles glatt zu laufen

    Alles glatt scheint bei der Bahn zu laufen: Nachdem "Zoltan" am Freitag Sperrungen, Verspätungen und Zugausfälle zur Folge hatte, gibt es laut Bahn aktuell keine Einschränkungen auf den Zugstrecken in Bayern. (mit dpa)

    Wasser der Elbe wurde bei der Sturmflut in Hamburg auf den Fischmarkt gedrückt.
    Wasser der Elbe wurde bei der Sturmflut in Hamburg auf den Fischmarkt gedrückt. Foto: Bodo Marks, dpa
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