Gibt es Regen oder Gewitter? Regenradar und Unwetterwarnungen im Überblick
Wie stark soll es in der Region regnen? Und drohen erneut Gewitter? Wo im Allgäu welche Unwetterwarnstufe aktuell gilt, erfahren Sie hier.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)
Wie stark soll es in der Region regnen? Und drohen erneut Gewitter? Wo im Allgäu welche Unwetterwarnstufe aktuell gilt, erfahren Sie hier.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa (Symbolbild)
Zuerst Abkühlung, nun steigende Temperaturen: Sind wieder Gewitter im Allgäu möglich? Hier finden Sie einen Überblick über die Unwetterwarnungen und den Regenradar.
Von Allgäuer Zeitung
09.08.2022 | Stand: 07:18 Uhr
Aktualisiert am Montag, 7 Uhr - Eine Kaltfront hat am Wochenende nach der Hitze in der vergangenen Woche etwas Abkühlung ins Allgäu gebracht. Größere Unwetter gab es im Allgäu zum Glück nicht. Bei Bad Grönenbach hatte am Freitagabend ein Blitz eingeschlagen, der Ortsteil Herbisried war zeitweise ohne Strom.
Der Regenradar für die kommenden Tage im Allgäu: In dieser Woche sind keine Niederschläge im Allgäu zu erwarten. Seit Montagwird es zudem wieder wärmer und es bleibt trocken. Regen ist in den kommenden Tagen nicht in Sicht. (Die Wetteraussichten der kommenden Tage für das Allgäu finden Sie in unserem 7-Tage-Wetter.)
Mehrere Zentimeter groß waren die Hagelkörner, die am späten Nachmittag über Füssen niedergegangen sind. Dieses Foto schickte uns Leserin Heike Heel.
Bild: Heike Heel
Gewittervorhersage oftmals ungenau: DWD-Experte erklärt, woran das liegt
Immer wieder kommt es vor, dass der DWD vor einem Gewitter in einer bestimmten Region warnt. Doch schlussendlich kommen nur ein paar Tröpfchen vom Himmel. Dr. Guido Wolz vom DWD erklärt, warum es so schwer ist, genauere Vorhersagen zu treffen: "Auch mit unseren hochauflösenden Modellen können wir morgens um acht Uhr nicht sagen, dass es um 16 Uhr über Kempten kracht." Gewitter, die sich gerade erst entwickeln, fallen meist noch durch das Raster. Das sei wie wenn man mit einem großmaschigen Fischernetz kleine Goldfische fangen wollte, sagt Wolz. Außerdem komme es auch oft genug vor, dass sich Gewitter innerhalb kürzester Zeit teilen, abschwächen oder auch verstärken.
Somit sei eine zu 100 Prozent verlässliche Vorhersage unmöglich, sagt der Leiter der regionalen Wetterberatung des DWD in München. Die Warnungen vor schweren Unwettern wolle der DWD möglichst frühzeitig herausgeben, "damit noch Zeit bleibt, um darauf reagieren zu können". Und so komme es zwangsläufig immer wieder dazu, dass die Vorhersage nicht eintrifft und eine Region kein Gewitter erlebt, die vorab gewarnt wurde. "Wenn man diese ,Überwarnung' verhindern möchte, geht das nur, wenn die Vorwarnzeit gegen Null geht, was dann im Sinne einer Warnung wenig Nutzen hat", sagt Wolz.
Das sind die vier Warnstufen des DWD für Unwetter:
Stufe 1: Hierbei handelt es sich um die Amtlichen Warnungen des Deutschen Wetterdienstes. Es können laut DWD "wetterbedingt Gefährdungen auftreten". Es sei ratsam, sich bei Aktivitäten im Freien über die Wetterentwicklung zu informieren.
Stufe 2: Jetzt warnt der DWD vor "markantem Wetter". Die Wetterentwicklung ist nicht ungewöhnlich, aber gefährlich. Vereinzelt kann es bereits zu Sturm-Schäden kommen.
Stufe 3: Bei der Amtlichen Unwetterwarnung ist es schon sehr gefährlich. Vielerorts kann es zu Schäden kommen, der DWD empfiehlt, sich jetzt nicht mehr im Freien aufzuhalten. Wenn sich das nicht vermeiden lässt, ist äußerste Vorsicht geboten.
Stufe 4: Nur bei extremen Unwettern wird die Stufe 4 ausgerufen. Das Wetter kann lebensbedrohlich sein und große Schäden und Zerstörungen anrichten. Häufig sind dabei auch größere Gebiete betroffen. Man solle sich auf "außergewöhnliche Maßnahmen" vorbereiten.
Darüberhinaus gibt es noch weitere Warnungen des DWD:
Vorabinformation Unwetter: Die Wetterexperten erkennen eine sehr gefährliche Wetterentwicklung. Allerdings sind Gebiet, Zeit und Intensität noch nicht sicher vorherzusagen. Die Info soll der rechtzeitigen Vorbereitung von Schutzmaßnahmen dienen.
Hitze- oder UV-Warnung: Diese Warnung spricht der DWD aus, wenn in den kommenden Tagen hohe Temperaturen, eine hohe Luftfeuchtigkeit, eine geringe Windbewegung und eine intensive kurz- und langwellige Sonneneinstrahlung zu erwarten sind. Die UV-Intensität ist dann erhöht.
Brutale Naturgewalt: Zahlen und Fakten zu Gewitter
Für die einen sind sie ein faszinierendes Naturspektakel, anderen jagen sie gehörigen Respekt ein: Gewitter. Hier spannende Fakten zu Blitzen.
Bild: Nicolas Maeterlinck, dpa
Für die einen sind sie ein faszinierendes Naturspektakel, anderen jagen sie gehörigen Respekt ein: Gewitter. Hier spannende Fakten zu Blitzen.
Bild: Nicolas Maeterlinck, dpa
Gewitter kündigen sich im Sommer meist schon am Tage mit schwüler, feuchter Luft an. Wenn sich schon am Mittag kleine Quellwolken auftürmen, kann das ein Anzeichen für ein Gewitter am Abend sein. Kurz vor dem Unwetter bilden sich dann die typischen aufgetürmten Wolken.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Gewitter kündigen sich im Sommer meist schon am Tage mit schwüler, feuchter Luft an. Wenn sich schon am Mittag kleine Quellwolken auftürmen, kann das ein Anzeichen für ein Gewitter am Abend sein. Kurz vor dem Unwetter bilden sich dann die typischen aufgetürmten Wolken.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Ursache für Sommergewitter ist feuchte Luft am Boden, die von der Sonne aufgeheizt wird und nach oben steigt. Wintergewitter entstehen bei starker Abkühlung in der Höhe. Die wärmere Luft kühlt langsam ab und bildet in mehreren Kilometern Höhe hoch aufgetürmte Wolken.
Bild: Valentin Gensch, dpa
Ursache für Sommergewitter ist feuchte Luft am Boden, die von der Sonne aufgeheizt wird und nach oben steigt. Wintergewitter entstehen bei starker Abkühlung in der Höhe. Die wärmere Luft kühlt langsam ab und bildet in mehreren Kilometern Höhe hoch aufgetürmte Wolken.
Bild: Valentin Gensch, dpa
Innerhalb der Wolken entstehen elektrische Spannungen, die sich kurzschlussartig entladen. Die Folge: Es blitzt und kracht am Himmel.
Bild: Christoph Schmidt, dpa
Innerhalb der Wolken entstehen elektrische Spannungen, die sich kurzschlussartig entladen. Die Folge: Es blitzt und kracht am Himmel.
Bild: Christoph Schmidt, dpa
In Deutschland schlagen nach DWD-Angaben jährlich etwa zwei Millionen Blitze ein.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
In Deutschland schlagen nach DWD-Angaben jährlich etwa zwei Millionen Blitze ein.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Blitze können zwischen Wolken hin und her sausen, aber auch auf die Erde treffen.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Blitze können zwischen Wolken hin und her sausen, aber auch auf die Erde treffen.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Dieses spektakuläre Bild von Gewitterwolken über Kempten gelang unserem Fotografen Ralf Lienert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
Dieses spektakuläre Bild von Gewitterwolken über Kempten gelang unserem Fotografen Ralf Lienert.
Bild: Ralf Lienert (Archiv)
Wenn sich Blitze entladen, können Stromstärken von bis zu 400.000 Ampere entstehen. Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, kann das zu einem Herzstillstand oder schweren Verbrennungen führen. Auch Gehirn und Nervensystem können vom Stromschlag Schaden nehmen.
Bild: Hartl, dpa
Wenn sich Blitze entladen, können Stromstärken von bis zu 400.000 Ampere entstehen. Wird ein Mensch vom Blitz getroffen, kann das zu einem Herzstillstand oder schweren Verbrennungen führen. Auch Gehirn und Nervensystem können vom Stromschlag Schaden nehmen.
Bild: Hartl, dpa
In Deutschland sterben im Schnitt vier Menschen im Jahr bei Blitzunfällen, 110 werden verletzt. Das berichtet der VDE Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung.
Bild: Patrick Pleul, dpa
In Deutschland sterben im Schnitt vier Menschen im Jahr bei Blitzunfällen, 110 werden verletzt. Das berichtet der VDE Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Auch für Weidetiere können Gewitter gefährlich werden. Immer wieder kommt es zum Beispiel vor, dass Kühe sterben, weil neben ihnen ein Blitz eingeschlagen hat.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Auch für Weidetiere können Gewitter gefährlich werden. Immer wieder kommt es zum Beispiel vor, dass Kühe sterben, weil neben ihnen ein Blitz eingeschlagen hat.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Bei einem Blitz können in Sekundenbruchteilen Temperaturen von etwa 30.000 Grad Celsius entstehen. Die Luft erhitzt sich und dehnt sich explosionsartig aus - je nach Entfernung hört man ein Grummeln oder lautes Krachen.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Bei einem Blitz können in Sekundenbruchteilen Temperaturen von etwa 30.000 Grad Celsius entstehen. Die Luft erhitzt sich und dehnt sich explosionsartig aus - je nach Entfernung hört man ein Grummeln oder lautes Krachen.
Bild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
Da der Schall langsamer ist als das Licht, kann man aus dem Abstand von Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters abschätzen. Vergehen drei Sekunden ist das Unwetter etwa einen Kilometer entfernt.
Bild: Fabian Sommer, dpa (Archiv)
Da der Schall langsamer ist als das Licht, kann man aus dem Abstand von Blitz und Donner die Entfernung des Gewitters abschätzen. Vergehen drei Sekunden ist das Unwetter etwa einen Kilometer entfernt.
Bild: Fabian Sommer, dpa (Archiv)
Buchen sollst du suchen, vor Eichen sollst du weichen - heißt es zumindest im Volksmund, wenn ein Gewitter aufzieht. Doch das ist falsch. Da sich der Blitz in der Regel hohe Objekte sucht, sind Bäume kein guter Schutz. Experten raten mindestens zehn Meter Abstand zu halten und sich möglichst in e...
Bild: Matthias Balk, dpa
Buchen sollst du suchen, vor Eichen sollst du weichen - heißt es zumindest im Volksmund, wenn ein Gewitter aufzieht. Doch das ist falsch. Da sich der Blitz in der Regel hohe Objekte sucht, sind Bäume kein guter Schutz. Experten raten mindestens zehn Meter Abstand zu halten und sich möglichst in e...
Bild: Matthias Balk, dpa
Das Auto ist bei Gewitter ein sicherer Ort. Die Karosserie bildet einen sogenannten faradayschen Käfig und leitet den Blitz ab. Autos mit vielen Kunststoffteilen oder Cabrios bieten aber weit weniger Schutz.
Bild: Patrick Pleul, dpa
Das Auto ist bei Gewitter ein sicherer Ort. Die Karosserie bildet einen sogenannten faradayschen Käfig und leitet den Blitz ab. Autos mit vielen Kunststoffteilen oder Cabrios bieten aber weit weniger Schutz.