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Urlaub im Allgäu - Was das Allgäu zu bieten hat - Sehenswürdigkeiten

Über 2000 Gäste befragt

Warum Urlauber ins Allgäu kommen - was sie mögen, was sie stört

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    Was Touristen am Allgäu mögen, welchen Verbesserungsbedarf sie sehen, das hat jetzt eine Umfrage unter Besuchern herausgefunden.
    Was Touristen am Allgäu mögen, welchen Verbesserungsbedarf sie sehen, das hat jetzt eine Umfrage unter Besuchern herausgefunden. Foto: Ralf Lienert (Archivbild)

    Warum machen Menschen im Allgäu Urlaub, was mögen sie hier, was stört sie? Solche Fragen wurden mehr als 2000 Gästen gestellt. Das Ergebnis liegt nun vor. Darüber sprachen wir mit Prof. Dr. Alfred Bauer von der Fakultät Tourismus-Management an der Hochschule Kempten und Stefan Egenter, der ab August Geschäftsführer der Allgäu GmbH ist. Beide Institutionen waren an der Befragung beteiligt.

    Warum die Menschen im Allgäu Urlaub machen: Dafür gibt es viele Gründe. Hier die fünf meistgenannten: Aktivitätsmöglichkeiten und Sehenswürdigkeiten (53 Prozent), hoher Erholungswert (45), Landschaft und Natur (40), Berge (34), hoher Erlebniswert (27).

    Was machen Urlauber hier? Es wurden viele Freizeitaktivitäten angegeben. Die fünf meist genannten: Wandern, Besuch von Gastronomie, Ausflüge, Besichtigung von Attraktionen, Stadtbesichtigungen. Bergsteigen steht auf Platz 13. Ein Platz davor liegen Gesundheit und Wellness. Alfred Bauer prognostiziert: „Wellness und Gesundheit werden an Bedeutung gewinnen, insbesondere vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung.“

    Wie die Menschen ins Allgäu kommen: 82 Prozent der Übernachtungsgäste kommen mit ihrem eigenen Fahrzeug,14 Prozent mit der Bahn. Für viele sei es komfortabler, per Auto anzureisen als mit dem Zug, sagt Alfred Bauer. Denn für eine Reise über die Schiene müssten sie zuhause erst mal zum Bahnhof kommen, dann müssten sie alle Zuganschlüsse erreichen und im Ferienort zu ihrer Unterkunft gelangen. Übrigens sei die Zahl derer, die mit dem eigenen Wagen anreisen, in einer Umfrage im Jahr 2000 genauso hoch gewesen.

    Gäste kritisieren Mobilitätsangebote: 45 Prozent der Urlauber finden, dass Bus- und Bahnverbindungen innerhalb des Allgäus nicht gut sind. Stefan Egenter von der Allgäu GmbH weiß, dass hier Nachholbedarf besteht. Daran werde auch gearbeitet. Derzeit etwa prüften Ober- und Ostallgäu, Kaufbeuren und Kempten einen gemeinsamen Verkehrsverbund, der die Reise durchs Allgäu vereinfachen soll. Zudem gebe es bereits Angebote wie die Gäste­karte Bad Hinde­lang Plus, mit der Urlauber kostenlos unter anderem mit Linienbussen fahren können. Solche Angebote müssten ausgebaut werden, damit Allgäu-Urlauber innerhalb der Region weniger auf ihr Auto angewiesen sind.

    Woher die Touristen kommen: 92 Prozent kommen aus Deutschland. Genauer: Baden-Württemberg (32 Prozent), Bayern (23), Nordrhein-Westfalen (16), Hessen (10), Rheinlandpfalz (7), Niedersachsen (4). Von den acht Prozent Touristen, die aus dem Ausland kommen, sind 31 Prozent aus der Schweiz, 24 aus Österreich, 19 aus den Niederlanden, 18 aus anderen Teilen Europas.

    Wie lange die Gäste bleiben: 22 Prozent bleiben ein bis drei Tage, 48 Prozent vier bis sieben Tage, 23 Prozent acht bis 14 Tage und sieben Prozent mehr als 14 Tage. Dass die Menschen eher kürzere Urlaube machen als früher, betreffe nicht nur das Allgäu, sondern sei ein deutschlandweiter Trend, sagt Bauer. Das sei aber nicht schlimm für eine Ferienregion. Wichtiger sei, dass die Betten im Anschluss wieder belegt seien und dass die Menschen wieder kämen.

    Was Touristen nicht mögen: Knapp 35 Prozent der Gäste haben laut Umfrage schlechte Erfahrungen im Allgäu gemacht, was Besucherandrang angeht, also zum Beispiel mit vollen Parkplätzen, Stau, überlaufenen Sehenswürdigkeiten, ausgebuchten Unterkünften. Als Reaktion darauf reisen viele in der Nebensaison an oder suchen weniger bekannte Ziele auf. Dieses Problem sei bekannt, sagt Stefan Egenter. Und auch daran werde gearbeitet. Etwa mit der Besucherlenkung: Ziel sei zum Beispiel, dass Gäste auf digitalen Schildern angezeigt bekommen, welche Parkplätze und Sehenswürdigkeiten voll sind und wo sie stattdessen hinfahren können. Irgendwann müsse das System so weit sein, dass es eine Prognose abgeben kann. Dann können Gäste früh im Internet sehen, ob es an einem Ort an diesem Tag voll sein wird oder ob es sich lohnt, dorthin zu fahren.

    Noch Arbeit bei den Gästen von morgen: 13 Prozent der Befragten waren zum ersten Mal im Allgäu. Einerseits gut, weil es im Umkehrschluss heiße, dass 87 Prozent wiederholt hier Urlaub machten, so Bauer. Ein Zeichen, dass sie zufrieden seien. Andererseits: „13 Prozent Erstbesucher ist ein zu geringer Wert", um das jetzige Niveau der Gästezahl halten zu können. "Das Allgäu muss sich mehr um neue Gäste kümmern." Egenter sagt: "Es ist wichtig, attraktiv und relevant für jüngere Gästegruppen zu bleiben.“ Deshalb werbe die Allgäu GmbH bereits auf Social Media um sie.

    Zufriedenheit mit dem Allgäu, der Gastro, den Unterkünften: Unterkünfte und gastronomische Betriebe werden von den meisten Besuchern laut Umfrage als gut bis sehr gut bewertet. Und über dieses Ergebnis freut sich Egenter am meisten: 99 Prozent aller Gästen würden das Allgäu weiterempfehlen. In diese Aussage fließen alle Aspekte der Umfrage ein, sagt er. Eine bessere Werbung könne es nicht geben.

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