Eine Hommage an Ernst Mosch (1925 – 1999), das Egerland und die traditionelle Blasmusik – das erlebten 3000 Besucher am Samstag auf der Altusrieder Freilichtbühne. Beim ausverkauften Open-Air von Ernst Hutter und seinen Egerländer Musikanten kamen Blasmusik-Fans voll auf ihre Kosten. Vier verschiedene Formationen boten über fünf Stunden lang einen eindrucksvollen Querschnitt durch Marsch, Walzer und Polka.
Bereits am frühen Abend empfing die Blaskapelle „Junges Fieber“ auf dem Vorplatz der Freilichtbühne die Besucher. Im Anschluss boten „Die Schöffeldinger“ einen Vorgeschmack auf das, was das Publikum die nächsten Stunden erwartete: hochkarätige Blasmusik – gespielt mit Leidenschaft und Talent.
Als Vorgruppe der Egerländer Musikanten war die Formation „Southbrass“ auf der Bühne zu hören. Die sieben jungen Südtiroler – das Durchschnittsalter liegt bei 20 Jahren – sind ein schöner Beweis dafür, dass Blasmusik auch bei jungen Menschen im Trend ist. Erst seit drei Jahren spielen die Sieben zusammen, doch sind sie bereits äußerst erfolgreich. Im vergangenen Jahr konnten sie den Grand Prix der Blasmusik für sich entscheiden. Die sympathischen Ausnahmetalente präsentierten in Altusried traditionelle Stücke von Walzer bis Polka und auch einige Eigenkompositionen, wie die „Southbrass-Polka“ oder den Walzer „Fürs Vergnügen“. Bei jedem Stück war das äußerst exakte und harmonische Zusammenspiel sowie die feinfühlige Dynamik und Intonation ein Genuss für die Zuhörer.
Gegen 20.30 Uhr betrat dann die „älteste Boyband des Landes“, wie Moderator Edi Graf die Formation nannte, die Bühne. Seit über 60 Jahren musizieren die Original Egerländer Musikanten und haben bis heute unzählige Fans und Anhänger. Das spürte man gleich beim ersten Stück, dem „Egerländer Musikantenmarsch“. Das gesamte Publikum klatschte und summte mit. Das perfekt aufeinander eingespielte Ensemble bot einen satten Sound und glänzte mit Virtuosität und Professionalität. Edi Grafs charmante Moderationen lockerten das Programm unterhaltsam auf.
Für ihr Open-Air hatten die Egerländer ein besonderes Programm zusammengestellt. Zum 20. Todesjahr von Ernst Mosch, Blasmusik-Legende und Gründer der Egerländer Musikanten, standen besonders viele seiner Kompositionen auf dem Programm, darunter „Dompfaff“, „Böhmischer Wind“ und „Der Weg zurück“. Auch der Ernst-Mosch-Gedächtnismarsch „Musikantengruß an Eger“ durfte an diesem Abend nicht fehlen. Ernst Hutter, der seit 17 Jahren die „Egerländer“ leitet, hatte den Marsch zum 10. Todesjahr von Ernst Mosch komponiert.
Abwechslung boten die Solo-Stücke „Memory Ernst Mosch“, bei dem Hutter eindrucksvoll die Solo-Posaune spielte und etwas Swing nach Altusried brachte, sowie die Komposition „Trompetensterne“. Dabei bestach das hochkarätige Trompetenregister durch klare Tonalität, exakte Technik und brillanten Sound. Weitere Highlights bestimmten den Abend und begeisterten das Publikum.
Beim abschließenden Stück „Bis bald auf Wiedersehen“ konnten die beiden charismatischen Sänger – Katharina Praher und Nik Loris – kurz pausieren, denn das Publikum sang aus voller Kraft mit. Unterhaltsame Zugaben rundeten das gelungene und hochkarätige Blasmusik-Open-Air ab.