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Vermisste im Allgäu aktuell: So viele Menschen wurden noch immer nicht gefunden

Vermisstenfälle im Allgäu

So viele Menschen werden im Allgäu noch immer vermisst

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    Bei der Allgäuer Polizei sind noch immer einige Vermisstenfälle ungeklärt.
    Bei der Allgäuer Polizei sind noch immer einige Vermisstenfälle ungeklärt. Foto: imago, Daniel Schäfer (Symbolbild)

    Es gehört zum täglichen Geschäft für die Polizei - auch im Allgäu. Zwischen 600 und 800 Mal passiert es in der Region im Jahr, dass Menschen verschwinden, sagt Holger Stabik, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Die überwiegende Mehrheit der Vermissten taucht wieder auf. Doch manch eine Verschwundene oder ein Verschwundener wurde seither nicht mehr gesehen. Aber wie viele sind das derzeit im Allgäu?

    Seit 2001 werden mit dem Stichtag Mittwoch, 24. August 2022, insgesamt noch immer 89 Menschen vermisst, sagt Stabik. Diese Zahl könne sich jederzeit ändern. Vor allem weil aktuelle Fälle noch eine recht hohe Chance haben, aufgeklärt zu werden. Aus den Jahren 2001, 2007, 2008, 2010, 2012 und 2014 wird jeweils noch immer eine Person vermisst. Aus den Jahren 2016 und 2018 werden je noch zwei Menschen gesucht. 2015 und 2019 verschwanden jeweils drei Personen, die nach wie vor noch nicht aufgetaucht sind. 18 Verschwundene gibt es laut der Polizei noch aus dem Jahr 2020. 29 Vermisste aus dem vergangenen Jahr. (Lesen Sie auch: Gleich zwei Vermisste im Ostallgäu - Sorgen um Buben und Badegast)

    Vermisstenfälle im Allgäu: Viele Fälle auf minderjährige unbegleitete Flüchtlinge zurückzuführen

    Besonders dabei ist, dass seit 2015 viele Fälle auf minderjährige unbegleitete Flüchtlinge zurückzuführen sind, sagt Holger Stabik. Mit der Flüchtlingskrise seien viele von ihnen auch in Allgäuer Kommunen angekommen. "Oftmals sind die Jugendlichen ins Ausland weitergereist, weil sie dort beispielsweise Verwandtschaft haben", sagt Stabik. Bei der Polizei würden sie dann als vermisst gemeldet. Der Suche nach den Flüchtlingen gehe die Polizei laut Stabik meist nicht lange nach. In die Statistik gingen die Fälle weiterhin mit ein.

    Traurige Gewissheit herrscht in einem jüngeren Vermisstenfall. Am 14. September 2020 war ein Wanderer vermisst gemeldet worden. Der damals 62-Jährige war auf einer Tour vom Fellhorn zum Söllereck unterwegs. Doch dort ist er niemals angekommen. Mehr als ein Jahr später - am 18. Oktober 2021 - tauchten nur noch seine Überreste auf. "Sie waren lange Zeit unter dem Schnee begraben", sagt Stabik.

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