Der Alpsommer im Allgäu ist beinahe zu Ende. Von vielen Alpen kehren an diesem Wochenende die Hirten mit ihren Rindern zurück ins Tal. Am heutigen Samstag, 20. September 2025 findet in acht Allgäuer Ortschaften der traditionelle Viehscheid statt.
- Viehscheid Immenstadt
- Viehscheid Missen-Wilhams
- Viehscheid Obermaiselstein
- Viehscheid Pfronten-Röfleuten
- Viehscheid Untermaiselstein
- Viehscheid Tannheim
- Viehscheid Wengen
- Viehscheid Zell
Alle Viehscheidtermine aus dem Allgäu, dem Kleinwalsertal und Tirol finden Sie in unserer Übersicht.
Der einzige Viehscheid in der Stadt: Sonnige Impressionen aus Immenstadt
Rund 900 Rinder sind am Samstag, 20. September 2025, in Immenstadt aus den Bergen zurückgekehrt. Der Viehscheid in Immenstadt ist nicht nur einer der größten im Allgäu, er ist auch der einzige Viehscheid in einer Stadt.
Die Tiere kehren von den Alpen Alpen Schwanden, Mittag, Wildegund, Alp, Mittelberg, Gund, Seifenmoos, Sederer, Starkatsgund und Ehrenschwang über das Steigbachtal zurück ins Tal. Die besten Bilder aus Immenstadt sehen Sie hier:

Die schönsten Bilder vom Viehscheid in Missen-Wilhams
In Missen kehrten am Samstagvormittag insgesamt vier Herden von den umliegenden Alpen zurück ins Tal. Bei strahlendem Sonnenschein wurden die Tiere und ihre Hirten von den Zuschauern begrüßt.

Heißt es der oder die Viehscheid?
In weiten Teilen des Allgäus heißt es „der Viehscheid“. Allerdings nicht überall: Rund um Pfronten im Ostallgäu ist „die Viehscheid“ gebräuchlich.
Welche Begriffe Sie rund um die Viehscheide kennen sollten, lesen Sie hier.
Was Sie bei einem Besuch eines Alpabtriebs beachten sollten, erfahren Sie hier.
Was bedeutet eigentlich Viehscheid?
Seit wann gibt es den Viehscheid im Allgäu? Und wo fand der erste Alpabtrieb statt? Immenstadts Historiker Siegbert Eckel wirft einen Blick in alte Aufzeichnungen: Fragt man nach, was es auf sich hat mit diesem Viehscheid, dann erhält man verschiedene Antworten zum Namen „Scheid“. Dabei hat mit diesem Wort schon Friedrich Schiller 1803 in seinem „Tell“ auf das Scheiden des Viehs von den Alpen hingewiesen: „Lebt wohl ihr Matten, ihr sonnigen Weiden, der Senne muss scheiden, der Sommer ist hin.“
Außerdem werden laut Eckel beim Viehscheid die Tiere auch voneinander getrennt. Schließlich gehört das Jungvieh verschiedenen Bauern und hat nur den Sommer gemeinsam auf einer Alpe verbracht. Am Ende nimmt jeder Landwirt seine Tiere mit.
In früheren Zeiten führte jede Alpe ihren eigenen Scheid durch. Verbunden damit war immer ein kleines Fest für das zurückkehrende Vieh, die Hirten und für die Besitzer der Rinder. Alles im kleinen, familiären Rahmen - so wie es jetzt wieder in einigen Dörfern praktiziert wird.
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