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Von Vanille bis Parmesan-Eis: Unternehmen aus der Region achten auf Nachhaltigkeit

So schmeckt das Allgäu

Von Vanille bis Parmesan-Eis: Unternehmen aus der Region achten auf Nachhaltigkeit

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    Eva-Maria Bail stellt Hofeis her: Gerade ist die neue Portion Erdbeereis fertig geworden.
    Eva-Maria Bail stellt Hofeis her: Gerade ist die neue Portion Erdbeereis fertig geworden. Foto: Matthias Becker

    Unsere Region ist kulinarisch sehr vielseitig, heimische Produkte wollen wir in der Artikelserie „So schmeckt das Allgäu“ in den Fokus rücken: angefangen bei der Herstellung über die Lieferketten bis hin zum Verkauf. Heute geht es um Eisproduktion im Allgäu.

    An einem heißen Sommertag erfrischt kaum etwas mehr als ein kühles Eis. Im Allgäu gibt es mittlerweile einige Unternehmen, die den Eishunger stillen – und das meist mit heimischen Zutaten. Drei davon stellen wir hier vor.

    Bauernhofeis aus Daxberg

    Seit 20 Jahren stellt Eva-Maria Bail auf ihrem Bauernhof in Daxberg (Landkreis Unterallgäu) Eis her. Und zwar aus der Milch ihrer eigenen Kühe. „Ich wollte selber etwas machen“, sagt sie. Damals habe sie eine Anzeige über Hofeis in der Zeitung gelesen und beschlossen, damit loszulegen.

    Crash-Kurs im Eismachen

    Erfahrung mit der Herstellung von Eis hatte die Bäuerin bis dahin keine, „das war ein bisschen ein Crash-Kurs“, sagt sie mit einem Lachen. Über die Jahre habe sie ihr Wissen erweitert, ausprobiert und kombiniert. Mehr als 30 Sorten sind über die Jahre entstanden. Drei Tage in der Woche produziert die 50-Jährige das Eis. Ein Helfer unterstützt sie bei der Etikettierung und anderen Aufgaben rund um die Herstellung. Milch und Sahne kommen komplett aus dem heimischen Betrieb mit 80 Milchkühen, auch die Früchte baut Familie Bail teilweise selbst an.

    Lesen Sie auch das Tagebuch der Familie Wagner, die sich ein Jahr lang von Produkten aus dem Allgäu ernähren.

    Bei den anderen Zutaten achtet sie ebenfalls darauf, dass sie aus der Region kommen. „Manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden, dass die Lebensmittel aus anderen Ländern geliefert werden“, erklärt Bail. Bei Mango-Püree zum Beispiel. Doch auch hier hat die Bäuerin eine Lösung gefunden: Sie wird vom Weltladen mit Fair-Trade-Produkten unterstützt.

    Allgäuer Eismanufaktur aus Isny im Allgäu

    „Die Vanilleschote kommt aus Madagaskar, das können wir nicht vermeiden“, sagt Michele Soravia von der Allgäuer Eismanufaktur. Er und sein Bruder Agosto Soravia führen das siebenköpfige Unternehmen aus Isny. „Wir schauen aber, dass die meisten Produkte aus der Region kommen.“ Das Obst erhalten die Brüder vom Bodensee. Die Bio-Heumilch für die Produktion bekommen sie vom Bauernhof von Claus Zengerle aus Isny. Der jährliche Bedarf: rund 100.000 Liter. „Auf Anfrage kreieren wir auch völlig neue Speiseeis-Varianten“, sagt Michele.

    Auf Wunsch stellt das Unternehmen auch ungewöhnliche Eissorten her

    Dabei arbeitet die Firma mit einem computergesteuerten System. Dieses berechnet aufgrund der Daten der Lebensmittel die optimale Zusammensetzung des Eis. „Wir haben für Kunden bereits Champagner-Eis, Avocado-Eis oder Parmesan-Eis hergestellt“, erzählt Michele Soravia. Auch die Produktion soll nachhaltiger werden: Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach der Firma deckt bereits rund 30 Prozent des Strombedarfs ab.

    Quisana: Eismanufaktur aus Füssen

    Raborne Gaißmayer hat 2016 sein Unternehmen Quisana gegründet. Anfänglich verkaufte er sein Eis an einem Kiosk am Lechfall in Füssen, mittlerweile hat er zehn Mitarbeiter und betreibt ein Eiscafé in der Innenstadt. Die Milch erhält der 26-Jährige vom Berchtesgadener Land. Er habe bereits mehrere Gespräche mit Bio-Bauern aus dem Allgäu geführt, aber sich direkt von den Höfen beliefern zu lassen, sei kompliziert. „Es gibt hohe Auflagen und Richtlinien, gerade wenn es um Rohmilch und das Pasteurisieren geht“, erklärt Gaißmayer.

    Für Fruchteis holt der 26-Jährige frische Erdbeeren aus Fischen. Zwischen zwölf und 20 Sorten stellt er her und beliefert auch einige Supermärkte in der Region.

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