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Walpurgisnacht heute - Ritual, Brauch, Grüße und Bedeutung der Freinacht im Allgäu 2025

Mainacht vom 30. April auf 1. Mai

Heute ist Freinacht im Allgäu: Daher kommt der Brauch vom "Verziehen"

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    Freinacht im Allgäu: Die Nacht zum 1. Mai 2025 wird auch Walpurgisnacht genannt. In Bayern ziehen vor allem junge Menschen um die Häuser und gehen "Verziehen".
    Freinacht im Allgäu: Die Nacht zum 1. Mai 2025 wird auch Walpurgisnacht genannt. In Bayern ziehen vor allem junge Menschen um die Häuser und gehen "Verziehen". Foto: Ronny Hartmann, dpa (Symbolbild)

    Wann ist die Walpurgisnacht 2025?

    Die Walpurgisnacht ist im Allgäu besser als „Freinacht“ bekannt. Sie findet immer in der Nacht vom 30. April auf 1. Mai statt. Neben "Tanz in den Mai", Bockbier- oder Maibaumfesten ist besonders das Streichespielen oder "Verziehen" von Sachen ein langjähriger Brauch in dieser Nacht.

    Woher kommt die Walpurgisnacht?

    Der Name Walpurgisnacht leitet sich von der heiligen Walburga ab. Die Benediktinerin wurde um 710 in Südengland geboren und kam als Missionarin nach Deutschland, um die Menschen zum Christentum zu bekehren. Walburga galt als Beschützerin der Zauberei und wurde an einem 1. Mai heiliggesprochen. Bis ins Mittelalter hinein wurde ihr zu Ehren in Nord- und Mitteleuropa die Walpurgisnacht gefeiert.

    In der Legende kommt in der Walpurgisnacht vor allem dem Hexentanzplatz auf dem Brocken im Harz eine große Bedeutung zu. Auf dem „Blocksberg“ sollen Hexen Hochzeit mit dem Teufel gefeiert und ein großes Fest abgehalten haben. Goethe greift das Motiv der „Walpurgisnacht“ unter anderem in seiner berühmten Szene im Faust auf:
    „Ein Hundert Feuer brennen in der Reihe
    Man tanzt, man schwatzt, man kocht, man trinkt, man liebt
    Nun sage mir, wo es was Bessers gibt?“

    Eine als Hexe verkleidete Frau tanzt in der Walpurgisnacht mit einem Besen um ein Feuer.
    Eine als Hexe verkleidete Frau tanzt in der Walpurgisnacht mit einem Besen um ein Feuer. Foto: Urs Flueeler, KEYSTONE, dpa (Archiv)

    Warum ist die Walpurgisnacht am 1. Mai?

    Schon die Kelten feierten 800 bis 100 vor Christus zum 1. Mai den Beginn des Sommers ("Beltane"). Der Sommer bedeutete für sie Fruchtbarkeit und aufblühendes Leben. Deshalb stellten sie als eine Art „Opfer“ einen Baustamm auf, mit dem sie sich bei den Göttern bedanken wollten. Aus dieser Tradition leitet sich später unser bekannter Maibaum-Brauch ab.

    Brauchtum der Freinacht im Allgäu - woher kommt das "Verziehen"?

    Den heidnischen oder religiösen Eifer hat die Walpurgisnacht im 21. Jahrhundert längst verloren. In der Freinacht im Allgäu stehen heute Scherze, Unfug und Streiche im Vordergrund: Überwiegend Jugendliche und junge Männer ziehen um die Häuser - wenn nicht gerade Pandemie ist. Das "Verziehen", also Vertauschen, von Ortsschildern, das Umwickeln von Türklinken mit Toilettenpapier oder das Einsprühen von Auto-Türgriffen mit Rasierschaum zählen zu den „harmloseren“ Taten. Die Grenze zur Straftat ist aber oft schmal: Wer einen Gullideckel aus der Straße hebt, macht sich nicht nur strafbar, sondern provoziert eine gefährliche Situation im Straßenverkehr.

    Ursprung der Freinacht im Allgäu

    Allgäuer Brauchtumsexperten sind sich einig: In der Mainacht Schabernack zu treiben, ist ein recht junger Brauch, der erst in der späteren Hälfte des vergangenen Jahrhunderts sich durchgesetzt hat. Zuvor waren vielen Menschen in der Region noch die "Pfingstlümmel" ein Begriff. Sie trugen zu diesem Feiertag alles weg, was nicht niet- und nagelfest war.

    Warum das "Verziehen" sich vor rund 30 bis 40 Jahren dann auf die Freinacht vorverlegte, ist nicht endgültig belegt. Geflissentliche Haus-, Wohnungs- oder Autobesitzer haben seitdem in der Mainacht aber ein besonders wachsames Auge auf ihr Hab und Gut.

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