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Wegen Corona: Allgäuer Retter stocken Personal und Fahrzeuge auf

Pandemie im Allgäu

Wegen Corona: Allgäuer Retter stocken Personal und Fahrzeuge auf

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    Die Lage der Rettungsdienste im Allgäu ist wegen Corona angespannt.
    Die Lage der Rettungsdienste im Allgäu ist wegen Corona angespannt. Foto: Ralf Lienert (Archiv)

    „Die Lage bei uns ist angespannt, aber noch beherrschbar und nicht so dramatisch wie in den Kliniken“, sagt der Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) Allgäu, Marco Arhelger. Die ILS ist zuständig für die Kreise Oberallgäu, Ostallgäu und Lindau sowie die Städte Kempten und Kaufbeuren.

    Es sei derzeit „anspruchsvoll“, in den Krankenhäusern Plätze für Notfallpatienten zu finden, da sich gerade viele Intensivstationen wegen voller Auslastung als Anlaufstellen abgemeldet hätten. „Aber normalerweise nehmen uns die Kliniken hier die Patienten noch ab.“

    Patient von Oberstdorf nach Tirol gebracht

    Sorgen bereitet Arhelger, dass die Rettungswagen möglicherweise schon bald weitere Strecken zurücklegen müssen, um Patienten in andere Regionen zu bringen – das sei nur eine Frage der Zeit. Dann steige die Belastung und das Personal müsste mehr Zeit für einen Einsatz aufbringen. Aktuell komme das aber nur selten vor. Beispielsweise musste vor einigen Tagen ein Notfallpatient von Oberstdorf ins Krankenhaus nach Reutte in Tirol gebracht werden, weil im Allgäu kein Bett frei war.

    Zwei zusätzliche Krankenwagen im Einsatz

    Um flexibler zu sein, hätten die Allgäuer Rettungsorganisationen zwei zusätzliche Krankenwagen zur Verfügung gestellt – womit sich die Zahl aktuell auf 13 erhöht hat. Hinzu kommen 20 Rettungswagen. Und auch das Personal in der Leitstelle in Kempten wurde vor einigen Tagen von fünf auf jetzt sechs sogenannte Disponenten aufgestockt, die die einlaufenden Einsätze koordinieren, erläutert Arhelger.

    Corona zeigt uns die Grenzen des Systems auf“, sagt Michael Fackler, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Kempten. Schon jetzt müssten alle Mitarbeitenden im Rettungswesen über das normale Maß hinaus arbeiten. Mit einer Entspannung der Situation rechnen Arhelger und Fackler angesichts steigender Inzidenzen in den nächsten Wochen nicht. „Wir wollen keine Alarmstimmung verbreiten, aber wir müssen uns des Ernstes der Lage bewusst sein“, sagt Arhelger.

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