Käsehersteller Hochland hat heute in Heimenkirch Stellung zu seinen Aktivitäten in Russland genommen. Wegen des Ukraine-Kriegs werden Russland-Geschäfte deutscher Unternehmen kritisch beäugt.
Bild: Matthias Becker (Archiv)
Käsehersteller Hochland hat heute in Heimenkirch Stellung zu seinen Aktivitäten in Russland genommen. Wegen des Ukraine-Kriegs werden Russland-Geschäfte deutscher Unternehmen kritisch beäugt.
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Der Allgäuer Käsehersteller Hochland hält weiter an seinem Russlandgeschäft fest. Das gab der Vorstandsvorsitzende Peter Stahl am Dienstag bei der Bilanz-Pressekonferenz bekannt. "Wir produzieren mit Milch aus Russland, mit Beschäftigten aus Russland für die Menschen in Russland", sagte er.
Nach dem Überfall auf die Ukraine vor gut einem Jahr haben etliche Unternehmen aus dem Westen Russland verlassen. Hochland gehört nicht dazu. Das Unternehmen ist in Russland größter Käsehersteller und betreibt dort drei Werke.
Das Familienunternehmen Hochland mit Sitz in Heimenkirch (Landkreis Lindau) macht knapp 25 Prozent seines Umsatzes in dem Land. Vor allem den 1600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fühlt sich das Unternehmen verbunden. Stahl verwies in der Pressekonferenz auf das Verhalten der meisten anderen westlichen Unternehmen mit Tochtergesellschaften in Russland. „Mehr als 90 Prozent haben sich nicht zurückgezogen“, sagte er.
Das Unternehmen fühlt sich im Übrigen von der EU und der Bundesregierung bestätigt. „Die Sanktionen sollen nicht die Bevölkerung treffen“, beschrieb er deren Haltung. Im September vergangenen Jahres war die Konzernspitze zu Gesprächen in der deutschen Botschaft in Moskau. Dort sei der Kurs von Hochland ausdrücklich begrüßt worden.
Es sei wichtig, dass „westliche Inseln in Russland weiterbestehen“, gab Stahl die Haltung der deutschen Politik wider.