Westgallgäu

Musikruppe "F**k die Polka": ein bisschen frech und mit viel Spaß

Sie wollen was anderes spielen als die gängige Blasmusik: vorne von links Matthias Hagspiel, Ramona Sutter, Nicolas Weidinger, hinten von links Adrian Sigosch, Benjamin Wilhelm, Manuel Gsell, Benedikt Stocker, Kai Stiefenhofer.

Sie wollen was anderes spielen als die gängige Blasmusik: vorne von links Matthias Hagspiel, Ramona Sutter, Nicolas Weidinger, hinten von links Adrian Sigosch, Benjamin Wilhelm, Manuel Gsell, Benedikt Stocker, Kai Stiefenhofer.

Bild: Sara Gretler

Sie wollen was anderes spielen als die gängige Blasmusik: vorne von links Matthias Hagspiel, Ramona Sutter, Nicolas Weidinger, hinten von links Adrian Sigosch, Benjamin Wilhelm, Manuel Gsell, Benedikt Stocker, Kai Stiefenhofer.

Bild: Sara Gretler

Sie wollten mal was anderes spielen, als was in der Blaskapelle auf dem Notenständer liegt. Darum haben junge Westallgäuer die Gruppe „F**k die Polka“ gegründet.
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Von Sara Gretler
12.08.2022 | Stand: 14:40 Uhr

Hunderte Musikerinnen und Musiker sind in den Westallgäuer Blaskapellen aktiv. Manchen reicht das nicht, und sie gründen ihre eigenen Formationen. In einer losen Serie porträtieren wir diese engagierten, kleinen Ensembles, heute die Gruppe „F**k die Polka“.

„F**k die Polka“. Der Name beschreibt schon ein wenig, was die Brassband aus Hergensweiler ausmacht. Provokant und jung tritt sie auf. Und vor allem: Sie spielt keine Polka. Stattdessen nimmt sich die achtköpfige Truppe Arrangements aus den Stilrichtungen Soul und Punk vor, aber auch Rock und Metal. Ganz neu dabei: „Let it go“ aus dem Disneyfilm die Eiskönigin. „Das war auf unserem letzten Auftritt der Brüller“, sagt Ramona Sutter, Tenorhornistin der Gruppe.

Die Musikerinnen und Musiker haben kein Problem mit Polka

Damit kein Missverständnis aufkommt: Die Bandmitglieder haben nichts gegen Polka. Ramona Sutter aus Hergensweiler etwa, ist auch Mitglied der Gruppe „OHO – die Blasmusik“, die sich der böhmisch-mährischen Musik verschrieben hat. Bei „F**k die Polka“ allerdings wollen die jungen Musikerinnen und Musiker einfach mal was anderes machen als das, was ihre beheimateten Kapellen in Röthenbach, Weißensberg, Wohmbrechts, Achberg, Hergensweiler und Lindenberg so pflegen. Der mitreißenden Gute-Laune-Musik frönen die meisten von ihnen auch bei der Lumpenkapelle Westallgäu.

Jede Woche probt „F**k die Polka“ in Hergensweiler

Die junge Band „F**k die Polka“ besteht aus sieben Bläserinnen und Bläsern und einem Schlagzeuger. Die engagierten Musikerinnen und Musiker sind zwischen 24 und 34 Jahren alt. Sie geht zurück auf eine Idee von Benedikt Stocker, Dirigent der Musikkapelle Achberg. Vor sechs Jahren startete er gemeinsam mit seinem inzwischen nicht mehr aktiven Freund Philipp Heimpel den Versuch, eine Blasmusikgruppe zu gründen, die nicht das herkömmliche Repertoire pflegt. Schnell fanden sich genug Leute für ein Ensemble. Seither probt „F**k die Polka“ etwa einmal die Woche in Hergensweiler.

Der Name kostet auch mal einen Auftritt

„Der Name war dann eher eine Bier-Schnaps-Idee“, sagt Benedikt Stocker. „Und er hat uns auch schon das ein oder andere Konzert gekostet.“ Das störe die Gruppe nicht weiter, denn ihnen gehe es vor allem um den Spaß am Musizieren und die Herausforderung der kleinen Besetzung. Jede Stimme besetzt die Band einfach. „Dadurch wird man natürlich mehr gefordert als in größeren Kapellen“, erklärt Ramona Sutter. Viele Stücke müssen die Bandmitglieder selbst arrangieren, weil es für diese kleine Besetzung kaum Noten zu kaufen gibt.

Die Herzstücke ihres Repertoires präsentiert die Band zum Beispiel auf dem Vatertagsfest in Konstanz oder dem Sommerjam in Wohmbrechts. Besonders begeistert erzählt die Gruppe von einem Spontanauftritt im Englischen Garten. „Wir haben einfach unsere Instrumente geschnappt, sind nach München gefahren und haben angefangen zu spielen. Die Leute waren begeistert.“, erzählt Sutter. Keine Frage: „F**k die Polka“ sind unkonventionell. (mit ins)

  • Kontakt: benedikt.st@t-online.de

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