Der Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben will seinen Fahrgästen die E-Card schmackhaft machen.
Bild: David Hetriuc
Der Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben will seinen Fahrgästen die E-Card schmackhaft machen.
Bild: David Hetriuc
Das Busfahren in der Region wird teurer. Der Verkehrsverbund Bodensee-Oberschwaben (Bodo) erhöht zum Jahreswechsel die Fahrpreise. Die Tickets kosten ab 1. Januar 2020 im Schnitt fast drei Prozent mehr als bisher.
Die Verantwortlichen begründen diesen Schnitt mit gestiegenen Kosten. Dabei sei völlig ungewiss, ob die Erhöhung auch der schwierigen Einnahmesituation im kommenden Jahr gerecht werden könne. Das hänge davon ab, ob es weiterhin staatliche Rettungsschirme gibt. Eine Prognose sei nahezu unmöglich. „Der Verbund hat aus diesem Grund beschlossen, die Fahrpreise moderat anzuheben und trotz der schwierigen Gesamtlage weitere Verbesserungen einzuführen“, sagt Bodo-Geschäftsführer Jürgen Löffler.
Der Bodo ist in den Landkreisen Lindau und Ravensburg sowie im Bodenseekreis unterwegs. In diesem Gebiet leben zusammengerechnet rund 580.000 Menschen.
Änderungen kündigt der Verkehrsverbund für die Inhaber der E-Card an. Künftig gibt es 20 Prozent Rabatt schon ab der ersten Fahrt. Davon sollen auch gelegentliche Bus-und-Bahn-Fahrer profitieren, beispielsweise jene, die aufgrund von Home Office nur noch gelegentlich zur Arbeit pendeln.
Wegen der gestiegenen Kosten bei Beschaffung und Handling der Chipkarten verdoppelt sich die Gebühr für den Ersterwerb der E-Card allerdings von zwei auf vier Euro.
Zudem testet Bodo einen neuen Kurzstreckentarif in drei Stadtverkehren: Wer mit der E-Card in Lindau weniger als 1000 Meter Luftlinie beziehungsweise in Friedrichshafen, Ravensburg oder Weingarten unter 1500 Meter Luftlinie mit dem Bus zurücklegt, bekommt automatisch einen günstigeren Fahrpreis. In Lindau, Ravensburg und Weingarten sind dann 1,50 Euro fällig, in Friedrichshafen sogar nur ein Euro.
Mit diesem neuen Angebot will Bodo zusammen mit den Stadtverkehren erkunden, ob ein günstigerer Fahrpreis zur Nutzung der Stadtbusse statt des Pkw anreizt. Stichwort Verkehrswende.
Neu ist auch diese Kooperation: Der Bodo hat zusätzlich mit dem Vorarlberger Verkehrsverbund (VVV) vereinbart, dass dessen grenzüberschreitende Fahrscheine auch auf ausgewählten Stadtbuslinien gelten. Im Gegenzug gelten Bodo-Fahrscheine in den Landbus-Linien 12 (zwischen Lindau-Reutin und Oberhochsteg) und 14a (zwischen Lindau-Reutin und Grenzsiedlung.