71 junge Frauen und Männer aus dem Westallgäu haben am Gymnasium Lindenberg ihre Abiturzeugnisse entgegengenommen. Fotos: Olaf Winkler
Bild: Olaf Winkler
71 junge Frauen und Männer aus dem Westallgäu haben am Gymnasium Lindenberg ihre Abiturzeugnisse entgegengenommen. Fotos: Olaf Winkler
Bild: Olaf Winkler
„Ihr seid wirklich ein Corona-Jahrgang“, sagte der stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums Lindenberg, Michael Gärtner, bei der Verabschiedung von 71 jungen Frauen und Männern, die eben ihr Abitur gemacht haben. Aber er stellte genauso entschieden heraus: Was in den Zeugnissen bescheinigt werde, sei „kein Corona-Notabitur“. Nichts sei den Absolventen geschenkt worden. Er bescheinigte den Abiturientinnen und Abiturienten: „Das haben Sie sich hart erarbeitet“.
Die Leistungen des Jahrgangs in der Pandemie stellten alle Redner heraus. So würdigte Lindenbergs Bürgermeister Eric Ballerstedt die neu erworbene Fähigkeit, auf besondere Herausforderungen zu reagieren: „Die haben Sie unfreiwillig und ungefragt mitbekommen“. Diese Fähigkeit aber sei unbezahlbar. Sie unterscheide diesen Jahrgang von allen anderen. Und Ballerstedt riet: „Macht Euch das zunutze“. Er warb außerdem darum, dass sich gerade dieser Jahrgang einbringen soll „im Ehrenamt und in der Politik“. Und zwar nach dem Sammeln von Erfahrungen und dem Studium in der Ferne am Ende möglichst im Westallgäu.
Schulleiterin Karin Ulrich beschrieb den durch Corona gestörten Rhythmus des Schullebens, in dem „die Zukunft bis zum Abitur sicher und planbar schien“. Flexibilität, Mut, Zuversicht, Zusammenhalt und Selbstverantwortung seien zuletzt gefragt gewesen, allesamt Eigenschaften, die auch im Berufsleben wichtig seien. Sie appellierte an die Absolventen, insbesondere die Zuversicht und entstandene Freundschaften zu bewahren.
Elternbeiratsvorsitzender Christian Eineder forderte die Abiturientinnen auf, „mutige Gestalter“ zu sein. Denn: „Wir Älteren hängen fest“. Die Welt brauche bei Themen wie dem Klimaschutz die junge Generation. Es gelte, „mutig voranzugehen und relevant zu sein“.
Die Rede der Abiturientinnen und Abiturienten hielten Sofie Bayer und Sara Gretler. Auch sie kamen an Corona nicht vorbei. Schließlich konnte dieser Jahrgang keine Studienfahrt, keine Seminarabgabefeier und keinen Abistreich veranstalten. Besonders enttäuschend aus ihrer Sicht: „Wir konnten auch nie mit unseren Lehrern feiern“. Dennoch seien vertrauensvolle Beziehungen entstanden. Und sie dankten der Schulleitung für das „Management durch die schweren Zeiten“.
Stiefenhofens Bürgermeister Christian Hauber zollte den Absolventen in seiner Eigenschaft als stellvertretender Landrat Respekt dafür, dass sie sich den besonderen Herausforderungen in diesem Jahr gestellt haben. Und er wünschte ihnen einen „tollen Abiball“, der abends in der Halle in Stiefenhofen stattfand.
Schulbeste: Sarah Braun, Emma Roos und Sofie Bayer