Enrgiekrise

Bleiben die Weihnachtssterne in Lindenberg dieses Jahr aus?

In normalen Jahren leuchten in der Vorweihnachtszeit in den Lindenberger Straßen 110 Sterne.

In normalen Jahren leuchten in der Vorweihnachtszeit in den Lindenberger Straßen 110 Sterne.

Bild: Olaf Winkler (Archivbild)

In normalen Jahren leuchten in der Vorweihnachtszeit in den Lindenberger Straßen 110 Sterne.

Bild: Olaf Winkler (Archivbild)

Bleiben die Weihnachtssterne in Lindenberg 2022 aus? Die Stadtverwaltung schlägt vor, nur jeden zweiten Stern einzuschalten. Da gehen aber nicht alle Räte mit.
07.10.2022 | Stand: 11:04 Uhr

Leuchten heuer in der Vorweihnachtszeit wieder 110 Sterne an den Lindenberger Straßen, nur die Hälfte davon oder am Ende gar keiner? Die Frage ist 77 Tage vor Weihnachten noch offen. Entscheiden soll sie der Stadtrat im November.

Kommunen sind wie Unternehmen und Bürger aufgefordert, Energie zu sparen. Die Stadt hat die Temperatur in ihren Räumen auf das Maß gesenkt, das die Regierung empfohlen hat, wie Hauptamtsleiter Michael Schlachter im Stadtrat schilderte. Das sind 19 Grad Celsius in Büros. Elektrisch betriebene Warmwasserboiler hat die Stadt abgeschaltet.

Das gilt auch für die Außenbeleuchtung an Rathaus und Kulturfabrik. Nicht mehr angestrahlt werden laut Schlachter mittlerweile auch die Aurelius- und die Stadtpfarrkirche. Zudem prüfe die Verwaltung aktuell, inwieweit sich bei der Straßenbeleuchtung Strom sparen lässt. Technisch sei das aber „nicht simpel“, sagte der Hauptamtsleiter. Allerdings ist die städtische Straßenbeleuchtung in Lindenberg mittlerweile ohnehin auf energiesparende LED-Technik umgestellt.

110 Sterne hängen normal an Weihnachten in Lindenberg

Noch nicht klar ist, was mit der Weihnachtsbeleuchtung geschehen wird. Die Verwaltung schlug vor, alle 110 Sterne aufzuhängen, aber nur jeden zweiten auch einzuschalten. Damit würde die Stadt nicht komplett auf die Weihnachtsstimmung verzichten, aber gleichzeitig ein „deutliches Signal“ senden, „dass nicht alles geht, wie sonst auch“, erklärte Schlachter den Sinn. 300 Euro koste der Strom in diesem Fall für die anstehende Saison, schilderte er. 5800 Euro kämen fürs Auf- und Abhängen der Sterne dazu. Diese Ausgabe wird aber laut Bürgermeister Eric Ballerstedt weitestgehend über Spenden gedecket, vor allem die Leistungsgemeinschaft engagiere sich hier.

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Mit dem Vorschlag konnten sich aber einige Räte nicht anfreunden. Es gehe nicht um die 300 Euro Stromkosten. „Nicht der Verbrauch ist das Problem, sondern das, was damit zum Ausdruck kommt“, sagte Anton Wiedemann. Die Stadt rede von allen möglichen Einschränkungen und dem Streichen freiwilliger Leistungen, wenn der Verkauf des Feriendorfes auf dem Nadenberg gestoppt werde. Angesichts dessen sei er dagegen, die Sterne überhaupt aufzuhängen, sagte Wiedemann. Dagegen warnte Gerhard Mahler vor zu viel Pessimismus. Man könne nicht alles einstellen.

Melanie Brinz wiederum zweifelte am Sinn, alle Sterne aufzuhängen, wenn die Stadt nur jeden zweiten einschalten wolle. „Wenn nur die Hälfte leuchtet, sollte auch nur die Hälfte aufgehängt werden“, sagte sie.

Wieso noch keine Entscheidung gefallen ist

Das Problem: Die Verwaltung hatte nicht mit einer Debatte zu dem Thema gerechnet und wollte nur über das Vorgehen der Stadt informieren. Aufgrund der Beiträge in der Septembersitzung zur Weihnachtsbeleuchtung war sie davon ausgegangen, dass das Gremium mit ihrem Vorschlag einverstanden wäre. „Wir haben das so aus der Sitzung mitgenommen“, sagte Bürgermeister Ballerstedt. Und einfach über das Thema abstimmen lassen, konnte die Verwaltung nicht. Dazu hätte es auf der Tagesordnung stehen müssen. Das wird jetzt im November nachgeholt.

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