Masken gehörten vor den Weihnachtsferien genauso zum Schulalltag wie Brotzeitdosen.
Bild: Marcus Merk (Archiv)
Masken gehörten vor den Weihnachtsferien genauso zum Schulalltag wie Brotzeitdosen.
Bild: Marcus Merk (Archiv)
Im Oktober hat Dorothea Sutter aus Scheidegg eine Petition gestartet. „Verlässlicher Schulalltag ohne dauerhafte Maskenpflicht im Unterricht – auch in Pandemiezeiten!“ lautet ihre Forderung, die letztlich gut 2.000 Menschen unterschrieben haben. Am Donnerstag, 28. Januar, befasst sich der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags damit. Wenn möglich, will die Initiatorin die Beratung im Livestream verfolgen. (Alle Hintergründe zur Petition erfahren Sie hier.)
Derzeit sind alle Schulkinder daheim. „Das ist mir auch lieber – der Wechselunterricht war extrem stressig“, sagt Dorothea Sutter. „Es war weder ein Fluss noch eine Routine im Lernen.“ Sutter rechnet damit, dass es erneut eine Maskenpflicht geben wird, sobald der Präsenzunterricht in den Schulen wieder startet. „Es wird heißen, das sei den Kindern zuzumuten.“ Ihre achtjährige Tochter kam vor den Weihnachtsferien nach langen Schultagen immer mal wieder mit Kopfweh heim.
Die Schulpolitik in Zeiten der Pandemie ist in Sutters Augen bisher enttäuschend. Hoffnung macht der dreifachen Mutter, dass in letzter Zeit – auch von prominenter Seite – viel Kritik laut wurde. Die Petition sieht sie als Impuls. „Vielleicht ist der Zeitpunkt jetzt, wo alle Kinder zu Hause sind, für die Bearbeitung der Petition nicht so schlecht“, sagt Dorothea Sutter. Gerade jetzt müsse alles darangesetzt werden, „dass die Schule wieder verlässlich wird und gute Bedingungen für die Kinder geschaffen werden“. Sowohl kurzfristig, „aber auch langfristig, um die Kinder aufzufangen, die abgehängt wurden“, erklärt sie. Wenn der Bildungsausschuss hierfür jetzt Grundlagen schaffe, habe die Petition etwas bewirkt. (Die Sitzung im Livestream finden Sie hier.)
Wichtig ist in ihren Augen, dass die richtigen Lehren aus der Pandemie gezogen werden. „Wir brauchen neue Konzepte, kleinere Klassen, mehr Lehrer und Betreuungspersonal.“ Sie wäre schon froh, „wenn wir wenigstens die Perspektive hätten, dass sich in drei Jahren etwas relevant verbessert. Dann würden die Schulen gewinnen“.
Der Bildungsausschuss kommt heute um 9.15 Uhr zusammen. Nach 17 Anträgen von Landtagsabgeordneten stehen „Eingaben“ auf der Tagesordnung. Hier findet sich Dorothea Sutters Petition an elfter Stelle, teilt die Pressestelle des Landtags auf Anfrage unserer Redaktion mit. Vor 11 Uhr werde sie wohl nicht behandelt, es könne auch eine kurzfristige Änderung der Tagesordnung geben. Das Beratungsergebnis wird der Initiatorin schriftlich mitgeteilt.