Das neue Buswartehäuschen an der B308 in Oberreute fällt mit seiner ungewöhnlichen Form auf. Das Vorgängerhäuschen wurde bei Unwettern beschädigt beziehungsweise zerstört – 2020 fegte Sturm „Sabine“ übers Westallgäu (oben, rechts), 2015 Sturm „Niklas“ (unten, rechts).
Bild: Olaf Winkler/Ute Jajes, Linda Sendlinger (Archiv)
Das neue Buswartehäuschen an der B308 in Oberreute fällt mit seiner ungewöhnlichen Form auf. Das Vorgängerhäuschen wurde bei Unwettern beschädigt beziehungsweise zerstört – 2020 fegte Sturm „Sabine“ übers Westallgäu (oben, rechts), 2015 Sturm „Niklas“ (unten, rechts).
Bild: Olaf Winkler/Ute Jajes, Linda Sendlinger (Archiv)
Nachdem Sturm „Niklas“ im März 2015 und Sturm „Sabine“ im Februar 2020 die Buswartehäuschen an der Alpenstraße umgeworfen und stark beschädigt hatten, entschied sich der Gemeinderat im Jahr 2021 für einen gewagten Neubau. Statt eines 08/15-Modells ließ die Kommune einen Hingucker planen und bauen. Das Ergebnis steht seit einigen Wochen – und sorgt laut Bürgermeister Stefan Schneider für ausschließlich positive Rückmeldungen.
Über 5000 Fahrzeuge fahren täglich auf der B308 an der Bushaltestelle in Höhe des Abzweigs zur Dorfmitte Oberreute vorbei. Vor diesem Hintergrund hatte der Bürgermeister vor einem knappen Jahr vorgeschlagen, aus dem Buswartehäuschen eine „Visitenkarte“ zu machen, die eine „Verbindung von Tradition und Innovation“ darstellen sollte. Das Ergebnis: ein Bau aus Holz und eine ungewöhnliche Form.
Insgesamt ist das vier mal zwei Meter große Häuschen nämlich bis zu 3,70 Meter hoch. Den Entwurf hat die ortsansässige Architektin Sina Graner geliefert – und der Oberreuter Betrieb Holzbau Behmann setzte diesen dann um. Im Vorfeld gab es durchaus kritische Stimmen – im Gemeinderat ebenso wie in der Bevölkerung. Eine klassische Variante hätte manchem Bürger wohl besser gefallen. Doch das Ergebnis überzeugt. „Auch jenen, die im Vorfeld kritisch waren, gefällt’s“, freut sich der Bürgermeister. Auch von Touristen kam schon manch lobendes Wort.
Gekostet hat das Buswartehäuschen 7000 Euro – und damit den gleichen Betrag wie eine herkömmliche Variante. Tatsächlich Geld ausgegeben hat die Gemeinde aber gar nicht. Denn aufgrund des Sturmschadens bezahlte eine Versicherung den Ersatzbau.
Aktuell steht kein weiterer Neubau an. Sollte das aber der Fall sein, dann kann sich Bürgermeister Schneider gut vorstellen, auch an anderer Stelle im Ort Buswartehäuschen im gleichen, modernen Stil errichten zu lassen.
Die Idee aus Oberreute hat übrigens an anderer Stelle im Landkreis bereits ähnliche Überlegungen ausgelöst. Auch in Hergatz diskutiert der Gemeinderat über die Aufstellung moderner Buswartehäuschen und hat sich dazu von Sina Graner Entwürfe zeichnen lassen. Die in einer Ratssitzung vorgebrachten Änderungswünsche konnte sie aus Zeitgründen bislang aber nicht einarbeiten.
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