Ein Dofklub im siebten Fußball-Himmel: Jannik Rochelt (links, daneben Trainer Horst Schmitt) und der SV Elversberg sind in die Zweite Bundesliga aufgestiegen.
Bild: Imago
Ein Dofklub im siebten Fußball-Himmel: Jannik Rochelt (links, daneben Trainer Horst Schmitt) und der SV Elversberg sind in die Zweite Bundesliga aufgestiegen.
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Der SV Elversberg ist im siebten Fußball-Himmel. Der Klub aus dem Saarland hat den Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweite Bundesliga geschafft. Am „Wunder von der Kaiserlinde“, wie es angelehnt an den Namen des Stadions in der nur 13.000 Einwohner großen Stadt heißt, war und ist ein Westallgäuer maßgeblich beteiligt: Jannik Rochelt ist einer der Aufstiegshelden.
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Der 24-Jährige aus Weiler ist vor der Saison vom SSV Ulm 1846 nach Elversberg gewechselt. Der offensive Mittelfeldspieler mit der Nummer 8 war von Beginn an unumstrittener Stammspieler. Er hat 36 von 37 möglichen Spielen absolviert – davon 35 von Beginn an.
Rochelt hat elf Tore erzielt und 15 Tore vorbereitet. Kein anderer Drittliga-Spieler hat mehr Assists gesammelt. In der Scorerliste liegt der gelernte Bankkaufmann mit 26 Punkten auf Platz 3 hinter Ahmet Arslan von Dynamo Dresden (31) und Ba-Muaka Simakala vom VfL Osnabrück (28).
Und nicht nur das: Das Fachmagazin Kicker hat ihm eine Durchschnittsnote von 2,83 verpasst. Rochelt gehört damit zu den 20 besten Spielern der Liga. Vom SV Elversberg haben nur Kapitän Luca Schnellbacher (2,79), der von Werder Bremen ausgeliehene Nick Woltemade (2,80) und Abwehrchef Robin Fellhauer (2,81) eine bessere Durchschnittsnote.
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Natürlich trat Rochelt, der beim FV Rot-Weiß Weiler das Fußballspielen gelernt hat und später über den VfB Friedrichshafen, FC Memmingen und Bayern München II nach Ulm kam, auch im vorentscheidenden Spiel zum Aufstieg maßgeblich in Erscheinung: Beim 1:1 am Samstag zuhause gegen Verfolger SV Wehen Wiesbaden bereitete er das 1:0 von Marcel Correira per Eckball vor. Kurz vor Schluss traf er außerdem die Latte.
Anschließend konnte die große Aufstiegsparty starten. 7200 Zuschauer, darunter auch die extra aus dem Westallgäu angereiste Familie, feierten den sensationellen Erfolg des Dorfklubs, der eigentlich den Klassenerhalt als Sasionziel hatte. Zuvor hatten erst drei Teams den Durchmarsch von der Regionalliga in die Zweite Liga geschafft: RB Leipzig (2014), die Würzburger Kickers (2016) und Jahn Regensburg (2017).
Grund zum Feiern hat auch Rochelts Ex-Klub: Der SSV Ulm 1846 steigt als Meister in der Regionalliga Südwest in die Dritte Liga auf.
Einer der Leistungsträger der Spatzen: Nicolas Jann aus Wangen. Der 31-Jährige stand als einziger Feldspieler seines Teams in allen 33 Saisonspielen auf dem Platz. Er absolvierte 2385 von 2970 möglichen Spielminuten. Der linke Mittelfeldspieler hat in dieser Zeit fünf Tore erzielt und 14 Vorlagen für den Aufstieg gesammelt. Das Portal Transfermarkt.de taxiert seinen Marktwert von 125.000 Euro.
Seine ersten Schritte im Aktivenbereich hat Jann beim FC Isny absolviert. Im Sommer 2011 ist er aus der A-Jugend des FC Wangen zum damaligen Bezirksligisten gewechselt – und erzielte in seiner ersten Saison auf Anhieb 25 Tore. In der Folge arbeitete er sich Liga für Liga nach oben: Jann ging zurück zum FC Wangen, dann zum FV Ravensburg, zum FV Illertissen – und schließlich 2018 nach Ulm. Der Aufstieg in die Dritte Liga ist nun der vorläufige Höhepunkt.
Noch nicht ganz fix gemacht hat derweil Janik Haberer mit Union Berlin die Qualifikation für die Champions League. Die Eisernen haben ausgerechnet bei Haberers Ex-Klub Hoffenheim mit 2:4 verloren und sind punktgleich mit dem SC Freiburg – ebenfalls Haberers Ex-Klub.
Der 29-Jährige aus Wangen ist im Sommer aus dem Breisgau in die Hauptstadt gewechselt. Im zentralen Mittelfeld ist Haberer dort Stammspieler. Beim Tabellenvierten hat er 31 von bislang 33 möglichen Spielen absolviert und stand 29 Mal in der Startelf.
Kurioserweise hat er aber nicht ein einziges Mal über die vollen 90 Minuten gespielt. Mit fünf Toren und zwei Vorlagen kommt Haberer auf einen Kicker-Notenschnitt von 3,54.
Ebenfalls auf den letzten Spieltag vertagt worden ist die Entscheidung um die Deutsche Meisterschaft in der Frauen-Bundesliga. Tabellenführer Bayern München kam in Leverkusen nicht über ein 0:0 hinaus.
Daran änderte auch die Einwechselung von Ivana Rudelic nichts. Die 31-jährige Stürmerin kam in der 82. Minute gegen ihren Ex-Klub aufs Feld. Es war ihr vierter Saisoneinsatz. Bayern hat zwei Punkte Vorsprung auf Dauerrivale VfL Wolfsburg.