Lindau

Junge Spieler, bescheidene Ziele

Eishockey Der Erfolg aus dem Vorjahr ist Schnee von gestern: Der EV Lindau möchte in der Oberliga so schnell wie möglich den Klassenerhalt erreichen. Der Auftakt hat es in sich
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Von Benjamin Schwärzler
26.09.2019 | Stand: 16:02 Uhr

Fünf Spiele innerhalb von zehn Tagen: Der EV Lindau hat in der Oberliga Süd ein ambitioniertes Auftaktprogramm. Allein die ersten drei Spiele haben es in sich. Die Islanders gastieren am heutigen Freitag beim letztjährigen Süd-Meister EC Peiting (19.30 Uhr). Am Sonntag kommt dann der 16-fache Deutsche Meister EV Füssen an den Bodensee, den sie vor Wochenfrist im Testspiel nur knapp mit 4:2 besiegen konnten (18 Uhr). Und am Mittwoch ist schließlich der Höchstadter EC mit einigen Ex-Lindauern zu Gast (19.30 Uhr).

In der vergangenen Saison haben die Islanders mit dem Erreichen der Play-offs den größten Erfolg ihrer 43-jährigen Vereinsgeschichte hingelegt. Nichtsdestotrotz gehen die Verantwortlichen bescheiden in das vierte Oberliga-Jahr. Das Ziel ist es, so früh wie möglich den Klassenerhalt zu sichern – also spätestens nach der Hauptrunde den zehnten Platz zu belegen. „Viele wünschen sich zwar wieder die Play-offs, aber diesen Druck wollen wir bewusst nicht auf die Schultern der jungen Mannschaft legen“, sagt Sportlicher Leiter Sascha Paul.

Zumal sich das Personalkarussell ordentlich gedreht hat. Neun Zugängen stehen zehn Abgänge gegenüber. Besonders weh tut dabei der Verlust von Stammkeeper David Zabolotny (zum Deggendorfer SC), der mit herausragenden Leistungen ein wesentliches Puzzleteil für den letztjährigen Erfolg war. Die Lücke schließen soll Neuzugang Michael Boehm (Förderlizenz Schwenniger Wild Wings). Der 22-Jährige teilt sich die drei Torhüterstellen mit Lucas di Berardo (24) und Dominik Hattler (25), welcher auch im Kader der SG Lindenberg/Lindau 1b steht, aber Gefahr läuft, bald für die Bezirksliga gesperrt zu werden.

Die Islanders haben nach Krefeld und Riessersee den drittniedrigsten Altersschnitt aller 25 Oberligisten (Nord/Süd). Dabei setzen sie auf Regionalität: „15 von 23 Spielern leben und arbeiten in der Region“, hebt Vorsitzender Bernd Wucher hervor. Die beiden neuen Kanadier Brent Norris (Hannover Indians) und Bobby Chaumont (EHC Waldkraiburg) sind die einzigen Profis im Kader, in den der selbst ernannte Ausbildungsverein ein Drittel seines inzwischen auf 900 000 Euro gestiegenen Budgets steckt.

Trainer Chris Stanley (40) will mit seiner runderneuerten Mannschaft die Fans begeistern und dafür sorgen, dass die Eissportarena möglichst oft voll ist. Vor allem die Spiele gegen Memmingen oder Füssen dürften Zuschauermagnete sein. Das vor neun Jahren eröffnete Stadion im Eichwald bietet 1100 Steh- und 150 Sitzplätze. Im Vorjahr lag der Schnitt bei rund 750 Besuchern pro Spiel, darunter etwas mehr als 300 Dauerkarten. » Allgäu-Sport