Lindau und seine Finanzen

Lindau muss sparen: Der Berater dafür soll 100.000 Euro kosten

Die Stadt Lindau (hier der Löwe im Hafen) muss dringend sparen.

Die Stadt Lindau (hier der Löwe im Hafen) muss dringend sparen.

Bild: Wolfgang Forster, Matthias Becker

Die Stadt Lindau (hier der Löwe im Hafen) muss dringend sparen.

Bild: Wolfgang Forster, Matthias Becker

Die Kreisstadt vom Bodensee ist knapp bei Kasse. Ein externer Fachmann soll helfen. Er kostet zunächst aber richtig viel Geld. Wie passt das zusammen?
19.03.2023 | Stand: 05:28 Uhr

Die Stadt Lindau muss – den finanziellen Kollaps vor Augen – dringend sparen. Aber auch Sparen kostet offenbar Geld. Helfen bei der Frage, wo und wie gespart werden kann, soll ein externer Berater. Der könnte um die 100.000 Euro kosten.

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Kämmerer Christopher Horbach machte im Finanzausschuss deutlich: Der Haushalt 2023 kann nur mit schnell wirkenden Konsolidierungen und einer strengen Priorisierung der Investitionen auf den Weg gebracht werden.

Wenn der Neubau der Mittelschule umgesetzt werden soll, muss in den kommenden Jahren gespart werden. Das bedeutet: Es können nicht alle Stadtratsbeschlüsse umgesetzt werden.

Lindau nimmt sich ein Beispiel an Bregenz

„In dem Prozess sollen neben kurzfristig wirkenden Konsolidierungsmaßnahmen vor allem mittel- und langfristig wirkende Maßnahmen betrachtet werden, die auf zukunftsorientierten Überlegungen basieren“, schreibt die Stadt in einer Mitteilung zwei Tage nach der Ausschusssitzung.

Dafür will die Verwaltung einen externen Berater beauftragen. „Die Erfahrungen anderer Kommunen hätten gezeigt, dass zunächst Geld in die Hand genommen werden muss, bevor Konsolidierungsbestrebungen finanzielle Erfolge zeigen“, so die Verwaltung. Wie beispielsweise in der Nachbarstadt Bregenz.

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Laut Christopher Horbach sollte der Partner eine Kernkompetenz im Bereich der Haushaltskonsolidierung mitbringen und methodisch einen strategischen Ansatz verfolgen. Er solle bereits Erfahrung in Zusammenarbeit mit Kommunen sowie deren Strukturen und Abläufen haben und möglichst neutral in Bezug auf Lindau sein.

Momentan führt die Verwaltung eine Marktanalyse durch und ist mit Anbietern im Gespräch. Etwa 100.000 Euro, so schätzte der Kämmerer, müsste die Stadt Lindau für den Berater aufbringen.

Bregenz hat fünf Millionen Euro eingespart

In etwa diese Summe habe die Stadt Bregenz gezahlt. Dort habe der Berater ein Einsparvolumen von fünf Millionen Euro im Jahr ergeben. Die Verwaltung wurde beauftragt, einen Strategieworkshop als Startpunkt vorzubereiten und parallel dazu einen externen Partner auszuwählen.

Als Auftakt soll ein Strategieworkshop mit Politik und Verwaltung voraussichtlich Ende April stattfinden.