Lindenberg im Allgäu liegt inmitten des Westallgäus. In der Hutstadt im Landkreis Lindau gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Deutsche Hutmuseum, den Waldsee oder die Stadtpfarrkirche.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Lindenberg im Allgäu liegt inmitten des Westallgäus. In der Hutstadt im Landkreis Lindau gibt es verschiedene Sehenswürdigkeiten wie das Deutsche Hutmuseum, den Waldsee oder die Stadtpfarrkirche.
Bild: Ralf Lienert (Archivbild)
Die Hutstadt Lindenberg im Allgäu ist die zweitgrößte Stadt im Landkreis Lindau und liegt im Herzens des Westallgäus. Wegen ihrer Lage scheint in der Stadt besonders häufig die Sonne, weshalb sich Lindenberg selbst als "Sonnenstadt" bezeichnet. Die Westallgäuer Stadt hat aber noch mehr zu bieten als Sonne und Hüte.
Lindenberg im Allgäu gehört zum Landkreis Lindau. Inmitten des Westallgäus liegt die Stadt nördlich von Weiler-Simmerberg und östlich von Scheidegg. Fährt man von Lindenberg weiter Richtung Norden, kommt man vorbei an Heimenkirch, Opfenbach und Hergatz nach Wangen ins baden-württembergerische Allgäu. (Lesen Sie auch: Burger, Pommes und mehr: Lindenberg plant erstmals einen Streetfood-Markt)
Die Stadt Lindenberg im Allgäu blickt auf eine über 300 Jahre alte Hut-Geschichte zurück. Über diese kann man sich im Deutschen Hutmseum Lindenberg informieren. Im 16. Jahrhundert lebte die Stadt noch vom Pferdehandel. Wie das Hutmuseum auf seiner Website schreibt, musste offenbar einer der Pferdehändler aus Lindenberg damals in Italien überwintern, weil er krank war. Dabei beobachtete er das Strohflechten und Hütemachen. Sein neu erlangtes Wissen brachte er mit in die Heimat.
Zunächst stellten die Lindenberger die Hüte nur für sich selbst her. Ab dem Jahr 1755 begannen sie, den Vertrieb und die Produktion der Hüte zu organisieren. Die ersten Hutfabriken im Ort entstanden um das Jahr 1830 herum. Die Hut-Industrie in Lindenberg florierte weiter. Anfang des 20. Jahrhunderts galt die heutige Stadt als das Zentrum der Herrenstrohhutindustrie und wurde auch das "Klein-Paris" der Hutmode genannt.
Ab den 1920er Jahren geriet die Strohhutindustrie in eine Krise. Bis in die 1960er und 70er Jahre konnten die Lindenberger die Verluste durch den Umstieg auf andere Materialien wie Leder und Filz kompensieren. Doch die zunehmend hutlose Mode zwang viele Fabriken dazu, ihre Produktion einzustellen. Heute ist die Firma Mayser GmbH & Co. KG die einzige namhafte Hutfabrik in Lindenberg.
Im Deutschen Hutmuseum können sich Besucherinnen und Besucher über die Geschichte der Hutstadt Lindenberg im Allgäu, die Hut-Mode und die Hutherstellung informieren. Das Hutmuseum wurde im Jahr 2014 eröffnet. Im Jahr 2015 wurde das Museum mit dem Bayerischen Museumspreis ausgezeichnet. Öffnungszeiten (Stand: 8. April):
In Lindenberg gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Einkaufen. Nach Angaben der Stadt gibt es dort Geschäfte aus unterschiedlichen Branchen wie Lebensmittelgeschäfte, Filialen großer Handelsketten und inhabergeführte Fachgeschäfte.
Verkaufsoffener Sonntag in Lindenberg: In Lindenberg gibt es in der Regel zwei verkaufsoffene Sonntage im Jahr. Wann diese sind:
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Lindenberg im Allgäu hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu bieten. Neben dem Deutschen Hutmuseum kann zum Beispiel die markante Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul besichtigt werden. Die neubarocke Kirche wird auch als "Dom des Westallgäus" bezeichnet. Sie besitzt außerdem das größte Glockengeläut im Bistum Augsburg.
Eine weitere Sehenswürdigkeit in Lindenberg sind die Aureliuskirche und der dazugehörige Friedhofspark. Die Kirche prägte etwa 600 Jahre lang das Ortszentrum. Heute ist der Mittelpunkt der Stadt durch das Rathaus und die Stadtpfarrkirche geprägt.
Am Stadtplatz von Lindenberg befinden sich das neugotische Rathaus und der Stadtbrunnen des Lindauer Bildhauers Herrmann Gierer. Flanieren und entspannen können Besucherinnen und Besucher im Stadtpark von Lindenberg.
In Lindenberg gibt es viele Restaurants, Cafés und Bars. Dazu zählen zum Beispiel das Restaurant Mediterran, der Lindenberger Hof oder das Kesselhaus. Bei über 50 verschiedenen Gastronomen kann man in der Westallgäuer Stadt einkehren und etwas essen oder trinken. Abends kann man im Bleifrei Club und Nachtcafé feiern gehen.
In und um Lindenberg gibt es verschiedene Ausflugsmöglichkeiten. Dazu zählt der Waldsee. Er gehört zu den höchstgelegenen Moorseen in Deutschland. Neben einer Badestelle gibt es am Waldsee verschiedene Wanderrouten, zum Beispiel um den See herum oder einen Wanderweg vom Waldsee zu den Scheidegger Wasserfällen.
Ein Blick über Oberschwaben, den Bodensee und Berggipfel der Allgäuer, österreichischen und schweizer Alpen bietet sich vom Aussichtsturm auf dem Nadenberg aus. Ein Besuch des Aussichtsturms kann beispielsweise mit einer Wanderung von Lindenberg aus verbunden werden.
Durch Lindenbergs Nähe zum Bodensee und den Bergen gibt es auch in der Umgebung Wander- und Radwege sowie Ausflugsmöglichkeiten.
In der Hutstadt Lindenberg findet jedes Jahr im Mai der Huttag statt. Nachdem die Veranstaltung in den letzten Jahren coronabedingt ausfallen musste, soll der Huttag 2022 wieder stattfinden. An diesem Tag dreht sich alles um den Hut: es gibt unter anderem einen Markt, eine Hut-Modenschau und alle zwei Jahre wird die Deutsche Hutkönigin gewählt.
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